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Truman-Doktrin - Erklärung

Die Truman-Doktrin hat nach dem Zweiten Weltkrieg die Außenpolitik der Vereinigten Staaten von Amerika definiert. Doch was galt vorher, wie ist die Truman-Doktrin entstanden und was waren ihre Konsequenzen?

Weisses Haus in Washington: Hier wird die Politik der USA bestimmt
Weisses Haus in Washington: Hier wird die Politik der USA bestimmt

Die Vereinigten Staaten von Amerika (USA) verfolgen seit dem Zweiten Weltkrieg eine neue Strategie für ihre Außen- und Militärpolitik, die als Truman-Doktrin bekannt wurde. Was war die Politik der USA vor der Truman-Doktrin und warum wurde sie geändert?

Die Politik der USA vor der Truman-Doktrin

  • Nach ihrer Gründung stellten die USA fest, dass auch die weiteren Kolonien europäischer Mächte in Nord- und Südamerika auf lange Sicht nicht zu halten sein werden. Zudem waren die europäischen Nationen untereinander immer wieder in Streitigkeiten und Kriege verstrickt.
  • Der damalige Präsident James Monroe entschied im Jahr 1823, dass es die Politik der USA sein werde, sich nicht in Angelegenheiten anderer Staaten einzumischen. Man werde lediglich neue Ansprüche fremder Nationen an Kolonien in Amerika nicht tolerieren. Dies wurde als Monroe-Doktrin bezeichnet.
  • Diese Politik wurde - mit der Ausnahme des Eintritts in den Ersten Weltkrieg - mehr als hundert Jahre lang eingehalten.

Zweiter Weltkrieg und die Folgen - die Truman-Doktrin

  • Nachdem der Zweite Weltkrieg den Eingriff der USA erforderlich gemacht hatte, beschloss der Präsident Harry S. Truman, dass die Monroe-Doktrin und der Isolationismus nicht mehr länger die Grundlage der Außenpolitik sein dürften.
  • Besonders das Erstarken der sowjetischen Staaten in Osteuropa - verbunden mit Streitigkeiten zwischen der UdSSR und der Türkei und einem Bürgerkrieg in Griechenland - führten zu der Befürchtung, dass der freie Handel und die Freiheiten der Bürger in weiteren Staaten gefährdet sein könnten.
  • Truman rief daher die neue Doktrin aus, nach der die USA sich auch in innere Angelegenheiten anderer Länder einmischen werden, sofern eine bewaffnete Minderheit dort die Meinung der Mehrheit unterdrückt.
  • Als Grundlage hierfür diente die Charta der neu gegründeten Vereinten Nationen, die die Rechte und Pflichten für alle Staaten zur friedlichen Lösung ihrer Konflikte und die Selbstbestimmung der Nationen definierte.

Die Folgen der Truman-Doktrin

Die Truman-Doktrin bestimmte nach dem Zweiten Weltkrieg die Außen- und Militärpolitik:

  • Noch während der Präsidentschaft von Truman kam es in Korea zu einer ersten militärischen Auseinandersetzung zwischen dem kommunistischen Norden und dem demokratischen Süden, in die die USA militärisch auf Seiten Südkoreas eingriffen.
  • Auch der Marshall-Plan, mit dem die USA den wirtschaftlichen Wiederaufbau Europas maßgeblich förderten, war eine Folge der neuen Doktrin, nach der demokratische Nationen aktiv zu unterstützen seien.
  • In den 60er- und 70er-Jahren griffen die USA auch bewaffnet in den Konflikt in Vietnam ein, in dem ebenfalls sozialistische gegen demokratische Truppen einen Bürgerkrieg führten. Nach jahrelangem erfolglosen Kampf zogen sich die USA aus dem Krieg zurück, blieben jedoch bei ihrer Einmischungspolitik.
  • Auch in der jüngsten Geschichte führten die USA unter der Truman-Doktrin militärische Operationen durch, beispielsweise: die Befreiung Kuwaits nach dem Angriff durch den Irak, die Luftwaffen-Angriffe während des Bürgerkriegs im ehemaligen Jugoslawien und die Operationen im "Kampf gegen den Terror" in Afghanistan und dem Irak.

Die seit 1947 von Harry S. Truman ausgerufene Doktrin bestimmt also bis heute und für die nächste Zukunft, welche Grundsätze die Außenpolitik der USA bestimmen.

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