Was Sie benötigen:
- Antiparasitikum gegen Flöhe und Haarlinge
- Wurmkur gegen Taenia- und Dipylidium-Arten
Wie Bandwürmer leben
- Bandwürmer werden je nach Art wenige Millimeter bis viele Meter lang. Sie haften sich durch Saugnäpfe oder Haken an der Darmschleimhaut der Katze fest und nehmen über ihre Haut Nahrung aus dem Verdauungsbrei auf. Sie reizen dabei die Darmschleimhaut und "stehlen" dem Wirt Nährstoffe.
- Bandwürmer machen einen Entwicklungszyklus durch. Sie können sich nicht innerhalb des Darmes der Katze vermehren, sondern benötigen einen Zwischenwirt.
- Der Bandwurm im Darm der Katze verlängert sich, indem er kettenartig Körperglieder anfügt. Diese werden in regelmäßigen Abständen abgeschnürt und finden ihren Weg, mit dem Kot oder selbstständig durch aktives Kriechen, nach draußen. Diese sogenannten Proglottiden sind angefüllt mit Eiern. Außerdem werden vom Bandwurm direkt mikroskopisch kleine Eier abgegeben, die sich ebenfalls im Kot finden.
- Je nachdem, welcher Art der Bandwurm angehört, ist er auf bestimmte Tiere als Zwischenwirte spezialisiert. Diese nehmen Kotpartikel oder Proglottiden auf. Danach reifen in ihnen die Wurmlarven in tumorartigen Zysten heran. Für Zwischenwirte ist eine Bandwurminfektion daher sehr gefährlich.
- Frisst die Katze einen solchen Zwischenwirt, dann schließt sich der Kreislauf. Im Darm der Katze reift ein neuer Bandwurm heran.
- Je nach Bandwurmart können auch Infektionen von Fehl-Zwischenwirten vorkommen. Dies sind Menschen oder Tiere, die von den Endwirten nicht gejagt werden. Die große Gefahr besteht hier in der Wucherung der Larvenzysten im Körper des Fehlwirtes.
Insgesamt gibt es mehr als 30 verschiedene Arten von Parasiten, mit denen sich Katzen infizieren …
Der sogenannte Katzenbandwurm
- Als Katzenbandwurm wird vor allem der "Dickhalsige Bandwurm" (Taenia taeniaeformis) bezeichnet. Er kommt hauptsächlich bei Katzen vor, gelegentlich aber auch bei Hunden und wild lebenden Fleischfressern. Bei dieser Art sind Mäuse und andere kleine Nagetiere die Zwischenwirte. Um sich zu infizieren muss die Katze also Nagetiere fressen.
- Die Glieder dieses Bandwurms sind so groß wie ein Reiskorn und weiß. Jeder einzelne Katzenbandwurm, der sich in der Katze festgesetzt hat, schnürt täglich etwa vier Glieder ab. Er kommt hauptsächlich bei Katzen vor, gelegentlich aber auch bei Hunden und wild lebenden Fleischfressern. Sie sind häufig rund um die Analregion der Katze zu finden, werden aber auch beim Putzen durch die Katze entfernt.
- Auch als Katzenbandwurm wird häufig der Gurkenkernbandwurm (Dipylidium caninum) bezeichnet, der bei Katzen und Hunden weltweit verbreitet ist. Er wird durch Flöhe und Haarlinge übertragen, wenn das Haustier einen dieser Lästlinge mit den Zähnen zu fassen bekommt und verschluckt.
- Auch bei dieser Art sind die abgeschnürten, weißen Glieder hochbeweglich. Sie verlassen die Katze selbstständig oder mit dem Kot und kriechen weiter, bis sie eintrocknen. Wie der Name schon sagt ähneln sie von Form und Größe her Gurkenkernen.
- Keine dieser beiden Bandwurmarten kann den Menschen als Zwischenwirt nutzen. Daher gelten sie als ungefährlich. Allerdings können sich Menschen, vor allem Kinder, als Endwirt mit dem Gurkenkernbandwurm infizieren, wenn sie Flöhe verschlucken.
Andere Bandwürmer bei Katzen
- Neben dem Katzenbandwurm gibt es noch andere Bandwurmarten, die selten bei Katzen vorkommen. Dazu gehören zum Beispiel der Hundebandwurm (Echinococcus granulosus) und der Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis). Die Glieder dieser Arten wandern nicht aktiv herum, sondern sind im Kot zu finden. Sie sind mit bloßem Auge kaum sichtbar.
- Zwischenwirte dieser Arten sind Nagetiere. Sie sind sehr gefährlich für den Menschen, da dieser als Fehl-Zwischenwirt befallen werden kann.
Wie man Bandwürmer bekämpft
- Bandwürmer müssen bekämpft werden. Sie schwächen Ihre Katze und verursachen Abmagerung, Durchfall und starken Juckreiz am After. Manchmal kommt es bei stark infizierten Tieren sogar zu einem Darmverschluss durch zusammengeballte Würmer. Außerdem können Bandwürmer auch dem Menschen schaden.
- Hat die Katze Flöhe oder Haarlinge, dann sollte sie zunächst gegen diese behandelt werden. Andernfalls könnte sie sich nach einer Wurmkur schnell wieder durch das "Knacken" von Flöhen infizieren. Flöhe sind einfach durch Spot-On Präparate zu beseitigen, die der Katze in den Nacken getropft werden. Diese wirken üblicherweise sogar einige Wochen vorbeugend.
- Bandwürmer sind ebenfalls sehr einfach loszuwerden. Auch hier gibt es Spot-On Präparate. Auch Tabletten sind eine Möglichkeit. Wurmpasten sind vor allem gegen Spulwürmer geeignet. Sie wirken häufig nicht gegen Bandwürmer oder nur gegen einzelne Arten.
- Die entsprechenden Wurmkuren bekämpfen nur vorhandene Würmer und sind nicht präventiv. Daher sollten Katzen, die Mäuse fangen und Kontakt mit fremden Katzen haben, alle drei Monate entwurmt werden. Wohnungskatzen ohne äußere Parasiten brauchen seltener eine Wurmkur.
Wenn Sie befürchten, dass Ihr Liebling sich mit einem Katzenbandwurm infiziert hat, dann sollten Sie Ihren Tierarzt aufsuchen. Dort bekommen sie sowohl den Flohschutz als auch die passende Wurmkur für Ihr Tier.
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