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Handelsspanne berechnen - Anleitung zur Ermittlung von Gewinn und Verlust

Kalkulieren ist manchmal etwas knifflig
Kalkulieren ist manchmal etwas knifflig © Kersten Schröder / Pixelio
Kalkulieren ist nicht nur rechnen - es ist viel mehr eine Mischung aus berechnen, abschätzen, Daten sammeln und planen. Denn letztendlich möchte man einen Verkaufspreis, mit dem man einen Artikel verkaufen kann und trotzdem einen guten Gewinn erzielt. Die Handelsspanne ist dabei eine wichtige Kalkulationsgröße.

Was ist die Handelsspanne?

  • Die Handelsspanne ist die Differenz zwischen dem Einstandspreis und dem Verkaufspreis  oder anders ausgedrückt, es ist die Summe, die der Unternehmer für seine Ausgaben und seinen Gewinn kalkuliert. Oft spricht man auch von Marge oder Spanne.

  • Im Einstandspreis ist der Einkaufspreis, zuzüglich der Bezugskosten, wie Versandkosten etc., und abzüglich eventueller Rabatte etc., enthalten. Alle anderen Kosten müssen Sie in die Handelsspanne einkalkulieren.

  • Die Handelsspanne kann entweder als Betrag oder als Prozentsatz angegeben werden. Hat ein Händler stark abweichende Artikelsortimente, so kann es durchaus sinnvoll sein, dass die Spanne für die einzelnen Warengruppen unterschiedlich hoch ist - angeglichen an die betriebliche und die Marktsituation.

So berechnen Sie die Marge

  • Als vereinfachte Formel gibt: Einstandspreis + Kosten = Selbstkosten; Selbstkosten + Gewinnaufschlag - Skonto/Rabatt = Nettoverkaufspreis; Nettoverkaufspreis + Umsatzsteuer = Bruttoverkaufspreis

  • Berechnen Sie den Kostenaufschlag mit folgender Formel: (Gemeinkosten : Wareneinsatz) × 100 = Kostenaufschlag %

  • Ihre Kosten ermitteln Sie nun, indem Sie Ihren Einstandpreis × Kostenaufschlag % rechnen. Summieren Sie diesen Betrag zu Ihrem Einstandspreis und Sie erhalten Ihre Selbstkosten.

Der Gewinnaufschlag ist eine variable Größe, die Sie je nach Marktsituation oder Artikel individuell festlegen sollten.

Die Gemeinkosten müssen ermittelt werden

Das wichtigste ist eigentlich, die eigenen Kosten zu erkennen und diese auf die einzelnen Artikel umzulegen. Dazu müssen Sie sich etwas Zeit nehmen.

  • Am besten Sie nehmen Ihre Gewinn- und Verlustrechnung, oder falls Ihr Unternehmen noch neu ist, Ihren Businessplan, in dem Sie Ihre Vorausschau aufgestellt haben. Darin sind alle Ihre betrieblichen Kosten enthalten, die Sie zu tragen haben, wie Miete, Personalkosten, Versicherungen, Verwaltung usw.

  • Die Summe aller Kosten setzen Sie nun ins Verhältnis zu den Wareneinkäufen. Somit erhalten Sie eine Zahl, die Ihnen sagt, wie viel Prozent Sie auf Ihren Einstandspreis aufschlagen müssen, um bei dem geplanten Umsatz alle Kosten abzudecken.

  • Sie können die Kosten auch individuell aufteilen. Haben Sie zum Beispiel Lagerware und solche, die sofort umgeschlagen wird, so können Sie die Kosten für das Lager (Raumkosten, Personalkosten etc.) nur auf diese Waren umlegen und berechnen. Dazu teilen Sie Ihre Gemeinkosten in die beiden Warengruppen auf und ordnen die Lagerkosten nur der einen Gruppe zu. Natürlich dürfen Sie dann auch nur die Warenkosten der einzelnen Warengruppen in die Berechnung miteinbeziehen. Somit erhalten Sie zwei unterschiedliche Handelsspannen für zwei verschiedene Warengruppen.

  • Sie können diese individuelle Aufteilung der Artikelgruppen je nach Ihren betrieblichen Eigenheiten vornehmen. Vielleicht haben Sie hochwertige Waren verbunden mit einem großen Beratungsbedarf, bei denen Sie einen hohen Preis erzielen können, und andere, die als günstige Massenware verkauft werden. Hier können Sie vielleicht eine Differenzierung in den Personalkosten vornehmen. Jeder Betrieb ist anders.

  • Wichtig ist immer, dass Sie in Ihre Kalkulation alle Kosten einrechnen. Bedenken Sie, dass jede Unterschreitung bedeutet, dass Sie Ihre Gemeinkosten nicht tragen können und Sie somit einen Verlust erzielen. Und vergessen Sie nicht, Ihre Kalkulationen nach einiger Zeit zu überprüfen - manchmal entwickelt sich der Umsatz oder die Kosten anders als man plant, dann ist es notwendig die Kalkulation zu aktualisieren.

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