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Kraftwerke in Deutschland - Überblick

Es wird sicher viele überraschen, aber eine detaillierte Liste aller Kraftwerke in Deutschland gibt es erst seit wenigen Jahren. Im Jahr 2011 wurden exakt 676 Werke mit einer Kapazität von über 20 MW registriert. Diese sind recht unterschiedlich über die Bundesländer verteilt.

In Deutschland gibt es auch Biomassekraftwerke.
In Deutschland gibt es auch Biomassekraftwerke.

Grundsätzliches zur Stromerzeugung in Deutschland

Wie die Tatsache, dass es eine detaillierte Liste aller Elektrizitätswerke erst seit Kurzem gibt, zeigt, ist die Erzeugung von Strom in Deutschland weitgehend der Initiative der Privatwirtschaft überlassen worden. Das erschwert natürlich nun die Einführung von gezielten Programmen, um z. B. Kernkraftwerke abzuschaffen und neue Photovoltaik-Anlagen einzuführen.

  • Nach den Erhebungen des Umweltbundesamts, wird der meiste Strom in Deutschland in Braunkohlekraftwerken (24 %) erzeugt, gefolgt von Steinkohle (18 %). 14 % des Stroms stammen aus der Verbrennung von Erdgas und 4,2 % aus der Verbrennung von Erdöl, Raffineriegas und Abfall. Somit werden also ca. 60 % des Stroms in Kraftwerken erzeugt, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden. Die Kernenergie ist mit 17,8 % vertreten. Das macht zusammen 77,8 % an E-Werken, die langfristig nicht mehr für die Stromerzeugung verwendet werden können.
  • 1 % der Werke sind Pumpspeicherkraftwerke, die zur Speicherung von Überkapazitäten dienen, aber ohne weiteren Energieträger keinen Strom liefern können. Nur 21 % des erzeugten Stroms stammen aus erneuerbaren Quellen, die also auch langfristig Strom erzeugen können. Davon stammen 39,5 % aus Windkraft, 30,4 % aus Biomasse, 16,3 % aus Photovoltaikanlagen und 13,8 % aus Laufwasserkraftwerken. Laufwasser bedeutet, dass die Energie aus einem natürlichen Fluss oder aus einem Stausee mit natürlichem Zufluss stammt.

Verteilung der Kraftwerke

  • In den neuen Bundesländern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland werden Sie keine Kernkraftwerke finden. Dafür sind dort Kohle- und Erdölkraftwerke stark vertreten.
  • Oft sind es geografische Umstände, die zur Ansiedlung bestimmter Kraftwerkstypen geführt haben. In Bayern finden Sie zum Beispiel kaum welche, die fossile Energien verbrennen, denn dieses Bundesland hatte noch nie viel mit Kohle zu tun. Dafür wird dort nicht nur die Kernkraft genutzt, sondern auch in einem hohen Maße erneuerbare Energien. Das erklärt sich durch die Landwirtschaft (Biomasse) und den Wasserreichtum sowie die Höhenunterschiede des Landes.
  • Das Bundesland Nordrhein-Westfalen, in dem traditionell fossile Energieträger abgebaut wurden, hat naturgemäß viele E-Werke, die aus fossilen Brennstoffen Strom gewinnen. In Mecklenburg-Vorpommern hat dagegen die Windenergie die Nase vorn vor allen anderen Energieträgern. Zusammen mit Werken die Biomasse nutzen wird dort über 50 % des Stroms aus erneuerbaren Quellen gewonnen.

Wenn Sie der Überblick neugierig gemacht hat, sollten Sie sich auf den Seiten des Umweltbundesamtes umsehen. Dort finden Sie auch Standortkarten, auf denen verzeichnet ist, wo welche Kraftwerke genau stehen, und die schon erwähnte Liste aller Elektrizitätswerke.

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