Industriedesign - ohne Zulassungsverfahren geht nichts
Industriedesign - offiziell nennt die Akademie der Bildenden Künste den Studiengang Industrial Design - ist einer von drei möglichen Designstudiengängen, den die Stuttgarter Institution anbietet.
- Industriedesigner entwickeln und gestalten industrielle Produkte. Dies können sowohl Konsum- als auch Investitionsgüter sein. Häufig arbeiten sie eng mit der Unternehmensleitung, aber auch mit Marketingexperten zusammen.
- Wollen Sie Industrial Design in der baden-württembergischen Landeshauptstadt studieren, müssen Sie neben dem Abitur oder einem gleichwertigen Abschluss noch einige weitere Bedingungen erfüllen. Genau genommen heißt das, Sie müssen ein dreimonatiges Praktikum in der Industrie absolvieren, um grundlegende Fähigkeiten im handwerklichen oder technischen Bereich zu erwerben und sich für ein einmal jährlich stattfindendes Zulassungsverfahren bewerben, da die Akademie nur vergleichsweise wenig Studierende ausbildet. Das Zulassungsverfahren besteht aus drei Teilen, nämlich einer abzugebenden Mappe, einer praktischen Klausur und einem Gespräch.
Der Studiengang an der ABK in Stuttgart
Haben Sie das Glück, an der ABK einen der wenigen Studienplätze zu ergattern, üben Sie zunächst die Grundlagen ein.
- In den beiden ersten Semestern gilt es, die technisch-handwerklichen Fähigkeiten zu schulen und einen gestalterischen Stil zu entwickeln, die Wahrnehmung zu sensibilisieren sowie ein zu bearbeitendes Thema in all seinen Facetten kritisch zu erfassen. Dafür bekommen Sie Aufgaben für Entwürfe gestellt. Am Ende der ersten beiden Semester steht eine Zwischenprüfung. Mit dieser ist das Grundstudium, das gemeinsam mit den Architekturstudenten absolviert wird, abgeschlossen.
- Nach zwei weiteren Semestern können Sie Ihr Vordiplom machen, danach folgt die viersemestrige Oberstufe, nach der Sie sich fürs Diplom anmelden können - vorausgesetzt, Sie haben insgesamt sechs Hauptentwürfe abgeliefert. Schließlich können Sie im neunten Semester Ihre Diplomarbeit schreiben. Dafür haben Sie vier Monate Zeit. Am Ende sind Sie Diplomdesigner/in. Die Regelstudienzeit liegt also bei neun Semestern.
- Insgesamt spielen praktische Entwürfe während des Studiums eine große Rolle. Dabei müssen die technischen Möglichkeiten, die gesellschaftlichen Erfordernisse sowie die Funktionstüchtigkeit und Handhabung der zu gestaltenden Gegenstände, deren Wirtschaftlichkeit und Ästhetik und oft auch ökologische Aspekte berücksichtigt werden. Während des Studiums besuchen Sie Ausstellungen und besichtigen Betriebe. Außerdem sind internationale Studienfahrten ein fester Bestandteil, da sich der Beruf zunehmend im internationalen Rahmen abspielt.
- Die Staatliche Akademie der Bildenden Künste ist ein sehr renommiertes Ausbildungsinstitut. Sie wurde 1761 von Herzog Carl Eugen von Württemberg gegründet und zählt zu den ältesten und größten Kunstakademien in der Bundesrepublik. Neben den drei Designstudiengängen Industrie-, Kommunikations- und Textildesign können Studenten an der ABK auch Architektur sowie einige Studiengänge in den Bereichen Bildende Kunst und Kunstwissenschaften/Restaurierung studieren.
- Zu den bekannten Absolventen der Akademie zählen der Maler und Bühnenbildner Willi Baumeister, der Lyriker, Grafiker, Karikaturist und Satiriker F. W. Bernstein, der Erfinder der „Kleinen Raupe Nimmersatt“ Eric Carle, der Schriftsteller und Zeichner Robert Gernhardt, der Maler und Grafiker HAP Grieshaber und der Kinderbuchautor Paul Maar.
Die Restauration von Kunstwerken, Kulturgütern und historischen Gegenständen erfordert ein großes …
Sie alle studierten zwar nicht Industrial Design, für angehende Industriedesigner ist die ABK in Stuttgart aber dennoch nicht die schlechteste Adresse.
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