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Treppe planen - so gelingt's

Eine Treppe stellt einen Fluchtweg dar und eine Verbindung in andere Wohnetagen. Besonders gut geplant und fachlich eingebaut unterstreicht eine Treppe den Flair und die Architektur eines Hauses. Das Planen einer Treppe im Vorfeld ist daher besonders wichtig.

Eine Treppe im Haus sicher planen.
Eine Treppe im Haus sicher planen.

Was Sie benötigen:

  • Gute Planung
  • Treppenmaterial
  • Werkzeug wie Kreissäge, Stichsäge, Schraubendreher, Meterstab

Wer eine Treppe planen will, muss sich zunächst einmal mit den Landesbauordnungen auseinandersetzen. Denn die Landesbauordnung legt fest, welche Mindest- und Höchstmaße für Treppen in Wohngebäuden gelten und wie Treppen geplant werden müssen. Meist sind die Auflagen in allen Bundesländern ähnlich, sie weichen lediglich in den Abständen zwischen den Stufen, den Sprossen im Geländer und der Treppenhöhe ab. So müssen in Einfamilienhäusern mit bis zu drei Stockwerken die Stufen mindestens 80 cm breit sein. In der lichten Höhe (maßgeblich ist die Kopffreiheit) ist ein Mindestmaß von 2 m vorgeschrieben und für ein Treppengeländer rechnet man vorschriftsmäßig 90 cm über der Trittkante. In Wohnhäusern mit drei oder mehr Geschossen muss das Treppenhaus abgeschlossen sein. In kleineren Ein- und Zweifamilienhäusern darf es aber auch eine offene Treppe sein.

Eine Treppe vorausschauend bauen

  • Eine Treppe nimmt viel Raum der Wohnfläche ein, die bekanntlich sehr teuer sein kann. Verkehrsfläche, also Lauffläche, ist genauso teuer. Deshalb kann man Grundstücksfläche und Baukosten sparen, wenn man die Treppe inmitten des Wohnraumes setzt. So wird der große Flur überflüssig.
  • Eine zweite Möglichkeit wäre, wenn man die Treppe in ein eigenes Treppenhaus verlagern würde. So würde man mehr an Wohnfläche gewinnen und sich die Option offen halten, später eine zweite Wohnung mit separatem Eingang zu schaffen.
  • Planen Sie eine bequeme Steigung. Die Höhe der Stufen nennt man Steigung, der "Auftritt" ist die Tiefe der Stufe. Aus allen "Auftritten" ergibt sich die Länge der Treppe. So sind Stufenhöhen (Steigungen) von 15 bis 20 cm bequem und sicher, aber geeignetsten ist eine Steigung von 17 cm.
  • Planen Sie genügend Raum für Ihre Treppe ein. Auch dafür gibt es eine Planungsformel. Der Auftritt, also die Tiefe der Stufe,  plus doppelte Steigung (Höhe der Stufe) sollten 63 Zentimeter ergeben. So errechnet sich nämlich die "Stellfläche" einer Treppe, weil normalerweise die Schritte eines erwachsenen Menschen auf ebener Fläche etwa 63 cm lang sind.
  • Ein kleines Beispiel: Wenn der Höhenunterschied zwischen zwei Etagen bei 2,88 m liegt, dann teilt man den Höhenunterschied durch die normale Höhe (Steigung) von 16 cm, dann ergibt sich eine Stufenanzahl von 18 Stufen. Nehmen Sie nun die durchschnittliche Schrittlänge von 63 cm abzüglich der zweimal 18 cm (36 cm), ergibt sich der Wert von 27 cm. Dies ist die Stufentiefe. Multipliziert man diese 27 cm Stufentiefe nun mit den 18 Stufen, kommt man auf eine Treppenlänge von 4,86 m. Zusätzlich wird aber oben und unten noch etwa 1 m Platz vor den Stufen benötigt, so brauchen Sie am Ende 6,86 m Platzbedarf für Ihre Treppe. Und zum Schluss wird dieser ermittelte Wert noch mit den vorgeschriebenen 80 cm Stufenbreite malgenommen. Wenn Ihnen das zu kompliziert ist, fragen Sie einen Schreiner in Ihrer Nähe. In der Regel weiß Ihr Schreiner darüber Bescheid.
  • Man könnte aber auch eine sog. Raumspartreppe anfertigen. Ordnet man die Stufen nicht übereinander in reih und Glied an, sondern teilt stattdessen die Treppenlänge, so hat man eine Raum sparende Konstruktion. Man ordnet einfach die halbierten Stufen in Gegenrichtung zueinander an. Zum Umkehren bauen Sie ein 1 Meter langes Podest dazwischen ein. Bequemer wäre freilich ein längeres Zwischenpodest.
  • Wo sich Kleinkinder aufhalten, sollte das Treppengeländer 90 cm hoch sein und die Sprossen sollten nicht mehr als 12 cm auseinanderliegen, da kleine Kinder gerne ihren Kopf durchstecken. Auf Querstäbe sollt verzichtet werden, weil solche Querstäbe kleine Kinder zum Klettern animieren und Kinder ein Geländer als willkommenes Klettergerüst ansehen.

Planen einer Stockwerkverbindung

  • Planen Sie Ihre Treppe sicher, dass Sie nicht irgendwann, besonders im Dunkeln, die Treppen hinunterstürzen und sich ernsthaft verletzen. So ist eine Raumspartreppe zwar platzsparend, aber auch gewöhnungsbedürftig, da Sie immer denselben Fuß auf die  Stufen setzen müssen.
  • Die Treppenstufen sollten hell und nicht zu glatt sein, zudem sollten Sie nachts mit Spots oder LED-Lichtern ausgeleuchtet sein.
  • Das Geländer sollte mit einem kleinen Abstand von ca. 4 cm zur Wand montiert werden, um zu verhindern, dass man sich seine Finger einzwickt.
  • Das Material für eine Treppe ist vielfältig, aber eines der beliebtesten ist Holz für Treppen in Wohnräumen. Weiches Holz, wie Kiefernholz, Tanne und Fichte sind für weniger beanspruchte Treppen geeignet. Lärchenholz ist geeignet für hohe Belastbarkeit und die Douglasie ist ein sehr lange haltendes Holz.
  • Laubhölzer sind in der Regel teurer als Nadelhölzer, aber dafür widerstandsfähiger. Da stehen Nussbaum, Esche und Ahorn zur Auswahl, aber auch Rotbuche, Kirsche und Eiche. Gewachste oder geölte Stufen halten später keinen Lack mehr, können also nicht mehr lackiert werden.
  • Natürlich gibt es auch furnierte Werkstoffe, diese können Sie je nach Belastungsgrad für Ihren Bedarf im Handel auswählen.
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