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Nachtblind - das sollten Sie im Alltag und Verkehr beachten

Nachtblindheit ist nicht ungefährlich!
Nachtblindheit ist nicht ungefährlich!
Das menschliche Auge ist hoch komplex aufgebaut. Verschiedene Arten von Sehzellen ermöglichen das Farbsehen sowie das Sehen bei Hell-Dunkel-Kontrasten. Von Nachtblindheit spricht man dann, wenn sich das Auge bei Dämmerung oder abnehmender Helligkeit nicht an die Lichtverhältnisse anpassen kann.

Nachtblind zu sein, ist gerade im Straßenverkehr eine Herausforderung. Aber auch im Alltag gibt es einiges zu beachten, um Unfälle zu vermeiden.

Nachtblind - die Ursache liegt in den Sehzellen

  • Dass das Auge zwischen hell und dunkel unterscheiden und auch unterschiedliche Farben wahrnehmen kann, liegt an den Sehzellen auf der Netzhaut. Die sogenannten Zapfen sind für das Farbsehen verantwortlich, die Stäbchen für die Sehleistung im Hellen und Dunkeln. Auf der Netzhaut finden sich beide Sorten Sehzellen. Das Auge ist in der Lage, sich an wechselnde Lichtverhältnisse anzupassen, also auch an Dunkelheit.
  • Wenn aber die Stäbchen nicht mehr richtig funktionieren, spricht man von Nachtblindheit. Das Auge kann sich dann nicht mehr oder nicht in ausreichendem Maße an die Dunkelheit anpassen, alles erscheint schwarz, man fühlt sich blind. Daher kommt auch der Name "nachtblind".
  • Meistens ist es Vererbung und somit Veranlagung, ob man nachtblind ist oder nicht. Aber hinter schlechtem Sehen bei Dunkelheit können sich auch Augenkrankheiten verbergen, die natürlich von einem Augenarzt abgeklärt werden sollten.

So finden Sie sich in der Dunkelheit zurecht

  • Wenn Sie den Verdacht haben, nachtblind zu sein, sollten Sie zunächst einmal mit einem Augenarzt darüber sprechen: erstens, um auszuschließen, ob sich dahinter etwas anderes verbirgt, zweitens lässt sich messen, ob eine tatsächliche Nachtblindheit vorliegt. Dass sich das Auge nicht direkt umstellt, wenn Sie vom Hellen ins Dunkle kommen, ist ganz normal, das geht jedem so. In der Regel braucht das Auge gut 15 Minuten, um sich an die Dunkelheit anzupassen.
  • Im Straßenverkehr ist es allerdings nicht ganz unwesentlich, im Dunkeln ausreichend sehen zu können. Denn gerade Kurven werden von nachtblinden Fahrern schwer oder nur kaum erkannt, ebenso, ob eine Straße abfällt oder steigt. Das kann gefährlich werden für Sie und andere.
  • Dementsprechend sollten Sie die Geschwindigkeit Ihren Sichtverhältnissen anpassen. Wenn Sie bei Nacht schlecht sehen, sollten Sie langsam fahren. Einfach das Fernlicht anzuschalten, ist keine Lösung, damit blenden Sie nur die anderen Autofahrer.
  • Außerdem sollten Sie darüber nachdenken, das Auto bei Dunkelheit ganz stehen zu lassen und lieber auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Denn leider gibt es bisher keine Therapiemöglichkeit der Nachtblindheit.
  • Auch im Alltag sollten Sie im Dunkeln lieber das Tempo etwas herunterfahren, zum Beispiel, wenn Sie im Dunkeln Treppen steigen, in den Keller gehen oder bei Nacht mit dem Fahrrad fahren. Die Gefahr, dass Sie zum Beispiel einen Bordstein übersehen oder über eine Treppenstufe stolpern, ist leider nicht ganz gering. Dem können Sie nur entgegenwirken, indem Sie einfach langsam machen.
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