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Hautatmung - Informatives

Hautatmung gibt es auch beim Regenwurm.
Hautatmung gibt es auch beim Regenwurm.
Was versteht die Biologie unter Hautatmung? Und wird diese eigentlich benötigt, Säugetiere haben doch eine Lunge und Fische atmen mit Kiemen?

Zellen benötigen Sauerstoff

  • Um ihre Aufgaben einwandfrei zu erledigen, benötigen Zellen Sauerstoff. Dieser muss zu den Orten ihres Verbrauchs, also den einzelnen Zellen, gelangen. Ebenso muss das Stoffwechselendprodukt, das Kohlendioxid, wieder abtransportiert werden. Je nach Lebensraum müssen die Organismen den Sauerstoff entweder aus der Luft oder aus dem Wasser aufnehmen.
  • Für diesen Gastausch, auch äußere Atmung genannt, haben sich im Tierreich unterschiedliche Atmungsorgane entwickelt, unter anderem die Kiemenatmung als typische Atmungsorgane der Wassertiere sowie die Lungenatmung bei Wirbeltieren.
  • Eine weniger bekannte Atmungsform sind Tracheen, ein Röhchensystem. Tausendfüßler, Insekten und Spinnentiere verfügen über solch ein Atmungssystem. Kaum bekannt ist allerdings die Hautatmung, bei der der Gasaustausch über die Körperoberfläche stattfindet.

Die Hautatmung - so funktioniert sie

  • Einzeller sowie etliche kleinere Tiere wie zum Beispiel Plattwürmer, Nesseltiere und auch Schwämme besitzen keine speziellen Atmungsorgane wie die Kiemen, die Lunge oder auch Tracheen.
  • Bei ihnen findet der Gastausch über die Körperoberfläche statt, bei Einzellern beispielsweise über die gesamte Plasmamembran der Zelle hinweg. Bei mehrzelligen Tieren wie Plattwürmern hat (nahezu) jede Zelle Kontakt zum Atemmedium (Luft, Wasser) und kann so ihren individuellen Sauerstoffbedarf decken.
  • Selbstredend kann Hautatmung natürlich nur bei kleinen Tieren funktionieren, denn es muss für den Außenkontakt (fast) jeder Zelle gesorgt werden. Lange Diffusionswege für den Sauerstoff sowie dicke Membranen, die überwunden werden müssen, sind daher nicht möglich. Beim bekannten Regenwurm zum Beispiel ist die Haut stark durchblutet, sodass das sauerstoffreiche Blut sofort abtransportiert werden kann.
  • Wenig bekannt ist auch, dass Tiere, die über weitere beziehungsweise andere Atmungsorgane verfügen, auch einen Teil ihres Sauerstoffbedarfs über die Hautatmung decken. Dies trifft besonders auf im Wasser lebende Tiere zu, die auf diese Art einen großen Sauerstoffanteil über die Hautatmung aufnehmen können. Bei Säugetieren und Tieren, die einen Chitinpanzer haben, ist die Hautatmung jedoch verschwindend gering. Sie beträgt beim Menschen zum Beispiel nur etwa ein Prozent.
helpster.de Autor:in
Dr. Hannelore Dittmar-Ilgen
Dr. Hannelore Dittmar-IlgenHannelore hat Mathematik, Physik sowie Chemie und Pädagogik studiert und erklärt diese schwierigen Themenfelder schon immer gerne ihren Mitmenschen. Auch über ihre Hobbys schreibt sie leidenschaftlich gerne, das können unsere Leser in den Kategorien Essen & Trinken sowie Handarbeit entdecken. Sie ist eine unserer fleißigsten Autorinnen der ersten Stunde von HELPSTER.
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