Der Handel mit Weizen
- Kauf und Verkauf sowie Spekulationen mit der Ware Weizen gab es schon im 19. Jahrhundert. In dieser Zeit kam es wie heute oft vor, dass die Händler sich mit dem Weizenpreis verspekulierten. Die Gründe dafür gelten damals wie heute: Naturkatastrophen, Wetterschwankungen, Nachfrage und Angebot lassen sich nicht so einfach steuern.
- Auch heute wird an den großen, internationalen Börsen mit Weizen gehandelt. Dabei werden Erträge verkauft, die erst noch geerntet werden müssen. Hier erkennt man, dass der Handel mit Weizen ein Risiko darstellt und der Preis auf Spekulationen basiert.
- Banken, Hedge-, Pensions- sowie Staatsfonds gehen an der Börse bewusst Risiken ein, indem sie auf steigende oder fallende Nahrungsmittelpreise setzen. Ziel ist es, schnell Profit zu machen. So wird der Preis für Weizen künstlich gesteuert und richtet sich nicht mehr nach Faktoren wie Arbeitszeit, Qualität, Angebot und Nachfrage.
- Die Folgen der Spekulationen sind, dass der Preis entweder zu stark gesenkt wird, sodass die Bauern, die den Weizen verkaufen, nicht von ihrem Ertrag leben können, oder so stark steigt, dass Menschen sich das Grundnahrungsmittel nicht mehr leisten können.
- Im Jahr werden in etwa 650 bis 700 Millionen Tonnen Weizen gehandelt. Weizen ist für viele Länder Nahrungsgrundlage. Man kann davon ausgehen, dass die Zahl steigen wird, da die Erdbevölkerung zunimmt und Weizen als Grundnahrungsmittel gilt. Außerdem wird das Getreide in der Tiermast verwendet.
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Faktoren, die den Weizenpreis bestimmen
- Der Weizenpreis ist von vielen Faktoren abhängig. Fallen Ernten durch Wetterumschwünge aus, steigt der Preis. Läuft die Ernte gut und es gibt viel Weizen auf dem Markt, fällt der Preis. Der Preis für Weizen hängt auch davon ab, ob es sich um Hart- oder Weichweizen handelt sowie vom Anbaugebiet und ob es sich um Sommer- oder Winterweizen handelt.
- Börsen, auf denen Weizen gehandelt wird, gibt es in der ganzen Welt. Die größten befinden sich in Chicago, Frankreich, Kansas, London, Minneapolis, Buenos Aires, Sydney, Budapest und Hannover. Wie schon die Börsenstandorte verraten, sind die größten Exportländer von Weizen die USA, Frankreich und Kanada. Abnehmer sind vor allem asiatische Staaten und Russland.
- Auch die Europäische Union ist in den Weizenhandel involviert, denn sie ist der größte, weltweite Produzent. In der EU gilt ein Festpreis pro Tonne, der den Produzenten garantiert wird. Wird dieser beim Verkauf nicht eingehalten, wird die Differenz durch die EU garantiert. Mit diesem Programm will die EU die kleinen Produzenten vor den Schwankungen, auch Volatilität genannt, schützen.
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