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Portraitzeichnen - so zeichnen Sie ausdrucksvolle Gesichter

Portraitzeichnen - eine Kunst für sich.
Portraitzeichnen - eine Kunst für sich.
Das menschliche Antlitz ist ungemein aussagekräftig: In ihm spiegeln sich Gemütszustände wie beispielsweise Angst oder Sehnsucht wider. Doch gerade für Zeichenanfänger ist es schwierig, eben diese Emotionen beim Portraitzeichnen naturgetreu abzubilden. Mithilfe entsprechender Techniken lassen sich jedoch lebendige und aussagekräftige Gesichter zeichnen.

Was Sie benötigen:

  • Evtl. Fotovorlage
  • Malblock
  • Bleistift
  • Radiergummi
  • Evtl. ein Lineal
  • Etwas Übung
  • Ausdauer

Gesichtsanatomie - entdecken Sie die Gesetzmäßigkeiten

  • Bevor Sie mit dem Portraitzeichnen beginnen, ist es ratsam, wenn Sie sich vorab mit der menschlichen Gesichtsanatomie vertraut machen. Es gibt gewisse Gesetzmäßigkeiten, die jedem Gesicht eigen sind. Jedes Gesicht weist gewisse Grundproportionen auf: So einzigartig und individuell ein Antlitz auch sein mag, jedem Gesicht liegen anatomische Ähnlichkeiten zugrunde. Beim Portraitzeichnen sollten Sie auch als Anfänger darauf achten, eben diese Merkmale so naturgetreu wie möglich zu Papier zu bringen. Nur dann entstehen realistisch wirkende Portraitzeichnungen.
  • Gerade beim Portraitzeichnen ist darauf zu achten, dass die Proportionen des Gesichts korrekt zu Papier gebracht werden. Eine Portraitzeichnung, bei der beispielsweise die Augen nicht mittig im Gesicht drapiert sind, lässt ein unharmonisches und somit ausdrucksloses Gesamtbild entstehen. Gerade Zeichenbeginner begehen häufig den Fehler, die Stirn zu flach anzusetzen; aus diesem Grunde verschiebt sich die Augenpartie zu weit nach oben und das Gesicht wirkt unrealistisch.
  • Damit Sie die Gesichtsanatomie schnell erkennen und relativ einfach zeichnerisch umsetzen können, stellen Sie sich das Gesicht in vier Nasenlängen und fünf Augenbreiten vor: Die Augenpartie stellt hierbei die waagerechte Mittellinie des Gesichts dar. Beachten Sie, dass die Höhe der Stirn tatsächlich zwei vollen Nasenlängen entspricht. Die untere Gesichtshälfte entspricht ebenso einer zweifachen Nasenlänge. Die Gesichtsbreite teilen Sie gedanklich in fünf Augenbreiten auf: Sehen Sie für den Platz neben den Augen jeweils eine volle Augenbreite vor.
  • Bevor Sie sich nun ans Portraitzeichnen heranwagen, erstellen Sie sich zunächst ein Grundgerüst. Nehmen Sie ein Blatt Papier zur Hand und fertigen Sie mithilfe einiger Linien eine anatomische Proportionsvorlage an. Tragen Sie mithilfe einer gestrichelten Linie ein großes Oval auf Ihr Blatt Papier auf; dieses bildet die Grundlage für Ihr Portraitbild. Unterteilen Sie Ihr Oval, mithilfe waagerechter und senkrechter Linien, in vier Nasenlängen und fünf Augenbreiten; diese senkrechten und waagerechten Abschnitte verhelfen Ihnen beim späteren Portraitzeichnen ein wohlproportioniertes Gesicht herauszuarbeiten. Ziehen Sie die Linien, bei Bedarf unter Zuhilfenahme eines Lineals.

Portraitzeichnen - so entsteht ein lebendiger Gesichtsausdruck

  • Wenn Sie Ihre Vorlage erstellt haben, beginnen Sie im nächsten Schritt mit der inhaltlichen Zeichnung des Gesichts. Jetzt heißt es, das leere Oval mit Leben zu füllen. Arbeiten Sie sich beim Portraitzeichnen immer von der Gesichtsmitte aus in andere Bereiche vor; beginnen Sie zuerst mit der Augenpartie. Schenken Sie dem Bereich der Augen viel Aufmerksamkeit, denn die Augen sind maßgeblich für den jeweiligen Gesichtsausdruck mit verantwortlich.
  • Mithilfe der Augen- und Brauenform können Sie den Gesichtsausdruck immens beeinflussen; je nach Form der Augenpartie kann der Gesichtsausdruck von empört über erstaunt bis hin zu traurig gestaltet werden. Zeichnen Sie die Konturen der Augen mit wenigen Strichen vor; ein kleiner Kreis stellt hierbei die Iris dar. Ziehen Sie vom äußeren Augenwinkel aus einen flachen Bogen, bis hin zum inneren Augenwinkel; damit wäre das obere Lid umrissen.
  • Damit die Augen realistisch wirken, sollten die oberen Augenlider einen Teil der Iris bedecken. Je nachdem wie weit die Oberlider die Iris bedecken, entsteht ein anderer Gesichtsausdruck. Weit aufgerissene Augen können beispielsweise auf Erstaunen hinweisen; herunterfallende Lider hingegen eher Müdigkeit oder Traurigkeit verkörpern.
  • Die Augen in Kombination mit den Brauen untermauern den Gesichtsausdruck. Soll ein erstaunter Gesichtsausdruck gezeichnet werden, setzen Sie nach oben gezogene Augenbrauen an. Ein trauriger Blick gewinnt an Glaubwürdigkeit, wenn Sie die Augenbrauen weniger schwungvoll und kurz über den Augen ansetzen.
  • Die Nasenform bestimmt in höchstem Maße die Persönlichkeit eines Portraits; überlegen Sie von daher gut, ob Sie eine kleine oder eher eine große Nase für Ihr Portrait benötigen. Eine wohlgeformte Nase lässt das Gesicht gefühlvoller wirken; eine große, schiefe Nase hingegen weist auf einen eher kantigen Charakter hin.
  • Beim Portraitzeichnen können Sie einem Gesichtsausdruck durch die passende Gestaltung der Mundpartie mehr Emotionalität verleihen. Ein Oval bildet das Grundgerüst Ihres zu zeichnenden Mundes; volle Lippen vermitteln Sinnlichkeit, schmale Lippen hingegen ein eher kühleres Naturell.

Hinweis: Falls das Portraitzeichnen für Sie ein vollkommen neues Gebiet  darstellt, sollten Sie sich anfänglich mit einer Fotovorlage arbeiten. Dies erleichtert das Studieren und Nachvollziehen der Gesichtsproportionen ungemein.

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