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Was sind Fremdwörter? - Wissenswertes zu ihren Merkmalen und Besonderheiten

Fremdwörter sind keine typische Erscheinung der Moderne, in allen Kultursprachen wurden schon früh Begriffe aus anderen Sprachräumen übernommen und – je nach Anwendungsgebiet – mehr oder weniger häufig genutzt. Was ist ein Fremdwort und welche Merkmale verbinden die „Angehörigen“ dieser Wortkategorie miteinander?

Fremdwörter sind oft gar nicht mehr fremd.
Fremdwörter sind oft gar nicht mehr fremd. © Dieter_Schütz / Pixelio

Fremdwörter erscheinen häufig gar nicht so fremd oder ungewohnt, wie die Bezeichnung vermuten lässt. Denn meistens sind sie schon längst in den allgemeinen Sprachgebrauch eingegangen und werden als zum deutschen Wortschatz zugehörig empfunden.

Fremdwörter – woran kann man sie erkennen?

Es gibt Kriterien, die vielen dieser Wörter gemeinsam sind, jedoch nicht im wissenschaftlichen Sinne als immer zutreffend angesehen werden können. Begriffe nicht muttersprachlicher Herkunft können vom Nutzer bspw. wegen folgender Merkmale als fremd empfunden werden:

  • Wie ist die Lautung des jeweiligen Wortes? Hier geht es um die Abweichung von einer Aussprache, die man im Deutschen infolge der Schreibweise vermuten würde. Beispiele hierfür sind: Friseur, Boots (Stiefel) oder Team.
  • Vorsilben und Endungen können Merkmale für ein Fremdwort sein, z. B.: reformieren (Vorsilbe „re“ und Endung „ieren“) oder Hypochonder (Vorsilbe Hypo).
  • Auch die seltene Nutzung innerhalb des alltäglichen Sprachgebrauchs kann ein Indiz für ein Fremdwort sein. Beispielsweise werden Begriffe wie "paginieren" oder "intrinsisch" vor allem als fremd empfunden, weil sie nur äußererst selten zu hören sind.
  • Schließlich trägt auch ein ungewohntes Schriftbild zur Fremdheit eines Wortes bei, ungewöhnliche Buchstabenfolgen bilden einen fremdartigen Effekt für das Auge. Bodybuilding („ui“) oder bibliophil („ph“) sind Beispiele hierfür.

Besonderheiten sind manchmal irreführend

  • Oft hat sich die Aussprache dem deutschen Sprachgebrauch angeglichen, wie z. B. bei Spekulatius (Aussprache „Sch“pekulatius anstatt S-pekulatius).
  • Weiterhin haben manche Fremdwörter eine Angleichung der Schreibweise an deutsche Gewohnheiten erfahren, wie Schock oder Keks.
  • Mischbildungen, die Merkmale der deutschen Sprache mit dem Erscheinungsbild eines Fremdwortes verbinden, machen es oft schwierig, diesen Ursprung noch zu erkennen. Beispiele sind: hausieren, buchstabieren oder Bummelant.
  • Deutsche Wörter, die sich beispielsweise aus dem Mittel- oder Althochdeutschen erhalten haben, jedoch nur sehr wenig genutzt werden, erwecken aufgrund ihrer Seltenheit oft den Eindruck eines Fremdwortes, wie bspw. "sintemal" oder "Buhne".
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