Viren auf dem Mac sind längst kein Mythos mehr. Macro-Viren, Scareware, Trojaner - alles längst auch für den Mac zu finden.
Bekannte Trojaner für den Mac
- Ein bekannter Trojaner ist AppleScript.THT, welcher Apple-Scripts startet und damit auch wiederum neue Shell-Befehle ausführen kann.
- OSX.RSPlug.A ist dagegen viel ausgefuchster. Er gibt eine falsche Fehlermeldung heraus, dass Quicktime ein Video nicht abspielen kann und man eine neue Version herunterladen soll. Bestätigt man diese, wird nicht der neue Player heruntergeladen, sondern der Schädling.
- Ein weiterer bekannter Schädling ist OSX.Trojan.iServices.A. Dieser Trojaner versteckt sich in Kopien von iWork.
- Es ist noch gar nicht so lange her, da erschütterte die Apple-Welt OSX.Flashback. Dieser gibt vor, ein Installationsprgramm von Adobe Flash Player zu sein. Zum Glück war dieser Trojaner nicht ausgereift genug, um größere Schäden anzurichten. Seit 2012 wurde die Sicherheitslücke via Update von Apple geschlossen.
- Mit OSX/Koobface.A handeln Sie sich zwar nicht den ausgereiftesten Trojaner bzw. Wurm ein, aber er kann auch ungefragt Rootkits und andere Sachen starten.
- OSX/HellRTS.D ist ein gemeiner, kleiner Schädling, der beispielsweise selbst ein Screen Sharing auf Ihrem Mac aktiviert.
- OSX.Lamzev.A ist wieder einmal ein Beweis dafür, dass Trojaner auf dem Mac nur agieren können, wenn der Macuser "mitspielt".
Viren, Würmer oder Trojaner sind für den Mac kein Problem. Oder etwa doch? Wie viel Virenschutz …
Das gilt nicht nur für Foren und Suchmaschinen, sondern besonders auch für soziale Netzwerke, wie z. B. Facebook. Hier sind Programmierer von Schädlingen gerne unterwegs, da sich die vielen Kontakte ideal zur Verbreitung von Dateien eignen.
Macro-Viren und Scareware
- Eine bekannte Scareware für den Mac ist Mac Defender. Mithilfe manipulierter Webseiten wird die Schadware auf dem Mac installiert. Anschließend fordert der "Mac Defender Installer" zur Eingabe des Administrator-Passwortes auf. Später sollen dann zur kostenpflichtigen Variante noch Daten über Kreditkarten etc. eingegeben werden.
- Macro-Viren sind Schädlinge, die sich in Programmen verstecken. Beim Mac wurden bisher nur Macro-Viren in MS-Office-Anwendungen gefunden.
Wie Sie sich vor Viren schützen können
Eine vollständige Liste mit Anleitungen, wie Sie die oben aufgelisteten Trojaner, Viren und andere Schädlinge wieder entfernen können, finden Sie im "Apfelwerk".
- Vermeiden Sie unbedingt einen Download von Programmen oder Ähnlichem von nicht vertrauenswürdigen Seiten.
- Geben Sie keine Passwörter oder sensible Daten ein, wenn Sie das Programm nicht richtig kennen, und schon gar nicht online, auf Webseiten.
- Öffnet sich Ihr Installer plötzlich auf dem Mac und möchte irgendein Programm installieren, fragt eventuell sogar nach dem Administratorpasswort, dann sollten erst mal Ihre Alarmglocken klingeln. Generell gilt: erst informieren, dann installieren.
- Eine gute Anti-Malware für den Mac ist XProtect. Das Quarantäne-Feature wird automatisch seit Snow Leopard auf dem Mac installiert. Daten, die aus dem Internet geladen werden, bekommen einen Quarantäne-Flag und werden anschließend vor dem Öffnen von Mac OS X auf Malware-Signaturen geprüft.
Das Gefahrenpotenzial des Macs
- Für den Mac gibt es Viren, genauso wie für den Windows-Computer. Allerdings in einer sehr viel geringeren Zahl. Aber warum ist das so? Der Mac als Computersystem hat, weltweit betrachtet, einen noch immer sehr geringen Marktanteil. Es lohnt sich für Hacker schlichtweg kaum, Viren speziell für den Mac zu entwickeln, weil damit viel zu wenig Computersysteme infiziert werden könnten.
- Auch wird der Mac häufig eben nicht in systemkritischen Bereichen, wie Banken oder Versicherungen, eingesetzt; dort laufen in der Regel Windows-Computer. Und da die Daten einer Bank ein viel reizvolleres Ziel abgeben als die Daten Ihres persönlichen Computers, ist das Virenspektrum für diesen Bereich hin optimiert.
Schädlinge auf dem Mac erkennen
- Es gibt mehrere Punkte, anhand welchen Sie erkennen können, dass Ihr Mac mit einem Virus infiziert wurde. Bekannt ist unter anderem ein plötzliches Abstürzen und Neustarten des Systems. Bei diesen Vorgängen können im Hintergrund Fehler auftreten, die durch Viren verursacht werden. Verwechseln Sie dieses Problem jedoch nicht mit seltenen Abstürzen, die auch bei den besten Macs irgendwann vorkommen.
- Auffällig ist eine verlangsamte Internetverbindung. Denn diese deutet darauf hin, dass eine Anwendung im Hintergrund über die Leistung arbeitet. In Ihrem Fall kann das ein Schädling sein, der gerade Dateien herunterlädt oder Informationen weitergibt.
- Sämtliches, unnatürliches Verhalten kann letztendlich auf schädliche Anwendungen im Hintergrund deuten. Seien Sie deshalb wachsam und schieben Sie Fehler bei der Nutzung nicht auf ein inkorrekt laufendes Programm oder Ähnliches.
Virenschutz auf dem Mac
- Ein aktiver Virenschutz auf Ihrem eigenen Mac ist, wenn Sie sich um Ihre eigene Sicherheit sorgen, nicht unbedingt nötig. Interessanter wird es, wenn Sie sich mit Ihrem Mac in einem Umfeld bewegen, in dem häufig Daten zwischen Windows und Macs getauscht werden, z. B. in der Universität oder einer größeren Firma.
- In einem solchen Umfeld kann es sich lohnen, auch auf dem Mac einen eigenen Virenschutz zu installieren. Nicht, damit Sie sich selber vor Viren schützen können, sondern damit Sie die Weitergabe von Viren unterbinden können. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie von einem Windows-Rechner mit Windows-Viren infizierte Dateien bekommen, ist so hoch, dass ein Virenscanner hier diese Dateien auf Ihrem System identifizieren und unschädlich machen könnte, ohne dass es für Sie selbst Auswirkungen hätte.
- Im Mac App Store finden Sie eine Reihe verschiedener, kostenloser Virenscanner, wie z. B. das beliebte ClamxAV oder Virus Barrier. Diese erkennen auch Windows-Viren und ermöglichen Ihnen so die Kontrolle von "Durchgangsdaten" auf Ihrem Mac.
Fazit: Tatsächlich gibt es einige Trojaner, Malware, Scareware etc. für den Mac. Doch werden diese meist via Internet und Downloads auf den Mac übertragen.
Weitere Autoren: Tobias Gawrisch, Viktor Peters
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