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Relative Luftfeuchtigkeit - Definition

Dass Luft Feuchtigkeit enthält, merkt man besonders an schwülen Sommerabenden, jedoch oft auch in der Küche. Meteorologen allerdings unterscheiden absolute und relative Luftfeuchtigkeit. Deren Definition soll hier erläutert werden.

Ein Hygrometer misst die relative Luftfeuchtigkeit.
Ein Hygrometer misst die relative Luftfeuchtigkeit.

Luftfeuchtigkeit - Informationen kurz gefasst

  • Freie Luft enthält immer ein gewisses Maß an Feuchtigkeit, und zwar in Form von Wasserdampf. Dabei handelt es sich um die gasförmige Form von Wasser, ein durchsichtiges Gas, das man beispielsweise direkt über dem Dampfablasser einer Dampflok sehen kann, bevor es zu weißem Nebel kondensiert.
  • Die Moleküle des Wasserdampfs drängen sich dabei zwischen die Luftmoleküle, sodass Luft nur eine ganze bestimmte Menge an Wasserdampf aufnehmen kann. Dabei kann warme Luft mehr Wasserdampf fassen als kalte Luft. Davon zeugen auch die kondensierten "Dampfwolken", die man im Winter ausatmet. Die warme, mit Wasserdampf vollgesogene Luft aus den Lungen gelangt dabei in die kalte Außenluft und gibt ihre überschüssige Feuchtigkeit ab: Es bilden sich kleine Tröpfchen.
  • Die sog. Sättigungsmenge bezeichnet man als absolute Luftfeuchtigkeit, die in Wassermasse/Volumen angegeben wird. Sie beträgt bei 0 °C zum Beispiel knapp 5 g/m³, bei 22 °C jedoch schon knapp 20 g/m³. 

Relative Luftfeuchtigkeit - so lautet die Definition

  • In den meisten Fällen enthält die Luft jedoch weniger Wasserdampf, als sie aufnehmen kann - denken Sie nur an trockene Büro- oder Winterluft. Sie ist damit "ungesättigt".
  • Um diesen Luftzustand zu charakterisieren, dient die relative Luftfeuchtigkeit, die - wie viele andere relative Größen auch - in Prozent angegeben wird. Als Definition der relativen Luftfeuchtigkeit wird daher das Verhältnis der Dichte des Wasserdampfes der betrachteten Luft zur Dichte des Wasserdampfes gesättigter Luft der gleichen Temperatur bezeichnet. Oder einfacher ausgedrückt: Man gibt an, wie viel Prozent der Sättigungsmenge der gerade vorhandene Wasserdampf ausmacht.
  • Ein Beispiel soll die etwas schwierige Definition verdeutlichen. Wie oben beschrieben, kann Luft bei einer Temperatur von 22 °C etwa 20 g/m³ an Wasserdampf aufnehmen. Enthält diese Luft (bei gleicher Temperatur versteht sich) jedoch nur 10 g/m³ an Wasserdampf, dann haben Sie eine relative Luftfeuchtigkeit von 50 %, denn Sie haben gerade 50 % des Sättigungswertes erreicht.
  • Bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 100 % haben Sie den Sättigungswert erreicht. Allerdings sind auch Werte jenseits von 100 % möglich, man spricht dann von übersättigter Luft. Dieser Sachverhalt kann beispielsweise eintreten, wenn gesättigte Luft schnell abkühlt, jedoch keine Kondensationskeime oder Flächen vorhanden sind, an denen Wasserdampf auskondensieren kann.

Übrigens: Der Feuchtigkeitsgehalt der Luft kann mit Feuchtigkeitsmessern, sog. Hygrometern (bekannt ist das Haarhygrometer), gemessen werden. Die Messgröße für den täglichen Gebrauch ist dabei natürlich die relative Luftfeuchtigkeit in Prozent. Für das körperliche Wohlbefinden sollte man die relative Luftfeuchtigkeit übrigens zwischen 45 und 75 % in Wohnräumen halten (Entfeuchter bzw. feuchte Tücher aufhängen).

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