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Schweigen im Kloster - so nutzen Sie die Zeit der Stille

Wer schweigt, nimmt alles klarer wahr.
Wer schweigt, nimmt alles klarer wahr.
Stille ist in unserer schnellen, lauten Zeit rar geworden. Immer mehr Menschen zieht es deshalb in die Abgeschiedenheit eines Klosters, um zur Ruhe zu kommen und einige Tage zu schweigen.

Vorbereiten auf die Zeit im Kloster

Es ist für Menschen unserer Zeit keine geringe Herausforderung, auch nur einen einzigen Tag nicht zu sprechen. Besonders am Anfang kann das Schweigen sogar als sehr unangenehm empfunden werden. Eine Vorbereitung für die intensive Praxis im Kloster ist daher sehr sinnvoll.

  • Nehmen Sie sich für das erste Schweigeretreat nicht zu viel vor. Ein Tag oder ein Wochenende ist für den Einstieg ausreichend.
  • Gut ist es, wenn Sie schon Erfahrung in der stillen Meditation gesammelt haben. Auch dabei gehen Sie ja in die Stille, wenn auch für kürzere Zeit.
  • Falls Sie noch keine Erfahrung mit der Meditation oder Aufenthalten im Kloster haben, ist es empfehlenswert, einen Meditationskurs zu belegen. Viele Yogazentren bieten solche Kurse an. Auch in Zenzentren wird häufig eine Einführung in die stille Meditation angeboten. 
  • Legen Sie zu Hause, wenn Sie allein sind, ganz bewusst Phasen der Stille ein. Schalten Sie Computer, Fernseher, Musikanlage und Telefon aus und versuchen Sie auch die allgegenwärtigen Selbstgespräche des Geistes etwas zu dämpfen oder bewusst wahrzunehmen.

Schweigen ist mehr als die Abwesenheit von Worten

Beim Retreat im Kloster merken Sie wahrscheinlich zunächst, wie laut Ihr Schweigen ist.

  • Wenn außen Stille einkehrt, wird es im Kopf meist erst recht laut. Zumindest wird Ihnen wahrscheinlich das immerwährende Plappern des Geistes umso bewusster, je größer die Ruhe um Sie herum wird.
  • Fühlen Sie sich daher nicht schlecht, wenn der Kopf rast. Das ist ganz normal. Versuchen Sie auch nicht, das Denken zu unterdrücken. Irgendwann wird es sich wie "leer laufen" und der Geist wird zunehmend ruhiger werden. 
  • Nehmen Sie wahr, wie wenig Kontrolle Sie über das Geschehen in Ihrem Kopf besitzen. Das kann erst einmal schockieren. Sie können aber auch begreifen, dass Sie nicht identisch mit Ihren Gedanken sind, und diese daher nur so viel Macht über Sie besitzen, wie Sie Ihnen zugestehen.
  • In manchen Momenten kann das Schweigen schwer auszuhalten sein. Besinnen Sie sich dann auf Ihre Atmung, auf die Empfindungen des Körpers. Gehen Sie - sofern möglich - in die Natur, und genießen Sie Ihre Formen, Farben und Klänge.

Auch wenn das Schweigen - ob im Kloster oder anderswo - zu Beginn eine Herausforderung sein kann, werden Sie merken, wie gut es tut. Vielleicht beginnen Sie nach dem Ende des Retreats sogar fast ungern wieder zu sprechen.

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