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Wie ist Holz aufgebaut?

Holz ist ein einzigartiger Rohstoff, dessen natürliche Vielfalt unzählige Möglichkeiten zur Verarbeitung bietet. Wie das Holz im Einzelnen aufgebaut ist, erfahren Sie hier.

Bäume haben ein überraschend lebendiges Innenleben.
Bäume haben ein überraschend lebendiges Innenleben.

Holz ist entweder als Baum oder in verarbeiteter Form als Möbelstück, Bodenbelag bzw. ganzes Haus bekannt. Die Entstehung des Holzes ist ein langsamer, natürlicher Prozess, der von der Natur erstaunlich effektiv eingerichtet ist.

Von der kleinen Pflanze zum Baum - so entsteht Holz

  • Aus einer winzigen, unverholzten Pflanze entsteht in vielen Jahrzehnten eine beeindruckend große Linde oder Buche. Das ist nur eines der vielen Wunder der Natur. Langsam, aber stetig wird das Holz aufgebaut.
  • Die noch unverholzte junge Pflanze ist der "primäre Spross". In der nächsten Stufe lautet die Bezeichnung "sekundärer Spross"; dieser enthält bereits Holz.
  • Das Längenwachstum geschieht ausschließlich durch Bildungsgewebe in der Stammspitze, das ständig neue Zellen hervorbringt.
  • Das wichtigste Element für den Holzaufbau ist das Kambium, das die Wachstumsschicht bildet und für das Dickenwachstum zuständig ist. Diese Schicht bildet nach außen die Rindenzellen (Phloem). Die innere Rinde (Bast) ist aktiv, stirbt mit zunehmendem Alter des Baums ab und wird dann zur äußeren Rinde (Borke). Sie schützt die nachgewachsene innere Rinde und den ganzen Baum vor Austrocknung, Krankheitserregern und Insekten
  • Herauszufinden, welche Bäume im Wald oder im Park wachsen, macht großen Spaß. Baumbestimmung ist …

  • Das Kambium bildet im Innenbereich Xylem; diese Zellen leiten Nährstoffe und Wasser aus den Wurzeln in die Blätter. Bei älteren Bäumen verkernen diese Zellen meist im inneren Bereich, der deshalb als Kernholz bezeichnet wird. Die sich kontinuierlich neu bildenden, funktionierenden Zellen sind das Splintholz; sie liegen unter dem Kambium.
  • Der Baum hat von Jahreszeit und Klima abhängige Wachstumsphasen, in denen er neues Holz bildet (Frühholz und Spätholz), ruht oder sich auf das Wachstum wieder vorbereitet. Während dieser zyklischen Phasen entstehen mit zunehmendem Alter des Baums die Jahresringe. 
  • Der innerste Kern des Stamms ist das Mark, das aus abgestorbenen Zellen besteht. Das Mark ist mit den anderen Baumschichten durch Strahlen verbunden, die den richtigen Wasser- und Nährstofftransport gewährleisten. 
  • Der Holzaufbau besteht also im Zentrum aus dem Mark, dann folgen Kernholz, Splintholz, Kambium, Bast und Borke.

Die chemische Zusammensetzung

Alle Bäume bestehen aus den gleichen chemischen Bestandteilen: Holozellulose (eine Kombination aus Zellulose und Hemicellulosen), Lignin, Extraktstoffe und Mineralien. Lediglich die Zusammensetzung ist bei den einzelnen Hölzern unterschiedlich.

Nadelholz ist anders aufgebaut als Laubholz

  • Nadelholz ist durch einen gleichmäßigen Aufbau gekennzeichnet und besteht zu etwa 90 Prozent aus lang gestreckten Zellen (Tracheiden), 9 Prozent aus rechteckigen Zellen (Parenchym) und 1 Prozent aus Harzkanälen (außer Eibe und Tanne).
  • Laubholz ist wesentlich vielschichtiger aufgebaut und setzt sich - abhängig von der Art - zu 40 bis 60 Prozent aus Tracheiden, 10 bis 30 Prozent aus Parenchym und 20 bis 40 Prozent aus Gefäßen zusammen.
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