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Wilhelm II von Württemberg - Biografisches

Lange vor Deutschland in seiner jetzigen Form hatte Württemberg noch einen eigenen König. Der wohl beliebteste war Wilhelm II, der sich gern volksnah zeigte. Wenn Sie sich für die deutsche Geschichte interessieren, sollten Sie die Eckdaten seines Lebens und ein paar interessante Infos kennen.

Württemberg hatte früher eigene Könige.
Württemberg hatte früher eigene Könige.

Das Leben von Wilhelm II

Geboren wurde der spätere König von Württemberg am 25. Februar 1848 in Stuttgart. Sein Vater war Prinz Friedrich von Württemberg, seine Mutter Prinzessin Katharina, die Tochter eines württembergischen Königs.

  • Wilhem II wurde als Kind auf höchst humanistische Weise ausgebildet. Er lernte von seinen Lehrern, dass alle Menschen gleich seien. Wie Sie später sehen werden, kam ihm das sehr zugute. Zu seiner Zeit gehörte der Standeshochmut des Adels schon der Vergangenheit an - davon sollte er sein Leben lang profitieren.
  • Sein Äußeres war für die damalige Zeit typisch. Er trug das kurze Haar in der Mitte gescheitelt und einen dichten Bart. Auch wenn er ein König war, war seine Kleidung, wie Sie auf Fotos sehen, wenig prunkvoll: Meist begnügte er sich mit einem schwarzen Anzug.
  • Er schlug, wie Sie es vielleicht nicht anders erwarten, eine militärische Laufbahn ein. Unter anderem kämpfte er 1870 im deutsch-französischen Krieg. Er brachte es bis zum Generalmajor und verließ das Militär erst 1884.
  • 1877 heiratete er zum ersten Mal, und zwar Prinzessin Marie von Waldeck-Pyrmont. Aus dieser Ehe gingen die Kinder Pauline und Ulrich hervor. Ulrich jedoch verstarb bereits im Kleinkindalter.
  • 1882 starb seine erste Frau bei einer Totgeburt. 1986 heiratete er erneut, und zwar Prinzessin Charlotte zu Schaumburg-Lippe. Gemeinsame Kinder gab es nicht.
  • 1891 wurde Wilhelm zum König gekrönt. 1918 legte er infolge der Novemberrevolution, die Krone nieder. Er begnügte sich mit dem Titel "Herzog von Württemberg", den er bis zu seinem Tod 1921 trug.

Die Beliebtheit des württembergischen Königs

Bis heute ist Wilhelm II von Württemberg dafür bekannt, dass er beim Volk sehr beliebt war. Das lag an seiner oben erwähnten Ansicht, dass alle Menschen gleich seien. Er interessierte sich für sein Volk und begab sich oft inkognito unter die Menschen, um sich über ihr Befinden zu erkundigen.

  • Eine alte Anekdote besagt, dass er auf einem Spaziergang einen Bürger um einen als giftig verschrienen Paradiesapfel aus dessen Garten gebeten habe. Trotz der Warnung des Mannes aß der König die Frucht vergnügt und überlebte.
  • Seine Untertanen wandten sich mit Problemen an ihn und er versuchte zu helfen. Großen Anklang beim Volk fand auch seine Liebe fürs Einfache. Er mochte Hausmannskost und ging gern auf die Jagd. Er hatte zwei Hunde namens Rubi und Ali, denen er alles durchgehen ließ - zum Beispiel bellten sie seine Gäste an und zerkauten deren Kleidung.
  • Außerdem war er ein begabter Musiker und sang gern, wenn seine zweite Frau Klavier spielte. So ist Wilhelm II in Stuttgart und Bebenhausen, wo er begraben liegt sowie in der gesamtdeutschen Geschichte bis in die Gegenwart, ein Vorbild für bürgerliche Werte und Bescheidenheit.

Obwohl Wilhelm II ein König war, war er ein volksnaher Mann. Er ist heute nicht so bekannt wie andere Vertreter seiner Zeit - doch wenn Sie über ihn lesen, werden Sie ihn sicher gleich sympathischer finden als einige davon.

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