Traurigkeit ist auch bei Kindern nichts Unnormales. Genau wie bei Erwachsenen, kann es auch bei Kindern viele verschiedene Gründe für negative Gefühle geben. Wenn sich jedoch eine Depression dahinter verbirgt, sollte diese behandelt werden.
Normale Traurigkeit bei Kindern
- Es gibt viele Dinge, die bei Kindern ein Gefühl der Traurigkeit auslösen können. Schnell fließen dabei auch Tränen, etwa wenn das Kind sich ungerecht behandelt fühlt, sich gestoßen hat oder es Streit mit anderen Kindern gab. Im Gegensatz zu Erwachsenen, ist die emotionale Lage eines Kindes aber sehr wechselhaft, d. h. Kinder geraten schnell in einen Zustand der Traurigkeit, können aber auch leicht wieder abgelenkt werden und schon Minuten später wieder lachen.
- Manchmal trauern Kinder auch in verschiedenen Intervallen. Gerade bei Anlässen, die Ihr Kind noch nicht richtig erfassen kann (wie beispielsweise den Tod eines Familienmitgliedes), kann es passieren, dass Ihr Kind zunächst keine richtige Trauerreaktion zeigt. Mit zunehmendem Alter wird Kindern das Geschehene dann bewusst und sie holen diese Traurigkeit gewissermaßen nach. Auch Gefühle wie Wut und Ärger können hier auftreten.
- Signale, wie ein plötzliches aggressiveres Verhalten, Weglaufen, der Rückzug von anderen und ein Verlust der Freude (d. h. das Kind lacht kaum noch), können darauf hindeuten, dass Ihr Kind ein belastendes Erlebnis nicht richtig verarbeitet hat und eventuell Hilfe benötigt.
- In vielen Fällen hilft es Kindern, wenn Sie ihnen während der Traurigkeit einfach beistehen und anwesend sind. Hören Sie Kindern zu, was sie sagen möchten - manchmal ist es gar nicht notwendig, selbst viel zu erklären, sondern die Gefühle des Kindes auszuhalten. Aufkommende Fragen können jedoch kindgerecht beantwortet werden. Manche Kinder möchten lieber alleine sein, was Sie zulassen sollten. Bei leichter Traurigkeit kann auch Ablenkung sinnvoll sein.
Im Schlaf verarbeiten Sie Erinnerungen und Ereignisse des Tages. Im Traum kann es aber auch …
Wann häufige Traurigkeit problematisch ist
- Wenn die Traurigkeit bei Kindern länger als zwei Wochen anhält, dann kann sich auch eine Depression entwickeln. Weitere Signale sind der ständige Rückzug von anderen, Schlafschwierigkeiten und ständige Tagesmüdigkeit oder Einsamkeitsgefühle. Dazu können Konzentrationsprobleme, Kopf- und Bauchschmerzen, Essstörungen und eine andauernde Niedergeschlagenheit kommen - das Kind scheint sich über nichts mehr freuen zu können.
- Hier sollte eine Vorstellung beim Arzt erfolgen, um entweder medikamentös oder mit entsprechender Psychotherapie eine Besserung herbeizuführen. Denn die dauerhafte Traurigkeit bei Kindern kann zu einem Verlust des Selbstbewusstseins führen und dem Kind das Gefühl geben, nichts wert zu sein oder nichts erreichen zu können.
- Traurigkeit bei Kindern, die in eine Depression mündet, entsteht in den meisten Fällen nach belastenden Ereignissen (z. B. Tod von Angehörigen, Scheidung der Eltern) oder dadurch, dass viele kleine Probleme das Kind überbelasten. Daher ist es auch immer sinnvoll, die Familie und die Umgebung bei Kindern in die Behandlung einzubeziehen und belastende Umwelteinflüsse weitestgehend abzustellen (z. B. Überforderung in der Schule durch Wechsel der Schulform ändern).
Insgesamt ist also die normale Traurigkeit bei Kindern - die auch Erwachsene hin und wieder kennen - nicht unnormal und kann durch Ablenkung oder Zuhören gemindert werden. Bei größeren Belastungen und längerer Niedergeschlagenheit kann sich auch eine Depression hinter den Symptomen verbergen, die behandelt werden sollte.
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