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Lederqualitäten bei Möbeln - so entscheiden Sie richtig

Wenn Sie sich Leder-Polstermöbel kaufen wollen, sollten Sie sich über die verschiedenen Lederqualitäten informieren, damit Sie die für Sie richtige Lederart wählen.

Wählen Sie Leder mit Bedacht aus.
Wählen Sie Leder mit Bedacht aus. © Wechselbalg / Pixelio

Bezeichnung für die Lederqualitäten

Nur wenn Sie die Bezeichnung der Lederqualitäten kennen, wissen Sie was genau Sie eigentlich kaufen und was Sie erwartet. Studieren Sie das Etikett und die Beschreibung, Sie sehen die Lederqualitäten nicht unbedingt:

  • Wenn Sie robustes Leder haben wollen, das nicht so leicht anschmutzt, bei dem ein verschütteter Kaffee kein Problem ist, dann sollten Sie sich für Glattleder entscheiden, das eine Farbschicht hat. Diese wird auch als "Long Life Leder", Semianilin oder Nappaleder bezeichnet. Achten Sie auf die Bezeichnung pigmentiertes Glattleder oder gedecktes Glattleder, dann haben Sie Lederqualitäten die einiges verkraftet.
  • Anilinleder ist offenporig. Verschüttete Flüssigkeiten dringen ein, das Leder neigt stark dazu, dass Schmutz tief einzieht und unansehnlich wird. Diese Lederqualität ist für Polstermöbel daher bedingt geeignet. Wenn Sie Kinder haben, die im Wohnzimmer toben, sollten Sie diese Lederqualitäten nicht kaufen.
  • Besonders empfindlich, aber dafür auch angenehmer, wenn Sie darauf sitzen, ist Raulederqualitäten. Nubuk, Büffel- oder Veloursleder sind nicht nur offenporig, sondern die Oberfläche ist geschliffen. Diese Leder werden schnell speckig und können unansehnlich werden, auch wenn keine Flecken darauf kommen, einfach durch den täglichen Gebrauch. Hier müssen Sie auf jeden Fall mit einem größeren Pflegeaufwand rechnen, auch wenn Sie mit dem Material vorsichtig umgehen.
  • Bezeichnung wie Sattelleder. Pull-Up-Leder, PU-Leder oder Bycast-Leder stehen für Leder, das mit Kunststoff beschichtet wurde bzw. für Fettleder. Hier müssen Sie schnell mit einer Patina-Bildung rechnen, besonders bei Sattelleder oder wenn Sie etwas wie Fettleder in der Bezeichnung lesen. Die Beschichtung neigen auch zu Rissbildungen, Abplatzungen und ähnlichen Gebrauchsspuren. Sie müssen damit rechnen, dass solche Leder schon nach wenigen Monaten alt aussehen.
  • Bezeichnungen wie Textilleder, Skai, Vinyl sind Kunstleder, die teilweise durch aufgeklebte echte Lederfasern auf der Rückseite lederähnlich aussehen. Diese Produkte sind kein Leder, können sich in Lösungsmitteln wie Nagellack oder Nagellackentferner auflösen. Aber normale Verschmutzungen können Sie leicht abwaschen. Das ist zwar kein echtes Leder, kann Ihnen aber auf Möbeln Freude machen. Hier müssen Sie auf jeden Fall mit einem geringen Pflegeaufwand rechnen.

Geben Sie einen Tropfen Wasser auf ein Probestück. Zieht dieser rasch ein, dann haben Sie ein offenporiges Leder mit den genannten Nachteilen vor sich.

Erfahrungen mit Ledermöbeln

Profitieren Sie von den Erfahrungen anderer, wenn es darum geht, Lederqualitäten auszuwählen. Nach den Erfahrungen der Lederzentrum GmbH, einem Unternehmen, das sich mit der Restauration von Ledern beschäftigt, gibt es große Unterschiede in der Zufriedenheit bei Kunden von Ledermöbeln:

  • Kunden, die Glattledermöbel gekauft haben, sind meist zufrieden, die ersten Probleme tauchen meist nach 5 bis 10 Jahren auf und können meist leicht beseitigt werden. Wenn Sie Ledermöbel kaufen, die robust sein sollen, ist sind Glattleder sicher gute Lederqualitäten.
  • Kunden die Anilinleder gekauft haben, sind meist deutlich früher mit Problemen konfrontiert und oft sind diese schwer zu beheben. Wenn Sie diese Lederqualitäten kaufen, sollten Sie eher dunkle Farben wählen, denn da tauchen weniger Probleme auf. Sie müssen mit ersten Problemen schon nach 3 Jahren rechnen.
  • Unter den Raulederkunden scheint es so zu sein, dass Büffelleder weniger Probleme macht, aber dieses wird meist in dunklen Farben angeboten. Auch bei diesen Lederqualitäten sollten Sie also eher dunkle Farben wählen. Sie müssen immer mit Verspecken rechnen.
  • An Unzufriedensten sind demnach die Kunden die Fettleder oder PU-Leder gekauft haben. Manchmal gibt es schon nach 2 Jahren unlösbare Probleme. Mit diesen Lederqualitäten sollten Sie vorsichtig sein.
  • Bedenken Sie auch, dass Leder immer von irgendeinem Tier stammen muss. Versuchen Sie rauszufinden, welches Tier seine Haut gab. Die meisten Ledermöbel sind mit Rindleder bespannt, das zu den guten Lederqualitäten gehört, denn es ist robust und reißfest. Die Dicke des Leders ist nicht so wichtig, denn Ledermöbel leiden stärker an den beschriebenen Gebrauchsspuren, als an der Haltbarkeit. Sie müssen also bei allen Lederqualitäten nicht damit rechnen, dass diese reißen. Nur bei Spaltleder kann es in der Hinsicht Probleme geben.

Glauben Sie nicht, wenn Ihnen der Verkäufer sagt, dass man bestimmte Lederqualitäten nicht pflegen braucht. Leder braucht immer Pflege.

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