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Konjunkturindikatoren - Definition

Die Wirtschaftslage spielt in vielen Bereichen des Lebens eine Rolle. Preise, Arbeitslosenzahlen, Entlohnung und weitere Zahlen werden von ihr beeinflusst. Die Wirtschaftslage ist nie konstant und unterliegt gewissen Schwankungen, die auch als Konjunktur bezeichnet werden. Um hier eine Bestandsaufnahme zu machen, gibt es eine Definition verschiedener Konjunkturindikatoren.

Die wirtschaftliche Lage lässt sich durch Konjunkturindikatoren beschreiben.
Die wirtschaftliche Lage lässt sich durch Konjunkturindikatoren beschreiben.

Die Definition der Konjunktur

Um zu verstehen, welche Aufgabe Konjunkturindikatoren haben, muss zunächst der Begriff Konjunktur geklärt werden. Den Begriff hören Sie im Alltag immer wieder im Zusammenhang mit der Wirtschaftslage. Formal beschreibt der Begriff Konjunktur die Schwankungen des Produktionspotenzials eines Landes. Eine Vereinfachte Definition beschreibt die Konjunktur als Schwankungen aller gesamtwirtschaftlichen Größen.

  • Zu den gesamtwirtschaftlichen Größen zählen beispielsweise die Zahl der Beschäftigten, die Arbeitslosenquote und das Preisniveau. Diese Zahlen geben Auskunft über die aktuelle Lage der Wirtschaft eines Landes. Sie stehen aber auch untereinander in Verbindung, wie das Magische Viereck zeigt. Diese Zahlen ändern sich ständig und somit verändert sich auch die Konjunktur.
  • Die Konjunktur durchläuft verschiedene Phasen. Daraus ergibt sich ein Kreislauf, der immer wieder von Neuem beginnt. Dieser Wirtschaftskreislauf besteht aus den Konjunkturphasen Expansion, Boom, Rezession und Depression.
  • Die Expansion bezeichnet den Aufschwung. Das bedeutet, dass es wirtschaftlich immer besser läuft. Arbeiter erhalten einen höheren Lohn und können sich davon mehr leisten. Das wirkt sich wiederum positiv auf die Aufträge der Unternehmen aus, die mehr produzieren müssen. Daraus ergeben sich viele offene Arbeitsplätze und es gibt weniger Arbeitslose.
  • Der Boom bezeichnet den Höhepunkt des Wirtschaftskreislaufs. Die Wirtschaftslage könnte besser kaum sein. Während des Booms ist die Zahl der Arbeitslosen an einem Tiefpunkt angekommen. Die Unternehmen erhalten sehr viele Aufträge und die Löhne sind so hoch, wie schon lange nicht mehr.
  • Konjunkturindikatoren sind Kenn- oder Messzahlen zur wirtschaftlichen Situation einer …

  • Die Rezession schließt sich dem Boom an. Die Wirtschaftslage entfernt sich in dieser Phase langsam von ihrem Höhepunkt. Die Löhne werden allmählich niedriger und die Menschen können sich weniger leisten. Daraus folgt eine schwächere Auftragslage der Unternehmen, welche wiederum weniger produzieren. In dieser Phase verlieren viele Menschen ihre Arbeit, da die Unternehmen Geld einsparen müssen.
  • Die Depression ist als absoluter wirtschaftlicher Tiefpunkt zu verstehen. In dieser Zeit ist die Wirtschaftslage so schlecht, dass es sehr viele Arbeitslose gibt. Die Löhne sind sehr niedrig und die Arbeiter sparen Geld ein. Das zeigt sich besonders an den Unternehmen, die nur wenige Aufträge erhalten und ebenfalls sparen müssen.

Ein Konjunkturzyklus dauert 7-11 Jahre, wobei sich die einzelnen Phasen immer wiederholen.

Konjunkturindikatoren zur Einschätzung

Um bestimmen zu können, in welcher Phase sich der Wirtschaftskreislauf befindet, gibt es Konjunkturindikatoren. Solche Konjunkturindikatoren sind Zahlen, die zusammen die Wirtschaftslage beschreiben. Konjunkturindikatoren unterteilen sich in verschiedene Gruppen, die Mengenindikatoren, Preisindikatoren und die Früh-, Präsenz und Spätindikatoren.

  • Ein Mengenindikator ist eine Größe, die mit einer Menge von einer Sache die wirtschaftliche Lage beschreibt. Hierbei geht es immer um eine Anzahl. Für die Wirtschaftslage ist es beispielsweise interessant, wie viele Menschen arbeitslos sind und wie viele Aufträge ein Unternehmen erhält.
  • Ein Preisindikator beschreibt die aktuelle Wirtschaftslage anhand von Preisen. Dazu werden die Preise für Lebensmittel, Rohstoffe und andere Güter untersucht. Interessant ist nicht nur der aktuelle Preis, sondern auch der Preis der letzten Untersuchung. Daraus lässt sich ableiten, ob der Preis für ein bestimmtes Gut in letzter Zeit gefallen, gestiegen oder gleich geblieben ist. Wenn Arbeiter einen hohen Lohn bekommen, kaufen sie mehr ein. Dadurch steigen die Preise. Deswegen sind hohe Preise ein Zeichen dafür, dass die aktuelle Wirtschaftslage gut ist.
  • Mit dem Frühindikator können Voraussagungen getroffen werden, wie sich die Wirtschaftslage in nächster Zeit entwickeln wird. Es werden also Zukunftserwartungen formuliert. Die einzelnen Phasen des Wirtschaftskreislaufs treten nicht plötzlich ein. Es ist eher ein schleichender Wechsel. So lässt sich durch eine besser werdende Auftragslage ein baldiges Wachstum der Wirtschaft bzw. ein Aufschwung (Expansion) erwarten.
  • Die Präsenzindikatoren beschreiben die aktuelle Wirtschaftslage. Das sind Konsumzahlen, Preise und Zinsen. Niedrige Preise und Zinsen sprechen für eine schwache Wirtschaft, hohe Preise und Zinsen für eine starke Wirtschaft.
  • Spätindikatoren lassen auf die vergangene wirtschaftliche Entwicklung blicken. Zu den Spätindikatoren zählen Zahlen wie die Arbeitslosenquote, die Entwicklung der Preise und die Entwicklung der Löhne.

Alle einzelnen Gruppen der Konjunkturindikatoren werden zu einem sogenannten Gesamtindikator zusammengefasst. Dieser gibt einen guten Überblick über die gesamte Wirtschaftslage.

Konjunkturindikatoren bewerten die Wirtschaftslage

Wie Sie wissen, sind die Konjunkturindikatoren wirtschaftliche Größen, mit denen die aktuelle wirtschaftliche Lage bewertet wird. Sie werden unterteilt in Mengen-, Preis-, Spät-, Früh- und Präsenzindikatoren und zu einem Gesamtindikator zusammengefasst. Dieser Gesamtindikator bewertet die Lage insgesamt. Die einzelnen wirtschaftlichen Größen begegnen auch Ihnen im Alltag immer wieder. Mit der Definition der einzelnen Indikatoren können Sie in Zukunft auch selbst Vermutungen über die Wirtschaft anstellen.

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