Definition des Begriffs
Koschere Lebensmittel sind der Definition nach solche, die ein gläubiger Jude verspeisen darf. Das Gegenteil sind treife Lebensmittel, welche im Judentum verboten sind. Der Begriff kommt aus dem jüdischen Speisegesetz, der Kaschrut. Die Kaschrut ist eine Teil der Halacha, der jüdischen Religionsgesetzgebung. Diese stützt sich auf die Tora, welche die fünf Bücher Mose umfasst.
Nach dem jüdischen Glauben sind nicht koschere Speisen für den Menschen schädlich. Einige Gelehrte fürchten einen Schaden am Körper, andere an der Seele. Eine dritte Auslegung ist, dass die Einhaltung der Kaschrut zu Enthaltsamkeit erziehe und helfe, Gelüste zu kontrollieren. Rabbiner berufen sich meist auf das Gebot Gottes, ohne eine Erklärung zu liefern.
Ein Hauptfaktor ist die Unterscheidung zwischen koscheren und nicht koscheren Tieren. Außerdem verbietet die Kaschrut den Verzehr von Blut und unterscheidet fleischige, milchige und neutrale Lebensmittel.
Fleischige Speisen sind alle Lebensmittel, die Fleisch oder Fleischprodukte enthalten. Milchige Speisen enthalten Milch oder Milchprodukte. Fleischige und milchige Speisen darf ein gläubiger Jude nicht zusammen essen. Grundlage für diese Regel ist Exodus 23,19: "Du sollst ein Zicklein nicht in der Milch seiner Mutter kochen."
Neutrale oder parve Lebensmittel sind alle pflanzlichen Speisen sowie Honig und Eier. Sie dürfen sie nach der Kaschrut zusammen mit fleischigen und mit milchigen Lebensmitteln essen. Fisch ist ebenfalls neutral, weil Fische eine andere Bluttemperatur haben und nicht als Fleisch gelten.
Das Judentum ist die älteste monotheistische Weltreligion und bildet außerdem die Grundlage für …
Beispiele für koschere Lebensmittel
Bei Tieren ist die Unterscheidung sehr wichtig. Koscher und damit erlaubt sind nach der Definition in der Kaschrut Wiederkäuer mit zweigespaltenen Hufen, beispielsweise Schafe, Ziegen und Kühe. Koscher sind außerdem domestizierte Vögel, die keine Raubvögel sind sowie Wasserbewohner, die Flossen und Schuppen haben. Alle anderen Tiere sind nicht koscher und dürfen nicht gegessen werden.
Die Produkte von koscheren Tieren sind ebenfalls koscher. Als gläubiger Jude dürfen Sie beispielsweise die Milch von Schafen trinken - zusammen mit Fleisch ist die Speise treife - und die Eier von Hühnern essen. Obwohl Bienen als Insekten treife sind, ist Honig koscher.
Aus dem Verbot des Blutgenusses resultieren weitere Vorschriften, was tierische Lebensmittel betrifft. Das Fleisch koscherer Tiere ist nur koscher, wenn das Tier geschächtet wurde und das Fleisch gewässert, mit Salz behandelt und gespült wurde. Beim Schächten wird dem nicht betäubten Tier der Hals aufgeschnitten, wodurch es schnell ausblutet. Eier sind vor dem Verzehr auf Blutspuren zu untersuchen.
Für Wein gilt, dass Sie nach der Kaschrut nur als koscher zertifizierten Wein trinken dürfen. Die Weinproduktion ist von Juden beauftragt und der Wein nicht mit Gelatine geklärt.
Die jüdische Speisegesetzgebung ist ein komplexes Gebilde aus Vorschriften. Gläubige Juden beachten die Herkunft der Tiere, deren Tötung, die Herkunft tierischer Lebensmittel sowie Spuren nicht koscherer Zutaten in ihren Speisen. Die Zertifizierung als koscher hilft, streng nach der Kaschrut zu leben.
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