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Regelschmerzen - Ursachen, Linderung & Prävention

Viele Frauen leiden irgendwann in ihrem Leben unter Regelschmerzen. Diesen wehenartigen Schmerzen können Sie - wenn sie nicht organischer Ursache sind - mit Wärme, Heilpflanzen und einer entlastenden Ernährung begegnen.

Wärmeanwendungen wirken bei Regelschmerzen krampflösend.
Wärmeanwendungen wirken bei Regelschmerzen krampflösend.

Was Sie benötigen:

  • Wärmflasche
  • Körnerkissen

Regelschmerzen und ihre Ursachen

Manche Frauen haben ihr Leben lang Regelschmerzen, eine sogenannte Dysmenorrhö. Andere leiden phasenweise unter den krampfartigen Schmerzen. Regelschmerzen können unterschiedliche Ursachen haben. Man unterscheidet zwischen primärer und sekundärer sowie zwischen organischer und funktioneller Dysmenorrhö.

  • Bei der primären Dysmenorrhö treten die Schmerzen seit der ersten Menstruation auf. Bei der sekundären Form kommt es später zu Schmerzen während der Regel.
  • Bei der organisch bedingten Dysmenorrhö liegen den Schmerzen Erkrankungen zugrunde. Dies können unter anderem Entzündungen oder Tumoren sein. Bei der Endometriose wächst Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter. Da die Gebärmutterschleimhaut zyklusbedingtem Umbau unterworfen ist, kommt es während der Regel zu Schmerzen - und zwar dort, wo sich das Gewebe angesiedelt hat - meist im Unterleib. Bei der Zervixstenose handelt es sich um eine Verengung des Gebärmutterhalses. Des Weiteren können Gebärmutterfehlbildungen oder ein Interuterinpressar, die sogenannte "Spirale", zu Regelschmerzen führen.
  • Die zyklusbedingten Schmerzen sind in vielen Fällen funktioneller Natur. Das bedeutet, dass kein sichtbares organisches Geschehen vorliegt. Die Schmerzen sind hormonell oder vegetativ bedingt. Ein gestörter Progesteronstoffwechsel wird vermutet. Östrogenbedingte Wassereinlagerungen führen zu Spannungen. Auch eine Pelvipathia vegetativa, ein Schmerzsyndrom im kleinen Becken bei Frauen, kann Regelschmerzen verursachen. Zuletzt seien psychische Ursachen der krampfartigen Schmerzen genannt - wie Stress oder emotionale Probleme.

Wenn Sie an sekundären Regelschmerzen leiden, konsultieren Sie unbedingt einen Frauenarzt, um organische Ursachen auszuschließen. Auch die primäre Dysmenorrhö kann organische Ursachen haben und bedarf einer Abklärung. Ohne Diagnose und Behandlung von Tumoren, Endometriose oder Entzündungen ist die Frau oder ihre Fruchtbarkeit gefährdet.

So zeigt sich die Dysmenorrhö

Die Dysmenorrhö zeigt folgende Symptome.

  • Im Vordergrund stehen krampfartige Bauchschmerzen. Diese erinnern an Wehen oder an eine Kolik. Grund ist eine Verkrampfung der Unterleibsmuskulatur und ein schmerzhaftes Verkrampfen der Gebärmutter. Die Schmerzen können beträchtliches Ausmaß annehmen.
  • Neben dem Unterleib kann die Brust betroffen sein. Die betroffenen Frauen spüren einen ziehenden oder diffusen Schmerz in den Brüsten oder ein Spannungsgefühl.
  • Dazu kommt ein allgemeines Krankheitsgefühl. Die betroffenen Frauen fühlen sich unwohl, eventuell schwindelig, missmutig oder deprimiert.

Hilfe bei Unterleibsschmerzen während der Regel

Wenn Sie unter Menstruationsbeschwerden leiden und diese vom Frauenarzt abgeklärt sind, können Sie verschiedene physikalische und phytotherapeutische Maßnahmen ergreifen.

  • Im Akutfall hilft Wärme auf dem Unterbauch. Dazu legen Sie eine Wärmflasche oder ein warmes Körnerkissen auf Ihren Unterleib. Legen Sie sich damit ins Bett oder wickeln Sie sich in eine Decke ein. Gönnen Sie sich Ruhe und einen warmen Tee. Krampflösend wirkt ebenfalls ein Voll- oder Sitzbad mit Rosmarin oder Melisse.
  • Moderate Bewegungen wie ein Spaziergang oder Bauchtanz verbessern die Durchblutung des Unterleibes. Um den Regelschmerzen vorzubeugen, ist regelmäßiger Sport ratsam.
  • Bei östrogenbedingten Wassereinlagerungen kann eine salzarme und entwässernde Ernährung helfen. Essen Sie viel frisches Obst und Gemüse sowie Vollkorn und Reis. Meiden Sie blähende Lebensmittel wie Zwiebeln.
  • Bei Spannungsgefühlen in den Brüsten schränken Sie zehn Tage vor Beginn der Regelblutung Ihren Alkohol-, Kaffee- und Colakonsum ein. Koffein und Alkohol hemmen die Aufnahme von Magnesium und der B-Vitamine.
  • Nehmen Sie zehn Tage vor Einsetzen der Regelblutung ein Magnesiumpräparat aus der Apotheke oder dem Reformhaus ein. Magnesium wirkt krampflösend. Versuchen Sie die Einnahme von Vitamin B6 als Präparat und Omega-6-Fettsäuren in Form von Nachtkerzenöl.
  • Mit Beckenbodentraining können Sie die Dysmenorrhö positiv beeinflussen. Sie erlernen das Training am besten in einem Kurs.
  • Achten Sie darauf, keine kalten Füße während der Regel zu haben. Durch kalte Füße vermindert sich reflektorisch die Durchblutung des Unterleibs. Bei kalten Füßen nehmen Sie Fußbäder, tragen warme Socken oder betten Ihre Füße auf eine Wärmflasche oder ein Körnerkissen.
  • Verschiedene Heilpflanzen haben sich bei Regelschmerzen bewährt. Empfehlenswert sind Präparate mit Mönchspfeffer (Vitex agnus castus, auch Keuschlamm genannt). Mönchspfeffer normalisiert den Zyklus und kann bei Verstimmungen helfen. Sie erhalten Mönchspfeffer-Präparate in der Apotheke, beispielsweise Agnolyt. Mönchspfeffer wirkt nicht sofort. Sie müssen diese Pflanze mehrere Monate einnehmen, um eine Besserung zu spüren.
  • Entspannungsverfahren helfen, Körper und Geist zu entspannen und sind bestens geeignet, Regelschmerzen auf lange Sicht vorzubeugen. Sie sind bei psychisch (mit)bedingten Schmerzen empfehlenswert. Sie erlernen das autogene Training oder die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson am besten in einem Kurs. Mithilfe des autogenen Trainings können Sie speziell auf den Unterleib einwirken. Das Erlernen dieser Technik dauert acht bis zehn Wochen.
  • Der Frauenarzt verschreibt bei einem gestörten Progesteronstoffwechsel Progesteron, welches Sie nach Anweisung des Arztes vor der Regelblutung einnehmen.

Gegen Regelschmerzen, die keine organische Ursache haben, können Sie mit Wärme, Ernährung, Heilpflanzen und Entspannungsverfahren angehen. Bei organisch bedingten Schmerzen ist ein Arzt zu konsultieren.

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