Alle Kategorien
Suche

Tollwut in Deutschland

Noch immer ist Tollwut eine Krankheit mit tödlichem Verlauf. Deutschland gehört aber mit einigen anderen Ländern tollwutfreiem Gebiet.

Fledermäuse können ein Tollwutvirus übertragen.
Fledermäuse können ein Tollwutvirus übertragen.

Tollwut ist auch als Wutkrankheit, Rabies, Lyssa oder früher Hundswut bekannt. In jedem Fall sind die verursachenden Viren gefährlich und todbringend. Sie gehören zur Gattung Lyssaviren. Das klassische Tollwutvirus ist das Rabiesvirus. Mit diesem verwandt aber von anderem Genotyp sind Lyssaviren in Fledermäusen.

Übertragung der Tollwut durch infizierte Tiere

Tollwut ist eine Viruserkrankung gegen die es bis heute keine Hilfe gibt. Sie endet normalerweise tödlich. Nur ein einziger Fall weltweit ist bekannt, bei dem ein Mädchen die Krankheit überlebte. Etwa 55.000 Menschen sterben jedes Jahr an ihr, wobei sich diese Zahl auf Asien und Afrika konzentriert. 

Das Tollwutvirus, auch als Rabiesvirus bekannt, greift die Nervenzellen an, löst eine Gehirnentzündung aus und führt zum Tod des Patienten. Alle Säugetiere und selten Vögel können das Virus in sich tragen. Es wird über den Speichel eines tollwütigen Tieres übertragen.

Am häufigsten werden die Viren durch den Biss eines infizierten Tieres übertragen, an erster Stelle über Hunde. Dabei sollten Sie wissen, dass es ausreicht, wenn der Speichel in eine kleine Hautwunde oder auf Schleimhäute gelangt. 

Neben Hund und Katze spielen wildlebende Tiere wie Füchse, Waschbären, Dachse, Wölfe, Stinktiere, Frettchen und weitere Räuber eine Rolle. Es können auch Rinder, Schafe, Schweine und andere Pflanzenfresser als Überträger auftreten, wenn auch deutlich seltener.

Daneben spielt die  Fledermaus eine Rolle als Träger eines Tollwutvirus, was auch auf Deutschland zutrifft.

Zu erkennen ist ein wildlebendes, tollwütiges Tier an fehlender Angst vor dem Menschen, also ungewöhnlichem Verhalten und Schaum vor dem Mund. Auch Hunde zeigen dann ein verändertes Verhalten. Viele werden sehr aggressiv.

Verlauf der Krankheit und Behandlung

Nach einem Biss durch ein erkranktes Tier gelangen die Viren in die Wunde und vermehren sich zunächst in der Nähe der Eintrittsstelle. Von dort wandern sie über das Nervensystem bis zum Gehirn, weiter in die Speichel- und Tränendrüsen und können auf diese Art neu übertragen werden.

Von der Infektion bis zu den ersten Symptomen vergehen vier oder auch zwölf Wochen, abhängig davon, wo der Biss erfolgte und ob direkt eine Blutbahn betroffen wurde. Die Symptome sind anfangs grippeartig, später folgen Lähmungen, Angst, Verwirrtheit, Halluzinationen, Krampfanfälle und zuletzt der Tod. 

Von den ersten Anzeichen einer Tollwut bis zum Tod vergehen oft nur wenige Tage. Eine Behandlung ist nur solange möglich, wie die Krankheit noch nicht ausgebrochen ist. Wenn Sie den Verdacht haben, von einem tollwütigen Tier gebissen zu sein, gehen Sie sofort zum Arzt. Dieser prüft genau, welche Maßnahmen notwendig sind.

Die einzige Möglichkeit ist die postexpositionelle Prophylaxe. Dabei wird der Patient sofort geimpft und erhält zusätzlich fertige Antikörper (Rabies-Immunoglobulin). Erfolgt diese Behandlung rechtzeitig, ist sie mit sehr hoher Sicherheit erfolgreich.

Trotz der Gefährlichkeit der Krankheit brauchen Sie sich in Deutschland keine Sorgen machen. Laut Wikipedia trat der letzte Fall von Tollwut bei einem Menschen 2007 auf. Er wurde auf Reisen in Marokko von einem Hund gebissen.

