Was ist Moos - botanische Begriffserklärung
So wie auf Bäumen und Baumrinden wachsende Pflanzen oft auch als Epiphyten bezeichnet werden, so unterliegt auch Moos der botanischen Klassifizierung.
- Moos gehört der Gattung der Sporenpflanzen an, das bedeutet, die Pflanze vermehrt sich durch Sporen und nicht wie gewöhnlich über Samen. Mit ca. 15.000 Moosarten, von denen in Europa ca. 2.000 vertreten sind, wachsen die meisten Moosarten bzw. die Sporen auf feuchtem Untergrund.
- Bevor das Moos seine typische Erscheinungsform erhält, ähnelt die Physiognomie der von Algen, aus denen die Moose sich nach heutiger Auffassung entwickelten. Dabei wird der Ursprung der Moose auf vor ca. 450 Mio. Jahre geschätzt, bevor aus den Grünalgen die Moose hervorgingen.
- Aus den Sporen entwickeln sich Fäden, aus denen die Knospen hervorgehen. Nach dem Wachstum dieser Knospen stirbt der ursprüngliche Faden, aus dem sich das Moos entwickelte, schließlich ab. Die weiblichen und männlichen Geschlechtsorgane wachsen dabei auf der Moospflanze.
- Die zur Vermehrung nötige Befruchtung findet lediglich bei feuchtem Milieu statt, allerdings bedarf es nicht unbedingt eines Regengusses, sondern auch in der Nacht, wenn die Luftfeuchtigkeit steigt, kann sich das Moos vermehren, denn Tau und hoher Wassergehalt der Luft reicht zur Versorgung der Pflanze aus.
- Grundsätzlich lassen sich die Moose selbst in Hornmoose, die in Deutschland mit lediglich 6 Arten vertreten ist, dann in die Lebermoose, die in Regenwäldern beheimatet und sehr feuchtigkeitsliebend sind, unterscheiden. Darüber hinaus existieren die Laubmoose, die sich auch mit weniger Feuchtigkeit zufriedengeben und sich hier zulande relativ häufig ansiedeln.
- Moose gelten vor allem besonders resistent gegen Austrocknung, die, abhängig von der Art, unterschiedliche Ausprägungen annehmen kann. Die sog. Hygrophyten können durch bereits kurzzeitige Abwesenheit von Feuchtigkeit bereits zu Schäden führen. Vor allem Sumpf- und Wassermoose sind von Austrocknung sehr schnell betroffen. Mesophyten als Moos überstehen kurzfristiges Austrocknen, während die sog. Xerophyten auch nach Jahren ohne Wassergaben wieder belebt werden durch das Benetzen mit Feuchtigkeit. Vor allem in felsigen Gegenden, aber auch auf Bäumen, sind diese resistenten Moose aufzufinden.
Kannenpflanzen sind komplizierte Pfleglinge. Dafür werden Sie mit interessanten Formen und …
Weitere spezifische Merkmale von Moos
Ähnlich den Farn- und Flechtenarten, kann Moos sehr alt werden, mitunter bis zu 10.000 Jahre, wie ein Fund im Jahre 1981 belegte. Dabei handelte es sich um Rindenmoos, das in der Antarktis entdeckt wurde.
- Moose siedeln sich vor allem an schattigen Standorten, wie z. B. unter Bäumen, an. Darüber hinaus verdunstet im Schatten die Feuchtigkeit langsamer und über die längere Zeit, bevor das Wasser verdunstet, kann sich das Moos versorgen.
- Auch stellt es für Moose kein Problem dar, sich auf sehr sauren und kargen Böden und Untergründen zu entwickeln, da die Moose lediglich aufliegen und kein Wurzelwerk in die Erde ausbilden. Daher findet man Moos häufig auf lehmigen und schlammigen Untergründen.
- Sofern sich im Garten auf der Wiese Moos ansiedelt, sollten Sie die oft zu sauren klimatischen Bedingungen des Bodens optimieren und mit Kalkpulver neutralisieren. Mit dem nächsten Regenguss wird der Boden zugunsten des Rasens in das richtige pH-Milieu versetzt, sodass das Moos den Rasen nicht mit der Zeit verdrängt und sich neben dem Moos Flechten noch ansiedeln können.
Sie können auch an geeigneten Stellen im Garten und Vorgarten schöne Mooslandschaften entstehen lassen. Dabei sollten Sie vor allem auf die natürlichen Bedürfnisse wie Standort und Bodenbeschaffenheit achten, damit sich die Pflanzen rasch entwickeln können.
Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?