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Hygiene beim Trekking - in der Wildnis sauber bleiben

Wenn man in der Wildnis unterwegs ist, muss man in vielerlei Hinsicht Abstriche machen, vor allem, was Komfort und Bequemlichkeit anbelangt. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass Sie zwingend auf jede Form von Hygiene und Körperpflege verzichten müssten. Gewusst wie, kann man auch fernab jeglicher Zivilisation auf Sauberkeit achten. Alles was man dazu braucht, ist eine Investition von ein paar Euro im Vorfeld und etwas Know-How.

Seen ermöglichen ein regelmäßiges Waschen.
Seen ermöglichen ein regelmäßiges Waschen.

Wichtige Artikel für die Trekking-Toilette

Nur weil das nächste Badezimmer hundert Kilometer weit entfernt liegt, heißt das nicht, dass sie auf die Accessoires verzichten müssen, die Sie sonst für Ihre Morgentoilette verwenden. Sie müssen lediglich ein wenig herumoptimieren, was Gewicht und Packmaß angeht, denn die beiden Faktoren sind beim Trekking nie zu unterschätzen.

  • Wenn Sie zu mehreren unterwegs sind, sprechen Sie sich im Vorfeld ab. Es ergibt keinen Sinn, dass jeder ein eigenes Deo und eine eigene Zahnpasta-Tube mit sich herumschleppt. Wenn Sie entsprechende Artikel zu mehreren benutzen, können Sie als Gruppe viel Gewicht einsparen.
  • Nehmen Sie nur solche Hygieneartikel mit, die Sie auch wirklich brauchen. Zahnpasta und -bürste, Deo, Waschzeug, Nagelschere, Kamm, Pinzette und eventuell ein Rasierer sind sinnvoll. Haargel, Feuchtigkeitscrème und After-Shave bleiben besser daheim.
  • Reduzieren Sie Gewicht, wo Sie nur können. Ein Crystal-Deo in einer Plastik-Verpackung hält ewig und ist wesentlich leichter als ein Deoroller mit Glaskörper. Auch ein Zahnpastakonzentrat spart gut und gerne 50g gegenüber einer konventionellen Zahnpasta. Durch eine faltbare Reisezahnbürste und einen Einwegrasierer (wenn überhaupt nötig) kann das Gewicht weiter reduziert werden. Am wichtigsten ist aber ein Allzweck-Waschmittel, das sich als Duschgel, Shampoo, Wasch- und Spülmittel verwenden lässt. Entsprechende Produkte wie das sogenannte Wilderness Wash oder das Vaude Wash 4 Eco, gibt es im Outdoor-Geschäft.

Mehr Hygiene durch häufiges Waschen

  • Auf Tour kann es schon mal vorkommen, dass man ein paar Tage an keiner Waschmöglichkeit vorbeikommt oder aber das Wasser einfach zu kalt für Körperkontakt ist. Um so wichtiger ist es, dass Sie jede praktikable Möglichkeit wahrnehmen, unterwegs Körperhygiene zu betreiben, sonst werden Sie trotz antibakterieller Funktionskleidung und Deo über kurz oder lang anfangen zu stinken (hart formuliert, aber leider die Wahrheit).
  • Versuchen Sie auch, Ihre Kleidung regelmäßig zu reinigen. Bei gutem Wetter können Sie dies morgens in einem Fluss oder See erledigen. Hängen Sie die feuchten Klamotten dann außen an ihren Rucksack. Wenn die Sonne mitspielt, sind sie spätestens mittags wieder trocken - vorausgesetzt Sie verwenden trekkingübliche Kleidung und keine Jeans oder Kaschmirpullover. Auf diese Weise können Sie Unterwäsche, Funktionsshirt und Socken täglich wechseln, obwohl Sie nur zwei Garnituren mitführen.

Die Umwelt darf nie das Nachsehen haben

Wenn Sie sauber sind, aber dafür die Umwelt verschmutzt haben, ist irgendetwas schiefgelaufen. Verwenden Sie ausschließlich biologisch abbaubare Wasch- und Spülmittel und auch diese nur an Stellen, an denen sie keine Gefahr für empfindliche Ökosysteme darstellen.

  • Ein Problem, das immer wieder auftaucht, ist das Thema Toilettenpapier. Es gibt Touren, die zu lang sind, um welches mitzunehmen. Hier sind Blätter oder ein gutes Handwaschmittel die Waffen der Wahl. Wenn Sie aber eine Rolle des guten Dreilagigen mitführen, ist die Frage, wohin damit nach der Benutzung. Auf gar keinen Fall sollten Sie es in der Gegend rumliegen lassen, das wäre schlicht und ergreifend eine Sauerei der Umwelt und anderen Wanderern gegenüber.
  • Deshalb vergräbt man seine Hinterlassenschaften normalerweise. In einem erosionsgefährdeten Gebiet sollten Sie aber auch hiervon Abstand nehmen. Wenn Feuer erlaubt sind, können Sie es in so einem Fall verbrennen. Ist auch dies nicht gestattet, hilft nur eines: Das benutzte Toilettenpapier wieder mitzunehmen. Das ist übrigens der Moment, in dem Sie dankbar dafür sein werden, eine Großpackung verschließbarer Gefrierbeutel mitgenommen zu haben.
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