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Kapuzinerkresse säen

Kapuzinerkresse können Sie leicht selbst säen. Die hübsche Pflanze verschönert Ihren Garten und wird auch in der Küche und Naturheilkunde verwendet.

Die Kapuzinerkresse wächst sehr schnell.
Die Kapuzinerkresse wächst sehr schnell.

So säen Sie die Kapuzinerkresse

Zur Gattung der Kapuzinerkresse gehören rund 90 verschiedene Arten. Am bekanntesten ist die Große Kapuzinerkresse mit dem botanischen Namen Tropaeolum majus. Diese Zier- und Nutzpflanze können Sie problemlos selbst säen.

  1. Die einjährige Pflanze ist frostempfindlich. Ins Freiland können Sie die Samen daher erst ab Mitte Mai säen.
  2. Wenn die Pflanze frühzeitig blühen oder ohnehin im Kübel wachsen soll, ist eine Vorkultur in Töpfen sinnvoll. Damit können Sie bereits im April beginnen.
  3. Legen Sie drei Samenkörner in den Topf mit Anzuchterde oder an die gewählte Stelle in Ihrem Garten. Halten Sie im Freiland bitte mindestens zehn Zentimeter Abstand zwischen den einzelnen Aussaaten.
  4. Bedecken Sie die Aussaat circa zwei Zentimeter mit Erde.
  5. Bei der Aussaat in Töpfen stellen Sie die Pflanzgefäße in einen hellen Raum mit Zimmertemperatur.
  6. Halten Sie die Aussaat immer leicht feucht. Vermeiden Sie dabei Staunässe.
  7. Nach spätestens zwei Wochen zeigen sich die ersten Keimlinge.
  8. Lassen Sie vorgezogene Pflänzchen im Haus, bis es keine Nachtfröste mehr gibt. Erst danach können Sie die Kresse im Topf nach draußen stellen oder im Garten auspflanzen. 

So pflegen Sie Ihre Pflanzen

Für die Kapuzinerkresse suchen Sie am besten einen sonnigen oder halbschattigen Standort aus. Im Garten können Sie mit dieser Pflanze Wände und Spaliere begrünen oder ganze Bereiche auf dem Boden bedecken, denn sie wächst an einem günstigen Standort sehr schnell.

Durch ihre schnelle Wuchsgeschwindigkeit kann die Pflanze mitunter etwas lästig werden. Für einen Kübel auf der Terrasse wählen Sie jedoch am besten gleich eine Sorte, die nicht ganz so starkwüchsig ist. Ansonsten kürzen Sie einzelne Triebe oder schneiden sie komplett ab.

Diese Triebe eignen sich prima zur Vermehrung der Pflanze. Topfen Sie die Stecklinge sofort nach dem Schnitt ein. Achten Sie auf Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad, damit die Stecklinge gut wurzeln.

Dünger braucht diese schnell wachsende Pflanze nicht. Ganz im Gegenteil: Zu viele Nährstoffe sorgen dafür, dass sich sehr viel Blattwerk, aber kaum Blüten bilden.

In Trockenperioden gießen Sie bitte regelmäßig. Die Pflanze blüht ab Mai bis in den Herbst, stirbt bei Frostbeginn aber ab. Mit etwas Glück sät sie sich jedoch selbst wieder aus.

Die Verwendung in der Küche

Die Große Kapuzinerkresse ist nicht nur eine reich blühende Zierde für Ihren Garten. Viele Pflanzenteile sind auch essbar und sehr schmackhaft.

Dank des enthaltenen Senföls hat Kapuzinerkresse einen intensiven, pfeffrigen Geschmack, der etwas schärfer als Brunnenkresse ist. Die jungen Blätter geben Rohkostsalaten eine pikante Note. Klein gehackt nutzen Sie die Blätter als würzendes Grün für Suppen, Kartoffelgerichte und Rührei.

Mit den klein gehackten Blättern können Sie auch einen leckeren Kräuterquark und selbst gemachte Kräuterbutter anrühren oder Dips aufpeppen. Mit Knoblauch, Öl und Parmesan zaubern Sie aus den gehackten Blättern ein originelles Pesto.  

Weniger scharf sind die Kresseblüten, aber mit ihrer leuchtend gelben oder rötlichen Farbe sind sie eine Augenweide. Geben Sie die Blüten als essbare Dekoration in Ihren Rohkostsalat oder kurz vor dem Servieren in die Suppe. Auch Cremespeisen oder andere feine Desserts lassen sich so hübsch dekorieren.  

