Was Sie benötigen:
- Samen von Schwarzwurzeln
- mit Kompost vorbereitetes Beet (lockerer Boden)
- Mulch
Mit einem hohen Insulingehalt sind Schwarzwurzeln (Scorzonera hispanica) ein gutes Gemüse für Diabetiker. Noch viel mehr gesunde Inhaltsstoffe machten den „Winterspargel“ schon im Mittelalter zu einer beliebten Heilpflanze. Der Anbau im Garten ist nicht schwer, denn das Gewächs stellt wenige Ansprüche.
Richtiger Standort, Aussaat und Pflege
- Sähen Sie die Schwarzwurzel entweder im Frühjahr, also im April oder Mai, oder im Spätsommer, also im August, September, aus. Die Pflanze ist frosthart und kann im Freien überwintern.
- Das Gemüse gedeiht in jedem gut gelockerten Gartenboden, der ausreichend mit Kompost versehen und frei von Steinen ist. Gut geeignet sind Beete, auf denen zuvor Kartoffeln wuchsen.
- Der Reihenabstand sollte 30 Zentimeter betragen. Sähen Sie dünn etwa zwei Zentimeter tief aus. Wenn die Pflänzchen etwas größer sind, werden sie auf 7 bis 10 Zentimeter von Pflanze zu Pflanze vereinzelt.
- Da Schwarzwurzeln zum Wachsen viel Wasser benötigen, müssen Sie regelmäßig wässern. Decken Sie den Boden mit einer Mulchschicht ab. Das verhindert das Austrocknen und lässt Unkraut weniger wachsen.
- Beim Hacken dürfen die empfindlichen Wurzeln nicht beschädigt werden. Um besonders kräftige Schwarzwurzeln zu ernten, können Sie einmal während der Wachstumsphase mit Brennnesseljauche gießen.
- In Mischkultur vertragen sich Schwarzwurzeln gut mit Schnitt- und Kopfsalat, Kohlrabi oder Lauch. Schlechte Nachbarn sind nicht bekannt.
Durch das Anpflanzen von Wintergemüse können Sie Ihr Gewächshaus sogar im Winter nutzen. …
Schwarzwurzeln ernten und verarbeiten
- Ab Oktober beginnt die Ernte der Frühaussaat. Sie ist aufgrund der leicht zu brechenden, schlanken Wurzeln schwierig. Lockern Sie zuerst mit einer Grabegabel dicht neben der Reihe den Boden und heben Sie anschließend vorsichtig die Wurzeln heraus. Die im Herbst gesäten Schwarzwurzeln können ab Mai aus dem Boden.
- Da das Gemüse Frost verträgt, dürfen Sie fortlaufend bis in den Winter hinein ernten, ganz nach Bedarf. In Gärten mit vielen Wühlmäusen ist es besser, gleich alle Schwarzwurzeln aus der Erde zu nehmen. Sie halten sich kühl und feucht gelagert, am besten in einem Sandbett, den ganzen Winter über.
- Zum Verzehr müssen Sie das schwarze Gemüse schälen. Die dabei austretende weiße Milch färbt die Hände braun. Nutzen Sie Gummihandschuhe und legen Sie die geschälten Stangen sofort in Milch oder in Zitronenwasser. So bleiben diese weiß und ansehnlich. Das gedünstete Gemüse schmeckt herrlich mit einer Käsesoße. Seltener, aber lecker ist die Verwendung als Rohkost mit einer Nuss-Sahne-Marinade.
Wissenswertes zum Gemüse
- Von Schwarzwurzeln lassen sich leicht selbst Samen ziehen. Dazu verbleibt eine Pflanze im Boden. Sie treibt neben den sonst üblichen, lanzettförmigen Blättern einen langen Blütenstiel, an dem sich hübsche, gelbe Korbblüten bilden. Der reife Samenstand erinnert an eine riesige Pusteblume. Nehmen Sie die Samen ab, sobald sich die Blütenschirmchen öffnen, und trocknen Sie diese etwas nach.
- Von diesem Gemüse gibt es nur wenige Sorten. Die häufigste ist „Hoffmanns Schwarze Pfahl“. „Russische Riesen“ sind altbewährt mit großen, kräftigen Wurzeln. Für schwere Böden ist die Sorte „Schwarzer Peter“ geeignet.
- Das unkomplizierte Gemüse macht Ihnen mit Krankheiten wenig Sorgen. Selten einmal tritt bei Trockenheit Echter Mehltau auf. Als Gegenmittel hilft Gießen. Im Winter fallen manche Wurzeln den Wühlmäusen zum Opfer, falls Sie sie nicht vorher ernten. Auf steinigem Boden wachsen die Wurzeln nicht gerade und lassen sich schlecht ernten. Wo vorher Kohl wuchs, bildet der Winterspargel viele Seitenwurzeln, die sich schwer putzen lassen. Die Bezeichnung Winterspargel passt aus der Sicht des Geschmacks nicht. Beide Gemüse sind sehr verschieden.
Eine nahe Verwandte der Schwarzwurzel ist die Haferwurzel (Tragopogon porrifolius). Sie wird ähnlich wie die schwarze Schwester angebaut. Besonders in England sind Haferwurzeln noch heute beliebt. Anders als bei der Schwarzwurzel werden deren Wurzeln nach der Blüte ungenießbar. Blühende Schwarzwurzeln bleiben dagegen schmackhaft.
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