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Wie funktionieren Optionsscheine?

Spötter sagen, dass Optionsscheine ein begrenztes Risiko verkörpern. Der Anleger kann maximal 100% Verlust machen. Bevor sich Anleger auf Optionsscheingeschäfte einlassen, sollten sie sich darüber im klaren sein, wie Optionsscheine funktionieren.

Optionsscheine beinhalten eine Glücksspiel-Komponente.
Optionsscheine beinhalten eine Glücksspiel-Komponente.

Börsentermingeschäfte funktionieren wie eine Wette

  • In Deutschland muss ein Anleger vor einem Investment von dem Anlageberater über alle Chancen und Risiken eines Wertpapiergeschäftes aufgeklärt werden. Diese Beratung wird im Beratungsprotokoll gemäß Wertpapierhandelsgesetz festgehalten. Im Zweifelsfall muss der Berater erläutern, wie Optionsscheine funktionieren.
  • Kapitalanlagen werden in fünf Kategorien eingeteilt. In der Risikoklasse eins sind Sparbücher eingestuft, in der Risikoklasse drei finden sich beispielsweise Aktienfonds mit DAX30-notierten Papieren. Optionsscheine fallen in die Risikoklasse fünf. Der Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich.
  • Optionsscheine funktionieren wie eine Wette zwischen zwei Beteiligten auf den Kursverlauf einer Aktie bis zu einem vorher vereinbarten Stichtag.
  • Während die eine Partei auf einen steigenden Kurs wettet, hofft die Gegenpartei auf einen fallenden Kurs.

Es gibt zwei Varianten Optionsscheine einzusetzen 

  • Es wird zwischen einer Call- und einer Put-Option unterschieden. Das Prinzip, wie Optionsscheine funktionieren, ist bei beiden Varianten identisch.
  • Bei der Call-Option hat der Käufer das Recht, zu einem bestimmten Zeitpunkt eine vorher definierte Anzahl einer bestimmten Aktie (Basis-Wert) zu einem im Vorfeld festgelegten Kurs zu kaufen.
  • Die Call-Option wird nur ausgeübt, wenn der Tageskurs am Stichtag den bei Optionsschluss vereinbarten Kurs übersteigt. Ist dem nicht der Fall, verzichtet der Käufer auf die Ausübung und hat den Preis, den er für die Option bezahlt hat, verloren. 
  • Die Put-Option, das Gegenteil der Call-Option, sichert dem Käufer das Recht zu, eine vorher vereinbarte Anzahl von Aktien zu einem bestimmten Preis an einem vorher vereinbarten Datum zu verkaufen. Der Kurs des Optionsscheines steigt, wenn der Kurs des Basis-Wertes fällt. 
  • Der Verkäufer der Put-Option muss die entsprechenden Aktien oder sonstigen unterlegten Basiswerte abnehmen. Dafür erhält er vom Käufer die Optionsprämie. Der Käufer der Put-Option wird die Option aber nur ausüben, wenn der Preis für die unterlegten Aktien oder Basiswerte unter den Ausübungspreis gefallen ist.

Das ganze klingt sehr einfach, setzt aber detaillierte Kenntnisse des Aktienmarktes und seiner Indikatoren voraus, da es sich bei Optionsgeschäften  um Termingeschäfte handelt. Das bedeutet, dass eine Prognose des Aktienmarktes für, in der Regel drei Monate, gewagt werden muss. Dazu genügt es nicht, zu wissen, wie Optionsscheine funktionieren. Zu viele Einflüsse, die nicht kontrollierbar oder vorhersehbar sind, wirken jedoch auf die Börsen ein. Optionsscheingeschäfte sollten von einem durchschnittlichen Anleger, auch zum Ausprobieren, nur mit Geld getätigt werden, das auf der Straße lag, Geld, für das Sie als Anleger nicht arbeiten mussten. 

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