Was Sie benötigen:
- Sattelseife
- Schwamm
- lauwarmes Wasser
- Ledeöl mit Lappen
- Lederfett mit Pinsel
- weicher Lappen zum Nachpolieren
Generelles über das Zaumzeug
Es gibt viele verschiedene Arten von Zaumzeugen, die klassischen Varianten sind das englische und das hannoveranische Zaumzeug. In der hohen Dressur kommt die Kandare ins Spiel, ein Zaum mit zwei Gebissen, es gibt das mexikanische Reithalfter, den Westernzaum und noch manche weitere.
- Wichtig ist, dass das Zaumzeug dem Pferd korrekt angepasst ist, optimalerweise lassen Sie dies von einem Sattler nach Maß anfertigen. Diese Variante ist zwar etwas teurer, lohnt sich aber letztendlich immer. Bei Ware von der Stange haben Sie verschiedene Einstellungsmöglichkeiten, benötigen jedoch ein gutes Auge für den richtigen Sitz.
- Das Leder sollte hochwertig und weich sein, Schnallen müssen immer außen liegen, um nicht zu scheuern. Bei einem Zaum, der mit Hakenverschlüssen anstelle von Schnallen versehen ist, liegen diese jedoch unsichtbar an der Innenseite. Diese haben den entschiedenen Vorteil, sich einfacher und schneller öffnen zu lassen.
Benötigtes Material zur Pflege
Pferde schwitzen während der Arbeit, der Schweiß, Hautpartikel, Fell und umherfliegender Dreck verursachen eine Verschmutzung des Leders.
- Zur Reinigung des verschmutzen Leders benötigen Sie eine gute Sattelseife, die unter Verwendung eines speziellen Schwamms und mit nur etwas lauwarmem Wasser ordentlich aufschäumt. Sattelseife von Passier oder Stübben eignet sich besonders, denn mit ihr löst sich nicht nur der Schmutz sehr gut, Sie hat zudem bereits einen leicht rückfettenden und somit pflegenden Effekt.
- Nach der Reinigung müssen Sie das Leder zusätzlich pflegen, mit Öl versehen. Hierfür gibt es spezielle Lederöle, die mit einem Pinsel oder einem weichen Lappen aufgetragen werden und recht schnell einziehen.
- Für besonders beanspruchte Bereiche ist es sinnvoll, ein Lederfett zu verwenden. Der Auftrag ist etwas dicker, benötigt mehr Zeit, um einzuziehen, wirkt aber mehr in der Tiefe.
- Zum Nachpolieren können Sie einen weichen, nicht fusselnden Lappen verwenden.
Ledersofas müssen gepflegt werden, um schön zu bleiben. Gerade eine häufige Benutzung beansprucht …
Gründliches Pflegen benötigt Zeit
Wenn Sie Ihr Zaumzeug wirklich gründlich und rückstandslos reinigen und pflegen möchten, müssen Sie ausreichend Zeit einkalkulieren. Je häufiger Sie jedoch eine gründliche Pflege vornehmen, desto weniger zeitintensiv wird der Prozess.
- Schnallen Sie zunächst das Zaumzeug komplett auseinander. Lösen Sie alle Schnallen bzw. Hakenverschlüsse und legen die Lederteile vor sich hin. Natürlich müssen Sie sich genau merken, welches Backenstück an welche Seite gehört, mit etwas Erfahrung stellt dies aber kein Problem dar, zumal meist die Einkerbungen im Leder den genauen Sitz verraten.
- Legen Sie das Gebissstück in einen Eimer mit warmem Wasser zum Einweichen, so lösen sich eventuell angebackene, hartnäckige Verunreinigungen fast von allein.
- Nun bearbeiten Sie alle Lederteile mit dem Schwamm und der Sattelseife. Machen Sie den Schwamm hierfür zunächst gründlich nass, wringen ihn dann aber wieder aus. Zu viel Nässe führt nur zu einem Verschmieren der Seife, der gewünschte Reinigungseffekt bleibt aus. Je nach Grad der Verschmutzung müssen Sie manche Bereich feste schrubben. Sollte sich an den Nähten oder den gebogenen Lederriemen vermehrt "Schmodder" angesammelt haben, können Sie diesen mit einem Zahnstocher vorsichtig entfernen. Allerdings müssen Sie aufpassen, dass Sie das Leder nicht mit der Spitze verletzen.
- Nach der Behandlung mit der Sattelseife können Sie alle Lederteile noch einmal mit einem frischen, nur in Wasser getauchten Schwamm nachreiben. So holen Sie die letzten Seifenreste vom Leder herunter. Dieser Vorgang kann eine halbe Stunde und länger dauern. Reinigen Sie beispielsweise einen Kandarenzaum, müssen Sie entsprechend sehr viel mehr Lederteile bearbeiten.
Das Zaumzeug benötigt pflegendes Öl
Nachdem die gereinigten Lederteile getrocknet sind, müssen diese mit Öl oder Lederfett gepflegt und genährt werden. Öl und Fett halten das Leder geschmeidig, nur dann ist es für Ihr Pferd angenehm zu tragen, lässt sich von Ihnen leicht am Pferdekopf befestigen und verschnallen.
- Geben Sie etwas von dem Öl auf einen Lappen und reiben das Leder damit ein. Sie werden beobachten können, wie das Öl aufgesogen wird. Besonders beanspruchte Stellen sollten sie mehrmals einölen, Sie können genau erkennen, welche diese sind, denn dort versickert das Öl augenblicklich in der Tiefe des Leders. Wiederholen Sie den Vorgang so oft, bis das Leder gesättigt ist. Wahlweise können Sie auch Lederfett einsetzen.
- Bevor Sie das Zaumzeug wieder zusammensetzen, polieren Sie es noch nach. So nehmen Sie überschüssiges Öl oder Fett auf und verleihen dem Zaum Glanz.
- Das Gebiss können Sie mit einer Bürste bearbeiten, um alle Rückstände zu entfernen. Verwenden Sie aber kein Reinigungsmittel, denn kleinste Rückstände sind Ihrem Pferd sehr unangenehm.
- Abschließend können Sie das Zaumzeug, nachdem Sie es wieder zusammengesetzt haben, noch einmal überpolieren.
Bewahren Sie es an einem trockenen, mäßig warmen Platz auf, pflegen es regelmäßig und waschen nach jedem Gebrauch das Gebissstück.
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