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Was sind Lohnnebenkosten?

Lohnnebenkosten sind alle Kosten, die zusätzlich zum eigentlichen Bruttolohn für den Arbeitgeber anfallen. Sie sind Teil der Arbeitskosten, die sich wiederum aus Bruttolohn und Lohnnebenkosten zusammensetzen.

Lohnnebenkosten belasten sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer.
Lohnnebenkosten belasten sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer.

Erklärung, was Lohnnebenkosten sind

  • Zu den Lohnnebenkosten gehören die Sozialbeiträge des Arbeitgebers, die Kosten für berufliche Aus- und Weiterbildung sowie sonstige Aufwendungen. Die Sozialbeiträge umfassen die gesetzlichen Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung, wie Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung. Gezahlt werden diese jeweils zur Hälfte von Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
  • Unter die sonstigen Aufwendungen bei den Lohnnebenkosten fallen aus Sicht des Arbeitgebers auch die Kosten für Anwerbung, für vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellte Arbeitskleidung, für Kostenerstattungen bei Umzügen, die Kosten für Einrichtungsbeihilfen bei Neueinstellungen sowie Kosten, die für die Einrichtung des Arbeitsplatzes und seine Unterhaltung anfallen.
  • Bestandteil der Lohnnebenkosten sind aber auch die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Urlaub des Arbeitnehmers, Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, vermögenswirksame Leistungen, die Vergütung gesetzlicher Feiertage, Kosten für Mehrarbeits- und Sonderzuschläge sowie gegebenenfalls Tantiemen und verbilligtes Kantinenessen, wobei diese Regelungen zwischen den einzelnen Tarifpartnern getroffen werden und Bestandteil des Lohns sind.

Bedeutung dieser Kosten für den Arbeitgeber

  • Durch die Lohnnebenkosten bzw. die Sozialbeiträge sollen soziale Risiken versichert werden. In Deutschland lagen die Kosten im Jahr 2012 mit 27 Euro pro 100 Euro Bruttoverdienst unter EU-Durchschnitt. Dieser lag derzeit bei 32 Euro.
  • Aus Sicht des Arbeitgebers erhöhen sich durch die Lohnnebenkosten die Bruttolöhne. Er gibt die hohen Belastungen, die ihm durch die Lohnnebenkosten entstehen, an seine Auftraggeber bzw. Kunden weiter.Aus Sicht des Arbeitnehmers jedoch schmälern diese Kosten das Nettoeinkommen.
  • Wesentlich niedriger fallen diese Kosten im Bereich Midi- und Minijobs aus, hier ist die Ersparnis für den Arbeitgeber am höchsten. Denn in diesen Bereichen sind die Abgaben für Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung deutlich niedriger oder fallen sogar komplett weg.
  • Teilweise werden hier die Bruttolöhne netto ausgezahlt, wovon sowohl der Arbeitgeber als auch der Nebenjobber profitieren. Anders verhält es sich bei Teilzeitarbeit, hier fallen für den Arbeitgeber in der Regel wesentlich höhere Lohnnebenkosten an.

Stand August 2013

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