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Pheromon-Parfüm - sinnvoll oder nicht?

Pheromone sind Botenstoffe, die vom menschlichen (und tierischen) Körper ausgesandt werden. Sie sollen die sexuelle Anziehungskraft erhöhen. Ob Parfüms, die die natürlichen Lockstoffe in großen Mengen enthalten, sinnvoll sind, ist allerdings eine andere Frage.

Der Nutzen von Pheromon-Parfüms ist umstritten.
Der Nutzen von Pheromon-Parfüms ist umstritten.

Pheromone - natürliche Lockstoffe

Pheromone sind körpereigene Stoffe, die dem anderen Geschlecht "Paarungsbereitschaft" signalisieren sollen. In der Wissenschaft wird davon ausgegangen, dass ihr Sinn und Zweck ganz einfach der Arterhaltung dient.

  • Nimmt ein potenzieller Geschlechtspartner das Pheromon wahr, wird seine Libido erhöht und es kann sich gepaart werden. Bei Schweinen beispielsweise funktioniert das hervorragend. Auch viele Insektenarten setzen auf die Wirkung der natürlichen Lockstoffe.
  • Doch wie sieht es damit beim Menschen aus? Findige Parfumeure behaupten seit Jahren, Pheromone würden sich einfach aufsprühen lassen und könnten dann ihre ganze Wirkung entfalten.

Da die Pheromone selbst geruchslos sind, sind es die Parfüms entweder ebenfalls oder sie riechen nach gewöhnlichen Duftstoffen. Diese sind beigemischt worden. Allzu viel versprechen sollten Sie sich davon aber nicht.

Die Wirkung von Lockstoff-Parfüms

  • Beim Männern sind Pheromone im Achselschweiß enthalten, und zwar in Form von Androstenol und Androstenon. Frauen hingegen senden durch ihren Vaginalsekret Lockstoffe aus, die sogenannten Kopuline. Tests haben ergeben, dass deren Geruch von Männern tatsächlich positiv aufgenommen wurde. Allerdings stammt diese Erkenntnis aus einem Experiment, bei dem klar war, was es zu riechen geben würde. Den Probanden wurde im Vorhinein erklärt, dass die Wirkung von Kopulinen erprobt werden soll. Dann bekamen sie Stoffstücke, auf die ebenjene aufgetragen worden waren.
  • Wie Androstenol und Androstenon auf Frauen wirken, hängt von deren Zyklus ab: Während der Empfängnisbereitschaft werden sie als angenehm empfunden, ansonsten eher nicht. Dies wurde getestet, indem Frauen an T-Shirts schnuppern sollten, auf denen sich frischer Männerschweiß befand.
  • Wichtig und wissenswert ist, dass bei keinem bisher durchgeführten Experiment ein durchschlagender Erfolg auftrat. Das liegt daran, dass der Geruch des männlichen oder weiblichen Körpers fürs andere Geschlecht nicht so entscheidend ist, wie viele glauben.

Auf Hygiene wird natürlich Wert gelegt. Doch es geht mehr darum, jemanden angenehm zu finden, als sich über den Geruch gleich voll und ganz zu ihm hingezogen zu fühlen. Wissenschaftler gehen davon aus, dass der Mensch gar nicht mehr über sonderlich ausgeprägte Pheromon-Rezeptoren verfügt: Diese haben sich mit der Evolution zurückgebildet, die Optik des Gegenübers trat mehr und mehr in den Vordergrund. So ist es zwar nicht verkehrt, ein Pheromon-Parfüm zu benutzen. Der Duftstoff wird aber nicht dafür sorgen, dass sich Ihr Traumprinz oder Ihre Traumprinzessin Hals über Kopf in Sie verliebt.

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