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Impulskontrollstörung - eine Erklärung

Impulse können Menschen zu großen Taten motivieren.
Impulse können Menschen zu großen Taten motivieren.
Eine Impulskontrollstörung liegt vor - wie der Name andeutet - wenn die menschliche Fähigkeit, Impulse zu kontrollieren, dauerhaft gestört ist bzw. auf bestimmte Triebe nicht angewendet werden kann.

Impulse steuern auch lebenswichtige Antriebe

  • Unter einem Impuls versteht man - auf das menschliche Verhalten bezogen - ganz allgemein einen plötzlichen Trieb, eine Handlung auszuführen bzw. das starke Verlangen, bestimmte Bedürfnisse möglichst sofort zu befriedigen.
  • Die Impulskontrolle ist die Fähigkeit diesen Impulsen bewusst zu widerstehen, das heißt, stärker zu sein als der Trieb, der umgesetzt werden möchte. Jeder Mensch weiß aus eigener Erfahrung, dass diese Impulskontrolle manchmal gut funktioniert und ein anderes Mal dagegen überhaupt nicht oder nur mit großer Anstrengung.
  • Von einer als krankhaft angesehenen Impulskontrollstörung spricht man dann, wenn die Impulskontrolle über längere Dauer nicht gelingt, obwohl die betroffene Person weiß, dass die Folgen der ausgelebten Triebe ihr selbst oder anderen Menschen Schaden zufügen - oder die Wahrscheinlichkeit, dass es dazu kommen kann, hoch ist.

Beispiele für Impulskontrollstörungen

  • Spielsucht ist der umgangssprachliche Ausdruck für ein Krankheitsbild, dem eine Impulskontrollstörung zugrunde liegt. Die erkrankten Personen können ihren Impuls, Glücksspiele zu betreiben, nicht beherrschen, obwohl das Wissen und die Erfahrung bestehen, dass das Ausleben ihres Triebes gravierende Folgeschäden für sie selbst oder auch ihre Partner und Familien zur Folge haben kann oder bereits verursacht hat. Frauen sind von dieser Form der Impulskontrollstörung übrigens weniger häufig betroffen als Männer.
  • Zwanghaftes Stehlen, früher allgemein auch als Kleptomanie bezeichnet, gehört ebenfalls zu den Erkrankungen, die aus einer Impulskontrollstörung entstehen können. Als krankhaft wird dieser Trieb angesehen, wenn mindestens zwei Diebstähle stattgefunden haben, durch die die betroffene Person sich nicht bereichern wollte. Der Drang liegt darin, die Handlung durchzuführen, egal ob der jeweilige Gegenstand eine Anziehung auf den Erkrankten ausübt oder nicht. Selbst wenn sich die Personen nach der Tat durch ein schlechtes Gewissen belastet fühlen, stehlen sie erneut.
  • Ein weiteres Beispiel ist die sogenannte Kaufsucht, die ebenfalls auf einem nicht kontrollierbaren Impuls basiert, und trotz eventueller gravierender finanzieller Folgen oft nicht ohne psychologische Hilfe nicht dauerhaft eingestellt werden kann.
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