Nach der Blüte bildet die Pflanze dicke, grüne Spaltfrüchte, die aus jeweils drei Samen bestehen. Diese unreifen Samen eignen sich prima als kostengünstiger Kapernersatz. Dazu lassen Sie die Samen einen Tag in einer Salzlake ziehen. Danach spülen Sie die Samen ab und kochen sie mit Essig auf. Wenn Sie mögen, können Sie auch Pfefferkörner und Lorbeerblätter dazugeben. In dicht schließenden Gläsern und gut mit Essig bedeckt sind diese falschen Kapern lange haltbar. 

Die Verwendung in der Naturheilkunde

2013 wurde die Große Kapuzinerkresse von Wissenschaftlern der Universität Würzburg zur Arzneipflanze des Jahres gekürt. Aus gutem Grund: Das reichlich enthaltene Vitamin C stärkt das Immunsystem und beugt Erkältungen vor.

Von noch größerer Bedeutung ist das Senföl: Dieser Inhaltsstoff wirkt nach Meinung der Expertenkommission antibiotisch und mindert überdies die Vermehrung vieler Viren und schädlicher Pilze.

In der Naturheilkunde wird die Pflanze insbesondere bei Infekten der oberen Atemwege wie zum Beispiel Hals- und Nasennebenhöhlenentzündungen verwendet. Auch bei Husten und Bronchitis hat sich der Einsatz bewährt. Wegen der desinfizierenden und zugleich harntreibenden Inhaltsstoffe hilft die Pflanze außerdem bei Harnwegsinfekten.

Im Reformhaus, in der Apotheke und im Arzneimittelversand bekommen Sie Gelatinekapseln und Tabletten mit den Wirkstoffen der Pflanze. Kostengünstiger ist es jedoch, wenn Sie die Pflanze in Ihrem Garten wachsen lassen, um die Kraft der Natur zu nutzen.

Zur Zubereitung von Tee eignet sich die Kapuzinerkresse nicht. Sie können die Blätter jedoch roh verzehren oder aus den frischen Blättern einen gesunden Saft auspressen. Geben Sie davon dann täglich einen Teelöffel in ein Glas Wasser.

Etwas aufwendiger ist die Zubereitung einer Tinktur. Setzen Sie rund 100 Gramm frisch geerntete Blätter in einem Viertelliter hochprozentigem Alkohol (z. B. Kornschnaps) an. Diese Tinktur sieben Sie nach zehn Tagen ab. Nehmen Sie täglich dreimal jeweils 30 Tropfen zu sich. Beachten Sie bitte den Alkoholgehalt dieser Tinktur und fahren Sie während der Anwendung nicht Auto.

Bei länger andauernden Beschwerden sollten Sie immer den Rat eines Arztes einholen.

Schützt die Pflanze vor Lausbefall an Obstbäumen?

Häufig wird empfohlen, Kapuzinerkresse gezielt gegen Lausbefall an Obstbäumen anzupflanzen. Das Kalkül dahinter: Da die Pflanze schnell von Blattläusen befallen wird, soll sie diese lästigen Schädlinge von Obstbäumen weglocken. Das funktioniert jedoch nur bedingt.

Zum einen gibt es Hunderte verschiedene Blattlausarten, die sich auf einzelne Wirtspflanzen spezialisiert haben. Beispielsweise werden Apfel- und Birnbäume vor allem von der Apfelblutlaus, der Grünen Apfelblattblaus und der Großen Rosenblattlaus befallen. Auf der Kresse fühlen sich hingegen insbesondere die Grüne Pfirsichblattlaus und die Schwarze Bohnenlaus wohl.

Gegen Blattläuse an Apfel- und Birnbäumen und vielen anderen Obstbäumen hilft Kressebepflanzung daher gar nicht. Auch beim Einsatz gegen Blattläuse an Pfirsichbäumen sollten Sie vorsichtig sein. Pflanzen Sie Kresse allenfalls an, wenn sich die Schädlinge bereits breitgemacht haben, aber niemals vorbeugend. Denn die Pflanze zieht die Blattläuse erst recht an. Ist die Kresse erst einmal vollständig befallen, weichen die Schädlinge wieder auf Bohnen und Pfirsichbäume aus.  

Auch einen anderen Aspekt sollten Sie bedenken, wenn Sie Kresse einzig und allein als Blattlausfänger anpflanzen. Blattläuse locken Ameisen an, die sich von den Ausscheidungen der Blattläuse ernähren. Massiver Blattlausbefall zieht daher auch meist eine Ameisenplage nach sich.

Die Kapuzinerkresse ist mehr als eine pflegeleichte und hübsch anzusehende Zierde Ihres Gartens. Die Pflanze lässt sich auch hervorragend in der Küche und als Heilpflanze verwenden. Umstritten ist jedoch ihr Nutzen als Blattlausfänger.

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