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Vordruck für ein Schuldanerkenntnis erstellen - was Sie rechtlich beachten sollten

Ein Schuldanerkenntnis hat Vorteile und Nachteile. Es kommt auf die Gegebenheiten an. Ein Vordruck muss sich daher am Ziel orientieren, das Sie mit dem Anerkenntnis erreichen möchten.

Ein Anerkenntnis kann Konflikte lösen.
Ein Anerkenntnis kann Konflikte lösen.

Mit einem Schuldanerkenntnis vermeiden die streitigen Parteien einen Rechtsstreit. Der Schuldner erkennt an, dass er dem Gläubiger einen bestimmten Geldbetrag schuldet. Der Gläubiger braucht den Schuldner nicht mehr unbedingt zu verklagen. Soweit, so gut.

Schuldanerkenntnis schneidet alle Einwendungen ab

  • Das Gesetz regelt das Schuldanerkenntnis in §§ 780, 781 BGB. Das Gesetz unterscheidet das Schuldversprechen und das Schuldanerkenntnis. In einem Vordruck müssen Sie die Unterschiede berücksichtigen.
  • Beim Schuldversprechen versprechen Sie eine Leistung in der Weise, dass das Versprechen die Verpflichtung selbstständig begründen soll (Wortlaut: "Ich verpflichte mich, … zu leisten").
  • Beim Schuldanerkenntnis erkennen Sie das Bestehen eines Schuldverhältnisses als solches an (Wortlaut: "Ich erkenne an, dass ich verpflichtet bin, … zu leisten").
  • Beide Arten von Anerkenntnis müssen schriftlich erteilt werden. Eine Anerkennung im Wege einer E-Mail ist unwirksam.
  • Damit das Anerkenntnis nicht nur auf dem Papier steht und dem Gläubiger einen echten Verfahrensvorteil bringt, kann es notariell beurkundet werden. In der notariellen Urkunde unterwirft sich der Schuldner der sofortigen Zwangsvollstreckung in sein gesamtes Vermögen.
  • Für den Schuldner bedeutet dies, dass er auf jegliche Einwendungen gegen die Verpflichtung verzichtet. Für den Gläubiger bedeutet dies, dass er gegen den Schuldner sofort vollstrecken kann, wenn der Schuldner seine Leistungsversprechen nicht einhält.

Das könnte in einem Vordruck stehen

  • Ein Schuldanerkenntnis könnte in einem Vordruck also folgenden Wortlaut haben: "Ich, - Name, Vorname, Adresse -, erkenne hiermit an, dass ich dem - Gläubiger XY - einen Betrag von - … Euro nebst … % Zinsen - seit - Datum - schulde. Ich verpflichte mich, diesen Betrag nebst Zinsen bis - Datum - zurückzuzahlen.
  • Soll das Anerkenntnis eine Unterwerfungserklärung enthalten, muss es zusätzlich notariell beurkundet werden.
  • Vorsicht: Dieser Text ist eine Orientierungshilfe. Ein Anerkenntnis ist immer mit rechtlichen Entscheidungen in die eine oder andere Richtung verbunden. Lassen Sie sich im Bedarfsfall unbedingt rechtlich beraten!
  • Lassen Sie sich als Schuldner nie unter Druck setzen. Auch als Gläubiger müssen Sie wissen, dass ein Anerkenntnis, das durch Drohung, Nötigung oder Täuschung erwirkt wird, anfechtbar sein kann. Ein Anerkenntnis kann durchaus Konflikte lösen, es kann aber auch neue Konflikte begründen.
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