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Kinderinvaliditätsversicherung sinnvoll - Pro und Contra

Versicherungen gibt es für fast alles und jeden. Nicht jede Versicherung ist unbedingt notwendig oder sinnvoll. Nicht nur als Erwachsene können Sie sich gegen Risiken des Lebens, zum Beispiel gegen Unfälle oder die Folgen von Invalidität, absichern. Für die Kleinen sind Kinderinvaliditätsversicherungen im Angebot. Wie rechnet sich diese Absicherung?

Eine Kinderinvaliditätsversicherung leistet im Falle von Invalidität nach Erkrankung.
Eine Kinderinvaliditätsversicherung leistet im Falle von Invalidität nach Erkrankung.

Unfallversicherungen für die Familie oder Kinder sind allgemein bekannte Versicherungsprodukte. Kommt es zur Invalidität infolge eines Unfalls, zahlt der Versicherer im besten Fall eine lebenslange Rente. Doch was passiert, wenn Kindern aufgrund der Folgen einer Erkrankung Invalidität bescheinigt werden muss?

Pro - Leistungen der Kinderinvaliditätsversicherung 

Mit einer Unfallversicherung können Sie Kinder gegen bestimmte Folgen eines Unfalls absichern.

  • Soll der Schutz Ihres Kindes umfassend sein, ist ergänzend eine Kinderinvaliditätsversicherung zu empfehlen. Diese Versicherung hat den Vorteil, dass sie dem versicherten Kind auch dann Leistungen gewährt, wenn eine Erkrankung zur medizinisch attestierten Invalidität führt. Erkrankungen können anfangs scheinbar harmlos sein. Die Folgen beispielsweise nach einem Zeckenbiss oder normalen Kinderkrankheiten sind mitunter fatal.
  • Die Kinderinvaliditätsversicherung leistet im Bedarfsfall ein Leben lang Zahlungen. Als Zahlungsmodelle gibt es, neben der lebenslangen Rentenzahlung, die Einmalzahlung oder eine Kombination aus beiden.
  • Abgeschlossen werden kann die Versicherung, bis auf wenige Ausnahmen, meist im Alter von einem Jahr. Die Laufzeit des Vertrages endet meist bei Vollendung des 18. Lebensjahres, teilweise bis zum 21. Lebensjahr.
  • Damit sich eine Versicherung als sinnvoll und gewünschtes Schutzschild erweist, müssen Sie beim Vertragsabschluss die Bedingungen genau lesen. Das betrifft vor allem den Ausschluss von Versicherungsleistungen bei bestimmten Erkrankungen oder Behinderungen oder das Koppeln an eine Schulunfähigkeit.

Contra - die Kosten der Absicherung

Bei Kindern sind hohe Invaliditätsgrade eher unwahrscheinlich, ausgeschlossen sind sie deshalb nicht. Ob sinnvoll oder nicht, lässt sich nicht pauschal beurteilen.

  • Die Statistik besagt, dass circa zwei Prozent der schwerbehinderten Menschen jünger als 18 Jahre sind. Die Allerwenigsten besitzen eine Invalidität als Folge eines Unfalls. Die Statistik spricht gegen ein zu großes Risiko. Die Entscheidung müssen Sie treffen. Die Kosten der Versicherung müssen Sie im Haushaltbudget unterbringen können.
  • Angenommen Sie möchten, dass die Kinderinvaliditätsversicherung im Leistungsfall eine monatliche Rente von 1.000 Euro zahlt. Was kostet das in etwa? Grundsätzlich hängt die Höhe der monatlichen Prämie vom Versicherer und persönlichen Präferenzen ab. Im Vergleich zur Unfallversicherung sind die Beiträge pro Jahr deutlich höher. Dafür werden Risiken einer Krankheit abgesichert.
  • Im Durchschnitt sollten Sie für eine Rente in Höhe von 1.000 Euro etwa 25 bis 30 Euro einplanen. Bis zum Erreichen des 18.Lebensjahres würden Sie über 5.000 Euro einzahlen. Müssen Sie keine Leistungen des Versicherers in Anspruch nehmen, ist das Geld weg. Die Gesundheit Ihres Kindes wiegt den Geldverlust sicherlich auf.

Eine alternative Grundfähigkeitsversicherung ist sinnvoll

Oft wird als Alternative zur Kinderinvaliditätsversicherung die etwas preiswertere Grundfähigkeitsversicherung angeboten.

  • Für Kinder können Sie diese Police oftmals ab einem Alter von sechs Jahren abschließen. Der Schutz der Grundfähigkeitsversicherung geht grundsätzlich über den einer klassischen Unfallversicherung hinaus. Immerhin zahlt sie auch dann, wenn das Kind später einer Beschäftigung nachgehen können sollte. Im Vergleich dazu leistet die Kinderinvaliditätsversicherung einiges mehr. 
  • Bereits bei einer 50-prozentigen Behinderung, manchmal schon darunter, gibt es hier Leistungen. Auf den Verlust von Grundfähigkeiten (Sprechen, Sehen, Gebrauch der Hände) oder das Erreichen einer Pflegestufe kommt es nicht an. Wichtig ist bei allen Versicherungen mit Gesundheitsfragen die wahrheitsgemäße und vollständige Beantwortung beim Abschluss. 
  • Im Leistungsfall kann der Versicherer Leistungen kürzen oder verweigern. Das wäre der wohl schlimmste anzunehmende Fall. Sie hätten völlig sinnlos Beiträge für die Versicherung entrichtet.

Eine Kinderinvaliditätsversicherung bietet Ihren Kindern eine gute Absicherung für den Fall einer Invalidität aufgrund von Unfall oder Erkrankung. Umsonst gibt es diesen Schutz natürlich nicht. Sie müssen die Vor- und Nachteile abwägen.

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