Kriterien für die Auswahl des Katzenfutter
- Das Alter der Katze: Katzenwelpen benötigen einen höheren Anteil hochwertigen Proteins im Katzenfutter als ausgewachsene Tiere. Die alte Katze hingegen sollte mit einem leicht verdaulichen und evtl. auch weichen Futter gefüttert werden. Halten Sie sich hier am besten an die Angaben des Herstellers wie beispielsweise "Junior" oder "Senior". In diesem Futter ist das Nährstoffverhältnis auf die Bedürfnisse sehr junger bzw. alter Katzen abgestimmt.
- Der Gesundheitsstatus des Tieres: Manche Katzen leiden unter Erkrankungen, die eine spezielle Diät erfordern. Mehr dazu siehe unten.
- Das Gewicht und die Aktivität der Katze: Freigänger haben generell einen höheren Energiebedarf als reine Wohnungskatzen. Der Markt bietet auch hier spezielle Futtermittel mit hoher Energiedichte für die "Sportler" unter den Stubentigern an. Sollte Ihr Tier ein wenig zu viel auf den Rippen haben, gibt es auch hier spezielles fett- und kalorienreduziertes, aber dafür ballaststoffreiches Katzenfutter, welches die Gewichtsreduktion unterstützen kann.
- Persönliche Vorlieben von Besitzer und Katze: Im Allgemeinen gibt es Feucht- oder Trockenfutter. Für welche Variante Sie sich entscheiden, ist Ihnen und natürlich Ihrer Katze überlassen. Da der Wassergehalt im Trockenfutter niedriger ist, muss davon weniger verfüttert werden, als dies bei Feuchtfutter der Fall ist. Außerdem ist Trockenfutter hygienischer, da es nicht so leicht verdirbt oder austrocknet, wenn es geöffnet ist. Katzen mit Zahn- oder Blasenproblemen sollten aber lieber mit Feuchtfutter gefüttert werden, da hier eine weiche Konsistenz bzw. ein höherer Wassergehalt erforderlich sind. Generell ist es auch möglich, das Futter selbst zuzubereiten. Da die Katze aber auch Mineralstoffe und Vitamine benötigt, ist es nicht leicht, die richtige Zusammensetzung hinzubekommen. Sollten Sie sich für diese Variante entscheiden, lassen Sie sich bitte initial von einem Tierarzt oder sonstigen Fachmann beraten, damit es nicht zu Mangelzuständen kommt.
Ernährung der kranken Katze
Spezialdiäten gibt es nicht im Einzelhandel, sie müssen beim Tierarzt gekauft werden. Sie sollten als therapeutische Maßnahme betrachtet werden.
Viele Futtersorten enthalten Zusatzstoffe, die eigentlich nicht in ein gutes Tierfutter gehören. …
- Allergien: Sollte der Verdacht auf eine Futtermittelallergie bestehen, muss die Katze auf eine von Ihnen selbst zubereitete Diät mit jeweils einer neuen Protein- und Kohlenhydratquelle umgestellt werden. Dabei ist es wichtig, dass das Tier beides noch nie zuvor bekommen hat (z.B. Pferdefleisch und Kartoffeln). Je nach Symptomen (Magen-Darm-Trakt, Haut) kann es bis zu 10 Wochen dauern, bis eine Besserung eintritt. Am häufigsten werden Allergien durch Rindfleisch, Milchprodukte, Weizen oder Soja ausgelöst.
- Diabetes mellitus: Hier ist das Ziel der Ernährung v.a. eine Gewichtsreduktion, da Übergewicht die häufigste Ursache für einen Diabetes bei der Katze ist. Ebenso soll eine Hyperglykämie, also ein erhöhter Blutzuckerspiegel vermieden werden. Dies gelingt am besten durch ein Futter mit einem hohen Ballaststoffanteil (10-15%). Dieses Futter sollte in häufigen kleinen Mahlzeiten verfüttert werden.
- Verstopfung: Auch hier ist ein hoher Fasergehalt (macht ein größeres Kotvolumen) von Vorteil. Hierzu kann Weizenkleie (1 Teelöffel pro 200 g Dosenfutter) unter das Futter gemischt werden. Ebenfalls kommen Laxantien wie Laktulose zum Einsatz.
- Pankreaserkrankungen: Bei Pankreatitis sollte eine fettarme Diät mit hochverdaulichen Proteinen verabreicht werden, um das Pankreas zu entlasten. Bei einer Pankreasinsuffizienz sollte das Futter ebenfalls hochverdaulich und zusätzlich Pankreasenzyme zugesetzt sein.
- Lebererkrankungen: Die Leberdiät sollte reich an hochverdaulichem Protein sein (Eiweiß aus Muskelfleisch).
- Niereninsuffizienz: Die Nierendiät ist protein- und phosphorarm und entlastet somit die Niere. Außerdem sollte Vitamin B zugesetzt sein.
- Harnsteine: Es kommt darauf an, welche Art von Steinen vorliegt. Bei Kalziumoxalatsteinen sollte das Katzenfutter kalzium- und oxalatreduziert sein. Diese Steine können leider nicht durch eine bestimmte Fütterung aufgelöst werden. Ein Harn-pH-Wert von 7,0 sollte durch die Fütterung erreicht werden, um der Entstehung neuer Steine vorzubeugen. Sogenannte Struvitsteine können durch eine ansäuernde Diät (Harn-pH-Wert zwischen 6,0 und 6,5) aufgelöst werden. Außerdem sollte das Futter arm an Magnesium und Phosphor sein. Bei Harnsteinen sollte generell die Wasseraufnahme gefördert werden, Feuchtfutter ist in diesem Fall gegenüber Trockenfutter zu bevorzugen.
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