Bezieher niedriger Einkommen haben keine hohe Rente zu erwarten. Auch wenn Ihre Erwerbsbiografie durch Zeiten langer Arbeitslosigkeit oder Krankheit geprägt ist, werden Sie im Alter knausern müssen. Eigene Vorsorge sollte daher ein Thema sein.
Rente wird niedriger als das Erwerbseinkommen
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Wenn Sie jetzt schon kaum mit Ihrem Einkommen auskommen, wird es im Alter noch schwieriger werden: Für spätere Rentnergenerationen wird das Rentenniveau unter 50 Prozent des Erwerbseinkommens liegen. Damit liegen Ihre individuellen Alterseinkünfte möglicherweise unter dem Betrag, den Hartz 4 als Existenzminimum gewährt.
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Je früher Sie mit dem Aufbau einer zusätzlichen Altersvorsorge beginnen, desto besser. Die Höhe einer späteren privaten Vorsorge bemisst sich neben der Höhe der Zahlungen maßgeblich am Zeitraum, in dem Sie Einzahlungen geleistet haben.
- Schwierig ist dies natürlich, wenn Sie ohnehin kaum mit Ihrem Erwerbseinkommen auskommen. Neben einer rein finanziellen Altersvorsorge gibt es jedoch noch andere Arten der Vorsorge: Pflegen Sie einen gesunden Lebensstil, erhalten Sie sich damit Ihre Arbeitskraft länger als nur bis 65 oder 67 Jahre. Wechseln Sie erst später in den Ruhestand, als dies das Gesetz vorsieht, gibt es bei der gesetzlichen Altersvorsorge Zuschläge. Diese stellen einen Ausgleich dafür dar, dass Sie die Altersbezüge erst später in Anspruch nehmen.
- Beziehen Sie nach Erreichen des gesetzlichen Eintrittsalters Ihre Altersbezüge, können Sie unbegrenzt hinzuverdienen: Die normale Rente wird nicht gekürzt. Aufpassen sollten Sie jedoch, wenn Sie dies als hauptberuflich Selbständiger tun: dann fallen Sie aus der Krankenversicherung der Rentner heraus, die Krankenversicherung als freiwillig Versicherter in der gesetzlichen Krankenversicherung wird dann sehr teuer.
Eine Rentennachzahlung wird in der Regel ein Grund zur Freude sein. Allerdings kann es durchaus …
Hartz 4 und Grundsicherung im Alter
- Hartz 4 gilt gemeinhin als Maßstab für bescheidene Einkünfte. Im Alter haben Sie zwar keinen Anspruch mehr auf Hartz 4 als Grundsicherung für Arbeitssuchende, Sie können jedoch einen Anspruch auf Grundsicherung im Alter gemäß SGB XII haben.
- Der sogenannte Regelbedarf für die Grundsicherung im Alter - wie auch für Hartz 4 - erhöht sich regelmäßig. Ab dem 1. Januar 2014 liegt er bei 391 Euro im Monat für eine alleinstehende Person und bei Paaren, die als Bedarfsgemeinschaft gelten, für jeden bei 353 Euro monatlich. Dazu kommen die Kosten für Unterkunft und Heizung.
- Erhalten Sie im Alter Bezüge aus einer privaten Altersvorsorge, gelten diese als Einkommen. Sie mindern damit Ihren Anspruch auf Grundsicherung. Dies mag als ungerecht erscheinen im Vergleich zu denjenigen, die überhaupt nicht vorgesorgt haben - allerdings werden Sie dadurch unabhängiger von staatlichen Zahlungen.
- Günstiger ist es allerdings, wenn Sie eine kleine Eigentumswohnung besitzen und bewohnen - diese gilt in der Regel als Schonvermögen, das Sie auch im Alter nicht verwerten müssen.
Wenn die Altersbezüge niedriger als das Existenzminimum ausfallen, gibt es noch die Grundsicherung im Alter. Das eigene Einkommen und Vermögen ist dabei - von Freibeträgen abgesehen - vorrangig einzusetzen. (Stand des Artikels: April 2014)
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