Bis zu 250.000 Euro zahlen Sammler für seltene Varietäten der japanischen Kois. Sie werden seit Jahrzehnten in Familienunternehmen gezüchtet. Inzwischen ist die Leidenschaft längst in Europa und anderswo angekommen. Ein japanischer Koi ziert so manchen Teich, verteilt über die ganze Welt.
Koi - Wissenswertes zur Karpfenart
- Das Wort Karpfen heißt auf Japanisch einfach Goi. In der Übersetzung bedeutet Nishikigoi Brotkarpfen. Das weist auf seine Herkunft her, denn im 18. Jahrhundert lebten die Karpfen in Japan in den Reisfeldern und dienten den Bauern als zusätzliche Nahrung. Durch Mutation entstanden die ersten Fische mit besonderen Färbungen. Die Züchtung nahm ihren Anfang und japanische Kois eroberten die Welt. Die natürliche Heimat der Fische ist vermutlich China, was aber nicht eindeutig geklärt ist.
- Die Fische selbst sind mit ihrer Größe und Färbung beeindruckende Exemplare. Bis zu einem Meter lang werden sie, wobei die Tiere in warmen Regionen schneller wachsen. In Europa, wo es inzwischen auch zahlreiche Züchter gibt, bleiben sie kleiner. Ein japanischer Koi wächst aber auch hier zu einem sehenswerten Wasserjuwel heran.
- Mit einem Alter von bis zu 60 Jahren (einige Quellen geben 100 Jahre an) sind japanische Kois eine Anschaffung fürs Leben. Sie wachsen ihrem Besitzer ans Herz, lassen sich anlocken, füttern und anfassen.
- Ein Teich für die Haltung der Fische muss entsprechend groß sein. Die Tiere sind Allesfresser und werden leider auch nicht von Krankheiten verschont. Gefürchtet ist der Koiherpesvirus. Es ist in Europa meldepflichtig.
Wenn Sie Koi-Karpfen kaufen wollen, dann spielen die Preise natürlich eine große Rolle und sagen …
Japanischer Herkunft - Fische für Sammlerherzen
- Der Koi hat in Japan eine besondere Bedeutung. Er symbolisiert Kraft und Mut. Es sind die einzigen Fische, die in China die Wasserfälle des Gelben Stroms bis zum Drachentor hinauf überwinden können. Die Eigenschaft der Zielstrebigkeit wird ebenso mit ihnen verbunden wie die von Ausdauer und Erfolg. Wertvolle Züchtungen sind ein Statussymbol. Es ist eine japanische Tradition, jedes Jahr im Mai das Karpfenfest zu feiern.
- Als 1914 die ersten Züchtungen einiger japanischer Kois in Europa gezeigt wurden, begann der Siegeszug der kostbaren Fische. Inzwischen sind über 100 verschiedene Züchtungen bekannt. Sie haben je nach Färbung und Schuppenart alle eigene Namen und nennen sich Ogon (der Einfarbige), Kohaku (der Mythos), Showa Sanshoku (der Schwarze) oder auch Tanchu (der Gekrönte). Der Tanchu ist ein weißer Fisch mit einem roten Fleck auf dem Kopf. Er symbolisiert daher die Flagge Japans und ist dort sehr beliebt.
- Für die Züchtung der japanischen Kois werden nur wenige Tiere ausgewählt. Von den mehreren Tausend Jungtieren versprechen nur ein Prozent, später einmal den Ansprüchen der Liebhaber zu genügen. Beim Verkauf liegen die Preise der japanischen Varietäten zwischen rund 500 und 250.000 Euro, wobei Letzteres dann Tiere sind, die weltweite Berühmtheit erlangen.
- Auch in Deutschland, Israel oder Südafrika sind erfolgreiche Koi-Züchter bekannt. Ein auf dem Markt angebotener japanischer Koi stammt aber immer aus dem Land der Juwelen im Teich.
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