Die Körperabwehr arbeitet mit unterschiedlichen Systemen
- Die Abwehr des Körpers hat zwei Systeme, die zusammenarbeiten. Das erste bekämpft die eingedrungenen Keime und deren Giftstoffe unabhängig vom verursachenden Erreger (unspezifisches Immunsystem).
- Das zweite System (spezifische Immunabwehr) erkennt die Erreger und bildet spezielle Gegengifte (Antikörper) und die Krankheit wird überwunden. Kommt Ihr Körper mit diesen Erregern ein zweites Mal in Kontakt, besitzen Sie Antikörper dagegen (Immunität) und die Abwehr beginnt, ohne dass Sie noch einmal erkranken (z. B. bei Mumps).
- Im Kindesalter wird der Körper mit vielen unterschiedlichen Stoffen und Erregern konfrontiert. Das Immunsystem erkennt immer mehr Erreger und bildet Antikörper, die den Erreger im „Gedächtnis“ behalten (Immunität). Nach diesem Prinzip arbeitet auch die Impfung. Dabei werden abgeschwächte oder abgetötete Krankheitserreger verabreicht, damit sich Antikörper bilden können.
Eine Immunschwäche bedeutet, dass die beschriebenen Systeme nicht mehr effizient arbeiten. Krankheitserreger können in den Körper eindringen und ihn schwächen.
Es gibt unterschiedliche Hinweise auf eine Immunschwäche
- Häufige Infektionen können entstehen. Ihr Verlauf kann schwerer werden.
- Kleine Infekte können sich ausweiten und (bei schwerer Immunschwäche) bis zur Blutvergiftung (Sepsis) führen.
- Die Wundheilung z. B. bei Operationen kann von Infekten erschwert werden.
- Ein unspezifisches Krankheitsgefühl mit Schwäche könnte auf eine Immunschwäche hinweisen.
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Die Ursachen einer Immunschwäche sind vielfältig
- Körperliche Überlastung z. B. zu viel Sport oder Arbeit erschöpft den Körper. Auch Schlafmangel reduziert die Leistung des Immunsystems.
Große psychische Belastungen z. B. Depressionen oder das Burn-out Syndrom wirken schwächend, auch dauernder Stress kann den Körper negativ beeinflussen.
- Mangelernährung (Vitaminmangel) kann dem Immunsystem schaden.
- Häufige Infektionen können das Immunsystem herausfordern. Neue Infekte wird es schlechter abwehren können. Auch Verletzungen oder Operationen erhöhen das Infektionsrisiko.
- Chronische Erkrankungen sind für den Körper anstrengend, genauso genetische Immundefekte. Autoimmunerkrankungen legen das Immunsystem lahm. Die HIV-Infektion verursacht AIDS (Acquired Immune Deficiency Syndrome) als eine erworbene Immunschwäche.
- Krebserkrankungen oder Leukämie können die Zellen des Immunsystems schädigen. Chemotherapien, Kortisontherapie und Strahlentherapie wirken sich schwächend auf die Immunzellen und deren Bildung aus.
- Medikamentöse Immununterdrückung (Immunsuppression) nach Organtransplantation kann nötig sein, um eine Abstoßung des Organs zu vermeiden. Die Entfernung der Milz als Teil des Immunsystems macht es schwach.
- Bewegungsmangel, zu viel rauchen, Alkohol und Drogenmissbrauch wirkten sich negativ aus.
Achten Sie auf diese Zeichen
- Bei häufigen Infekten, die nicht abklingen, gehen Sie zum Arzt, um nach Ursachen zu suchen. Mit Blutuntersuchungen und anderen Verfahren können Krankheiten, die das Immunsystem schwächen, ausgeschlossen werden.
- Bei unspezifischem Krankheitsgefühl, Fieber, Gliederschmerzen oder Schwächegefühl, das nicht weicht, seien Sie ebenfalls wachsam.
Die Körperabwehr kann gestärkt werden
- Waschen Sie sich regelmäßig die Hände.
- Ernähren Sie sich abwechslungsreich mit ausreichend Obst und Gemüse und sorgen Sie für genügend Schlaf.
- Sorgen Sie für gute Zahnhygiene.
- Bewegen Sie sich regelmäßig an der frischen Luft und treiben Sie Sport, besonders Ausdauersport.
- Entspannen Sie und machen nach Stress bewusste Pausen.
- Lernen Sie, Stress zu vermeiden und Stress zu bewältigen, zum Beispiel mit Entspannungstechniken.
- Vermeiden Sie zu viel Nikotin und Alkohol.
- Sorgen Sie für ein gutes Gleichgewicht zwischen Anforderungen und Entspannung in Ihrem Alltag.
- Härten Sie Ihren Körper z. B. mit kalt-warmen Duschen, Kneipp Güssen oder Sauna-Gängen ab.
- Stärken Sie Ihre Seele und suchen viele Anlässe zur Freude, denn Lachen macht stark!
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