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Mülldeponien damals und heute

Müllhalden werden Sie längst nicht mehr vorfinden können, Mülldeponien haben heute ein anderes Aussehen als noch zum Ende des letzten Jahrtausends.

In einigen Ländern wird Müll in seiner reinen Form immer noch auf Mülldeponien gelagert.
In einigen Ländern wird Müll in seiner reinen Form immer noch auf Mülldeponien gelagert.

Mülldeponien - die älteste Form der Abfallverbergung

  • Mülldeponien stellen die älteste Form der Müllabfertigung dar. Hier wurde und wird auch heute noch, in vielen Teilen der Erde, darauf gesetzt, den Müll aus dem Umfeld der Erzeuger zu entfernen. Nach dem Anhäufen einer entsprechenden Menge Mülls wird eine Deponie verdichtet, versiegelt und weitestgehend ihrem Schicksal überlassen.
  • Bis auf die Abfackelung der Methangase oder deren Nutzung in speziellen Kraftwerken sowie der Kontrolle der Sickerwasserableitung wird der Müll sich selbst überlassen. Da ein Vergraben und Vergessen bei Mülldeponien nur schwerlich auf Dauer durchzuführen ist, setzt man in Deutschland nicht mehr auf Mülldeponien als Endlager für Haushaltsmüll.
  • Auch wenn Mülldeponien im Nachhinein durch Begrünung einer neuen Nutzung zugeführt werden konnten, stellen diese abgeschotteten und behüteten Deponien trotzdem eine unbekannte Gefahr für die Umwelt dar.
  • Seit dem 1. Juni 2005 ist in Deutschland das Deponieren unbehandelter Haushaltsabfälle nicht mehr gestattet. Dies bedeutet, dass seit diesem Datum nur noch Schlacken aus Müllverbrennungsanlagen auf den Mülldeponien endgelagert werden. Bei dieser Form entfallen auf ewig angelegte Kontrollen der Deponien zum größten Teil.

Das zu lagernde Volumen nimmt durch die vorherige Verbrennung des Mülls erheblich ab. Dass hierbei jedoch wieder neue Umweltbeeinflussungen durch die Müllverbrennung entstehen, ist bekannt, wird jedoch wohl als kleineres Übel hingenommen.

Der Wert des Mülls vergangener Tage wird nun erforscht

  • In der Vergangenheit - lange Zeit vor der Erfindung des dualen Systems - wurde der gesamte Haushaltsmüll zur Lagerung auf Mülldeponien verbracht. Gerade das Umschwenken auf die Müllverbrennung ließ Ideen der alternativen Brennstoffgewinnung aufkommen. Und so besann man sich in den Reihen der Verantwortlichen auf die in Mülldeponien schlummernden Abfallprodukte aus der Erdölverarbeitung.
  • Vor der Mülltrennung landete jeglicher Müll auf den Deponien, so auch Plastikabfälle und auch alle anfallenden Plastiktüten. Bei immer weiter steigenden Energiepreisen sahen Forscher hier einen Weg, an begehrte Rohstoffe zu gelangen, indem man diese einfach aus bereits versiegelten Mülldeponien ausgräbt.
  • Mit der heutigen Technik könnten auch alle im Müll verbliebenen Metalle und sonstigen wiederwertbaren Materialien dem Recycling zugeführt werden. Die erhofften Erträge aus den in deutschen Mülldeponien lagernden verkannten Werten werden auf einen zweistelligen Milliardenbetrag geschätzt.
  • Diese Aussicht weckte bereits Begehrlichkeiten und führte dazu, dass erste Mülldeponien bereits geöffnet wurden und die Verwertbarkeit der darin lagernden Rohstoffe derzeit geprüft wird.

Dass Sie demnächst in einer aus diesen alten Rohstoffen gewonnenen Einkaufstüte Ihre Waren nach Hause tragen werden, ist jedoch unwahrscheinlich. Frühere Plastiktüten wurden aus einem anderen Kunststoff hergestellt und werden wohl ihre Wiederverwertung in thermischer Form antreten und als Brennstoff herhalten müssen.

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