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Was führte zum Mauerfall?

1989 fiel die Berliner Mauer, um die Trennung in die östliche DDR und das westliche Deutschland aufzuheben, was ein Jahr später zur offiziellen Wiedervereinigung Deutschlands per Einigungsvertrag führte. Von vielen war der Mauerfall eher unerwartet, was bei näherer Betrachtung überraschen sollte. Hatten doch eine Vielzahl von inneren und äußeren Faktoren zum idealen Umstand für die Wiedervereinigung geführt.

Noch heute erinnern in Berlin Relikte an Mauer und Mauerfall.
Noch heute erinnern in Berlin Relikte an Mauer und Mauerfall.

Mauerfallfaktoren Glasnost und Perestroika

Für den unverhofften Mauerfall hätten die internationale sowie die interne DDR-Situation um 1990 nicht besser stehen können. 

  • So hatte sowjetischer Staatschef Gorbatschow bei seinem Amtsantritt 1986 doch gerade erst die Umstrukturierung der Sowjetunion mit Schlagworten Glasnost und Perestroika angekündigt, sodass der Sowjetstaat sich statt auf dem Weg der konstanten militärischen Aufrüstung mittlerweile auf dem der militärischen Abrüstung und gemeineuropäischen Sicherheitsbemühung befand.
  • Die daraus resultierende, sinkende Offensivität der Sowjetrepublik und die Unabhängigkeits- und Demokratisierungsbewegungen innerhalb derselben führten schließlich zum - für den Mauerfall unverzichtbaren - stabilisierten Rahmen der Außenpolitik. 
  • Bis zur Aufhebung durch Gorbatschow 1989 hatte mit der Brechnew Doktrin das Abkommen gegolten, dass die Sowjetunion jederzeit militärisch eingreifen dürfe, sehe sie den sozialistischen Rahmen eines Mitgliedes des Warschauer Paktes gefährdet.
  • Die Aufhebung der Doktrin als eine weitere Konsequenz von Perestroika und Glasnost führte nun zur Möglichkeit auf Selbstbestimmung für alle Mitglieder, was die friedliche Wiedervereinigung Deutschlands ohne militärische Intervention der Sowjets überhaupt erst denkbar werden ließ. 
  • Dass Ungarn schließlich seine Freiheiten nutzte und sich Richtung Westen öffnete, konnte DDR-Bürgern nicht nur als Vorbild dienen. Vielmehr konnte das Land fortan als eine Art Durchgang für Ausreisende in den Westen dienen. 

Was führte innerhalb der DDR zur Wiedervereinigung?

  • Die Stimmung in der DDR war nach Glasnost und Perestroika ohnehin von Umbruch und Öffnungsgedanken bestimmt. Doch nicht nur das: Zum schließlichen Mauerfall führte vor allem der wachsende Protest innerhalb der DDR. 
  • Durch das Vorbild von Sowjetstaaten ermutigt, kam es innerhalb der DDR zu Massenkundgebungen und Demonstrationen gegen das SED-Regime, welche das Politbüro unter konstant anwachsenden Reaktionsdruck setzten.
  • Dass die Ausreisefreiheit schließlich durchgesetzt wurde, hängt jedoch nicht nur mit der immer unkontrollierbareren Missgunst der Zurückgebliebenen in der DDR zusammen, sondern zudem mit der steigenden Menge an Republikflüchtlingen.
  • So beschwerten sich Nachbarstaaten bald, die ständige Durchreise derselben sei für sie nicht mehr tragbar. Das ließ das Politbüro endgültig zur Entscheidung gelangen, Regelungen über eine ständige Ausreise von DDR-Bürgern müssten festgelegt werden. 
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