So leben Spulwürmer
- Spulwürmer gehören zum Stamm der Fadenwürmer, wissenschaftlich Nematoden genannt. Sie sind, wie Hakenwürmer oder Peitschenwürmer, sehr weit entwickelt. Anders als beispielsweise Bandwürmer sind Fadenwürmer zweigeschlechtlich und haben ein Zölom, eine flüssigkeitsgefüllte Bauchhöhle. Der Großteil der Nematoden lebt nicht parasitisch, sondern im Erdboden.
- Spulwürmer, auch Askariden genannt, leben im Dünndarm ihrer Wirte. Dort produziert das Weibchen Eier, die über den Kot ausgeschieden werden. Aus diesen entwickelt sich in wenigen Wochen das erste Larvenstadium. Dieses häutet sich und wird so zum zweiten Larvenstadium, L2. Die Larve L3 wird letztendlich vom Wirt oder selten auch von einem Zwischenwirt aufgenommen. Als Zwischenwirt dienen diesem Wurm beispielsweise Mäuse. Nun gibt es je nach Unterart verschiedene Möglichkeit der Infektion.
- Hunde werden von zwei verschiedenen Spulwurmarten als Wirte benutzt. Das ist zum einen Toxocara canis, zum anderen der seltenere Toxascaris leonina.
- Mit Toxascaris leonina kann sich der Hund infizieren, indem er die Larven einfach oral aufnimmt oder indem er eine infizierte Maus frisst. Toxocara canis kann zusätzlich zu diesen Wegen auch über den Mutterkuchen oder die Milch an die Welpen übertragen werden.
- Nun wandert der Spulwurm Toxocara canis vom Darm durch den Körper. Dabei kann er die Lunge anvisieren oder auch über den Bauchraum zu Leber, Niere oder Muskulatur gelangen. Dies nennt sich somatische Wanderung. Der erwachsene Wurm setzt sich im Dünndarm fest und legt wiederum Eier.
- Auch Katzen werden von Spulwürmern befallen. Sie sind häufiger mit Toxascaris leonina befallen als Hunde. Dieser Spulwurm geht seltener auf somatische Wanderung, sondern entwickelt sich in der Darmschleimhaut. Noch relevanter ist der Erreger Toxocara cati bei Katzen. Dieser ist nicht auf den Hund übertragbar.
Ihr Tierarzt hat bei Ihrem Hund Würmer festgestellt. Aber das Verabreichen des Wurmmittels …
Symptome bei Spulwurmbefall
Spulwurmbefall kann sich je nach Alter der Hunde und Stärke des Immunsystems unterschiedlich zeigen.
- Oftmals ist ein Wurmbefall nicht zu erkennen. Besonders ältere Tiere zeigen keine Symptome, da ihr Immunsystem gegen die Würmer weitgehend resistent ist.
- Manche Hunde fallen durch häufiges Erbrechen auf, da der Druck auf die Darmschleimhaut das Brechzentrum reizt. Der Auswurf kann auch blutig sein, wenn die Würmer Blutungen im oberen Zwölffingerdarm verursachen. Das verstärkt sich, wenn die Würmer den Darm verstopfen. Andere Hunde bekommen Durchfall.
- Starke Symptome zeigen vor allem betroffene Welpen, die kaum Abwehrmechanismen gegen die Parasiten haben. Sie haben oft einen großen, harten und vor allem schmerzhaften Bauch, der auch Askaridenbauch genannt wird. Natürlich sind diese Hunde auch sehr schwach und stark abgemagert. In schweren Fällen kann eine Infektion mit Spulwürmern auch zum Tod des Welpen führen, oft auch dadurch, dass die Würmer den Darm verstopfen.
- Durch die somatische Wanderung können die betroffenen Organe Schäden erleiden. So können sich Leberzirrhosen oder Lungenentzündungen entwickeln.
So wird Ihr Hund behandelt
- Wenn Sie den Verdacht haben, Ihr Hund könnte einen Befall mit Würmern haben, sollten Sie den Tierarzt aufsuchen.
- Dieser wird Kot entnehmen, um zu überprüfen, ob Eier darin vorhanden sind. So kann er auch feststellen, wie stark der Befall mit Spulwürmern ist.
- Besser ist es natürlich, es nicht so weit kommen zu lassen. Zwischen den Impfungen sollte der erwachsene Hund regelmäßig entwurmt werden. Dabei sterben allerdings nur die Stadien ab, die sich derzeit im Darm befinden, so dass bei nachgewiesenem Befall die Entwurmung wiederholt werden muss.
- Bei der Häufigkeit der Entwurmung sollten Sie sich von Ihrem Tierarzt beraten lassen. Dieser handelt meist nach den Empfehlungen der ESCCAP, einer Vereinigung der Veterinärparasitologen. Ein Hund, der oft allein draußen ist, sollte monatlich entwurmt werden, ein weniger exponierter Hund circa vier Mal im Jahr
- Besondere Aufmerksamkeit gehört den Welpen - diese sollten mit zwei Wochen zum ersten Mal entwurmt werden und anschliessend im zweiwöchigen Abstand. Dies setzt sich fort, bis die Welpen nicht mehr von der Mutter gesäugt werden. Bei der ersten Entwurmung behandelt der Tierarzt auch das Muttertier, denn auch die Hündin kann sich über den Kot ihrer Welpen infizieren.
- Toxocara canis ist ein Erreger, der auch auf den Menschen übergehen kann. Besonders Kleinkinder können davon befallen sein, wenn sie viel Kontakt zu dem Tier haben. Sollte sich also ein starker Wurmbefall herausstellen, sollten Sie auch zu Ihrem Hausarzt gehen und vor allem Kinder auf diese Würmer untersuchen lassen.
Spulwurmbefall ist eine ernst zu nehmende Erkrankung des Hundes - doch heutzutage gibt es viele Möglichkeiten diesem vorzubeugen.
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