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Virenschutz für Linux

Die Mehrzahl der Linux-Benutzer geht noch immer davon aus, dass Computerschädlinge (Viren) nur das Windows-Betriebssystem betrifft. Doch diese Unbedachtheiten und das damit verbundene niedrige Risikobewusstsein können sich unter Umständen als Bumerang erweisen. Denn Linux wird gern als Zweitbetriebssystem genutzt oder die Benutzer steigen von Windows auf Linux um. Mit jedem neuen Linux-Nutzer wächst die Notwendigkeit für einen Virenschutz.

Linux-Nutzer versenden mitunter unbewusst virenverseuchte Dateien.
Linux-Nutzer versenden mitunter unbewusst virenverseuchte Dateien.

Wer mit dem Betriebssystem Windows lange Zeit arbeitet, legt aufgrund der realen Infektionsgefahr und der ständigen Bedrohungsmeldungen Wert auf den Virenschutz. Erfahrene Nutzer setzen nur Programme eines Herstellers ein, denen man vertrauen kann. Wechselt er allerdings auf das Betriebssystem Linux, hat er es mit einer anderen Welt zu tun. 

Virenschutz für Linux - Gefahr lauert im Dateianhang

Linux wird aus bestimmten Gründen noch nicht als interessantes Zielobjekt für Hacker und Schädlingssoftware auserkoren. Die Angriffe auf Windows sind aufgrund der Millionen von Nutzern lohnenswerter. Doch die Gefahren lauern bereits, weil die beiden Betriebssysteme im täglichen Datenaustausch miteinander kommunizieren.

  • Ein Blick auf die Verbreitungstechnik von Viren zeigt auch, warum das so ist. Der schadhafte Code (Virus) gelangt über E-Mails, Downloads, Chats und durch den Virus später selbst auf den PC. Die Virenschreiber nutzen dabei die häufige Unwissenheit der Anwendung. Es ist nun einmal so, dass ausführbare Dateien aus vermeintlich sicherer Quelle (Kontakt aus dem Adressbuch) fast unbesehen geöffnet werden. Auch ein interessanter Link kann sich als schadhafter Code erweisen.
  • Wenn dann Ihr System infiziert ist, kann sich der Virus aufmachen, weitere Rechner des Netzwerkes zu befallen. Bei Windows ist das aufgrund der Rechtestruktur möglich. Konkret gesagt, wegen des Mangels einer solchen.
  • Bei Linux treffen Sie auf ein mehrstufiges Rechtesystem. Dateien können schreibbar sein, lesbar oder ausführbar. Das je nach Festlegung für den angemeldeten Linux-Anwender und den Rest der Welt. Damit ein Virus das gesamte System infizieren kann, muss es spezielle Root-Rechte besitzen. Der Anwender muss es dazu explizit berechtigen.
  • Dadurch werden Dateien aus dem Internet unter Linux so lange nicht ausführbar, bis Sie das erlauben. Damit sind Sie auf einer relativ sicheren Seite und können auf den Virenschutz verzichten.

Besonders gewerbliches Umfeld verlangt Sorgfaltspflicht

Doch stimmt es tatsächlich, dass Sie als Linux-Nutzer völlig auf einen Virenschutz verzichten können?

  • Die Antwort lautet, es stimmt nicht uneingeschränkt. Als Linux-Nutzer kann Ihnen ein Virus-Code für Windows nicht direkt schaden.Da Sie allerdings bei einem Weiterleiten an Windows-Nutzer nicht wissen, ob empfangene Dateien virenfrei sind, kann das für den Adressaten unangenehme Folgen haben.
  • Nutzen Sie Linux  im gewerblichen Umfeld, können Sie für das Versenden von Viren schnell haftbar gemacht werden. Denn sie verletzen Ihre Sorgfaltspflicht.

Sie benötigen keinen besonderen Virenschutz mit Echtzeitscanner. Ihnen reicht als Virenschutz ein Scanner, der Ihnen die Datei vor dem Versand überprüft. Mitunter kann der Virenschutz des Mailanbieters schon ausreichend sein.

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