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Was kostet ein Fliesenleger? - So viel kosten Fachkräfte am Bau

Wenn Sie einen Fliesenleger anrufen, kann der Ihnen sicherlich seinen Stundenpreis nennen. Was eine bestimmte Baumaßnahme - beispielsweise eine Badsanierung - kostet, wird Ihnen ein seriöser Handwerker über einen Kostenvoranschlag erst nach erfolgter Ortsbesichtigung mitteilen. Sie werden nach Kenntnisnahme der Endsumme vielleicht schnell ausrufen: "Sie sind aber nicht billig!", was zwar auf den ersten Blick verständlich ist, doch relativiert werden muss.

Modernes Fliesendesign - Qualität hat seinen Preis.
Modernes Fliesendesign - Qualität hat seinen Preis.

Bauhandwerker müssen mit einem weitverbreiteten Vorurteil leben, sie seien zu teuer. Sind Handwerker es tatsächlich? Die Betrachtung eines typischen Beispiels soll Ihnen einige Antworten geben.

Stundenverrechnungspreis - mehr als nur Stundenlohn

  • Ein Kunde möchte in seinem Bad einige Umbauten vornehmen lassen. Dazu holt er sich entsprechende Angebote von Baufirmen ein. Im Kostenanschlag für den Auftrag zeigt sich ein Stundenverrechnungspreis von rund 45 Euro plus Mehrwertsteuer.
  • Während der Badsanierung fragt der Kunde einen der angestellten Fliesenleger, wie viel Arbeitslohn er von seinem Meister pro Stunde bezahlt bekommt. Der antwortet: “Mein Stundenlohn liegt bei ungefähr 16,50 Euro“. Da meint der Kunde, dass das doch eine recht üppige Gewinnspanne sei.
  • Jetzt sollten Sie bedenken, dass die Baufirma dem Gesellen Lohn plus Lohnzusatzkosten zahlen muss und die Firma, Meister eingeschlossen, bestimmte Kosten hat.

Firma muss Selbstkosten plus Wagnis- und Gewinnzuschlag verlangen

  • Zum Soziallohn gehören die Lohnfortzahlung für gesetzliche Feiertage und für Krankheitszeiten. Für den Gesellen fällt eine Vielzahl von gesetzlichen Sozialabgaben (Renten-, Arbeitslosen-, Kranken-, Pflege- und Unfallversicherung sowie an die Sozialkassen der Bauwirtschaft) an. Diese Lohnzusatzkosten machen im Durchschnitt einen Zuschlag auf den Stundenlohn von rund 80 Prozent aus.
  • Der Handwerker erhält die Fahrt zur Baustelle vergütet und einen Verpflegungszuschuss. Dann hat natürlich die Baufirma selbst weitere Gemeinkosten (Mieten, Betriebsversicherungen, Gewerbesteuern), auch der Firmeninhaber muss von seinem Geschäft leben. Im Stundenverrechnungssatz sind auch seine Leistungen und ein gewisser Wagniszuschlag enthalten.
  • Die 19 Prozent Mehrwertsteuer erhalten Sie zwar in Rechnung gestellt, doch davon hat der Meisterbetrieb nichts. Hier freut sich lediglich das Finanzamt.

Was ein Fliesenleger kostet

  • Ein Fliesenleger kann, betrachtet man seine Geschäftsausübung, kleine oder größere Kosten haben. Wer als Alleinhandwerker tätig ist, kann preiswertere Angebote abgeben, als ein Handwerksbetrieb mit Büro, Fuhrpark und mehreren Angestellten. Pro Handwerkerstunde sollten Sie etwa 45 Euro rechnen. 
  • Was Sie ein Fliesenleger insgesamt kostet, hängt auch von Zusatzleistungen und den zu verlegenden Fliesenmaterialien ab. Das Verlegen von Boden- und Wandfliesen sollte etwa 30 Euro pro Quadratmeter kosten. Natursteinplatten, verlegt im Mörtelbett, kosten pro Quadratmeter etwa 36 Euro.
  • Je größer der Arbeitsaufwand ist, desto höher fallen die Kosten an. Eine diagonale Verlegung kostet drei Euro je Quadratmeter extra, zusätzlich 10 Euro Mehrkosten bei Mosaik-Fliesen.

Tipp: Fliesen zu verlegen, kann man lernen. Es ist nicht so schwer. Besuchen Sie einen Handwerkerkurs an der Volkshochschule. Schauen Sie dem Handwerker zumindest genau über die Schulter. Beim nächsten Mal verlegen Sie alles selbst.

Alle Angaben: Stand November 2012

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