Situation in Deutschland

Sie können davon ausgehen, dass die Gefahr, sich in Deutschland mit Tollwut zu infizieren, zu vernachlässigen ist. Seit 2008 gilt Deutschland als frei von Wildtollwut. Was bedeutet das?

Man unterscheidet drei Tollwutarten: Eine, die von Haustieren ausgeht, die zweite, die von Wildtieren wie Füchsen ausgeht und die dritte Variante, deren Verursacher die Fledermaus ist.

Durch intensive Maßnahmen, also Verbreitung von Impfködern an Wildtiere und gleichzeitig entsprechende Impfvorschriften bei Hunden und Katzen konnte in Deutschland das Virus an Land ausgerottet werden. Die beiden ersten Varianten können Sie als klassische Tollwut betrachten. Sie ist in Deutschland nicht mehr existent.

Eine Ausnahme bildet die Fledermaustollwut. Die hier übertragenen Lyssaviren sind mit dem klassischen Rabiesvirus verwandt und ebenso gefährlich. Zwar wirkt die Behandlung postexpositionell bei Ansteckung ebenso, bricht die Krankheit jedoch aus, ist sie tödlich.

Fassen Sie also keine toten Fledermäuse an. Durch die Lebensweise der Tiere ist die Ansteckungsgefahr an einem lebenden Tier jedoch sehr unwahrscheinlich. Trotz Vorkommen dieser Tollwutart gilt Deutschland als frei von Tollwut.

Wissenswertes für Hunde- und Katzenfreunde

Als Hunde- oder Katzenhalter tragen Sie eine hohe Verantwortung für ihre Tiere und in Bezug auf die Verbreitung der Tollwut. Generell sollen alle freilaufenden Haustiere gegen Tollwut geimpft werden. Das ist in Deutschland keine Pflicht aber eine Empfehlung der Impfkommission des Bundesverbandes praktizierender Tierärzte. Das gleiche gilt für Pferde, besonders für solche, die auf der Weide stehen und im Wald ausgeritten werden.

Gehen Sie mit Ihrem Tier auf Reisen, ist der EU-Heimtierausweis Pflicht. Die Überschreitung von Grenzen verpflichtet Sie zur Impfung. Trotzdem kommt es vor, dass mit Tollwut infizierte Hunde aus anderen Ländern eingeschleppt werden.

Leider ist die Tollwutfreiheit in Deutschland kein gesicherter Zustand. Besonders in den östlichen europäischen Ländern ist das Virus noch verbreitet, somit könnte die Tollwutgefahr im Osten Deutschlands minimal höher sein als im Westen. Wildtiere kennen keine Grenzen. Im ländlichen Raum mit hoher Wilddichte hat das Virus bessere Chancen zu überleben. Nicht auszuschließen ist, dass sich Wildtiere bei Fledermäusen anstecken. 

In Deutschland ist der Kampf gegen die Krankheit trotz minimalem Restrisiko fast gewonnen. Solange es aber kein wirksames Mittel gibt, das nach Ausbruch der Krankheit Heilung bringt, müssen Sie immer noch wachsam sein. Wenn Sie weitere Informationen suchen, können Sie sich über das Robert-Koch-Institut (RKI) über Tollwut informieren.

In Ländern wie Indien und China ist die Situation schwieriger. Wenn Sie für längere Zeit in ein Land reisen, in dem Tollwut noch weit verbreitet ist, sollten Sie sich selbst impfen lassen. Das wird von der ständigen Impfkommission Deutschlands empfohlen. Leider breitet sich in Afrika ein weiteres todbringendes Virus aus. Ebola ist ebenso leicht übertragbar. Die betroffenen Länder können diese Krankheit nicht alleine bekämpfen. 

 

Teilen:
Der Inhalt der Seiten von www.helpster.de wurde mit größter Sorgfalt, nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann gleichwohl keine Gewähr übernommen werden. Aus diesem Grund ist jegliche Haftung für eventuelle Schäden im Zusammenhang mit der Nutzung des Informationsangebots ausgeschlossen. Informationen und Artikel dürfen auf keinen Fall als Ersatz für professionelle Beratung und/oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte angesehen werden. Der Inhalt von www.helpster.de kann und darf nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.