Weiterer Autor: Volker Beeden
Ein Haus zu bauen, ist ein wichtiger Schritt
- Wenn Sie sich dazu entschließen, in späteren Jahren die Zahlungen für die Miete in die eigene Tasche fließen zu lassen, denken Sie an einen Hausbau mit normaler Finanzierung. Dass ein solch großer Schritt Einschränkungen über mehrere Jahre bedeutet, muss Ihnen als Interessiertem schon bewusst sein, denn sonst brauchen Sie erst gar nicht mit der Planung eines eigenen Heims beginnen.
- In letzter Zeit hat die Möglichkeit, ein Haus ohne Eigenkapital zu bauen, immer mehr an Beliebtheit gewonnen. Zudem sind auch die verschiedenen Banken nicht abgeneigt, eine Vollfinanzierung der Immobilie mit 100%, 105% oder gar 110% zu übernehmen. Es kommt allein darauf an, ob nur die reinen Baukosten oder auch die im Vorfeld anfallenden Nebenkosten finanziert werden sollen.
Ohne Eigenkapital zu planen, ist ein Wagnis
- Es ist eine eiserne Regel in der Baufinanzierung, dass Sie als Bauherr über wenigstens 20 bis 25 % Eigenkapital verfügen sollten. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es angebracht, frühzeitig mit dem Sparen zu beginnen.
- Sie sollten bedenken, dass Baudarlehen meist mit gerade einmal 1 % getilgt werden. Machen Sie sich bewusst, dass Sie eine Summe von 100.000 € im Jahr so gerade einmal um 1000 € reduzieren. Wenn Sie die ersparten Zinsen einmal außer Betracht lassen, müssten Sie 100 Jahre zahlen, um diesen Betrag zu tilgen.
- Möchten Sie also vermeiden, auf ewige Zeiten riesige Zinsen an die Banken zu zahlen, brauchen Sie Eigenkapital. Jeder Euro Eigenkapital erspart Zinsen.
- Soweit Sie über eine gute Bonität verfügen, finanzieren Banken ausnahmsweise Ihren Kapitalbedarf auch zu 100 %, sodass Sie selbst kein eigenes Geld einbringen müssen. Voraussetzung ist regelmäßig, dass Sie über ein hohes Einkommen in einer gesicherten beruflichen Position verfügen und keine weiteren Verbindlichkeiten haben. Außerdem wird von dem Geld gebenden Institut verlangt, dass Sie zur Absicherung der Finanzierung eine Lebensversicherung abschließen. Hierdurch ist im Endeffekt der Gesamtbetrag und damit die Zahlung der Immobilie gesichert. Vorteilhaft ist, wenn Sie in einer Niedrigzinsphase finanzieren und Ihre Belastung geringer ausfällt.
Ein Haus zu kaufen, bedeutet für viele ein Stück Unabhängigkeit und Freiraum. So wird über Jahre …
Mit dem Bauen allein ist es nicht getan
- Bedenken Sie, dass Sie nicht nur den Anschaffungsaufwand für die Immobilie finanzieren, sondern auch die Erwerbsnebenkosten bezahlen müssen. Die Kosten für Makler, Notar und Grundbuchamt sowie Grunderwerbsteuer schlagen je nach Bundesland mit bis zu 10 % des Kaufpreises zu Buche. Möchten Sie auch diese Kosten finanzieren, müssen Sie die Immobilie mit bis zu 110 % belasten.
- Um das Darlehen schneller zu tilgen, sollten Sie nach Möglichkeit mindestens 2 % Tilgung leisten. Kalkulieren Sie anhand eines Zins- und Tilgungsrechners im Internet, wie lange Sie benötigen, um irgendwann tatsächlich Herr im eigenen Haus zu sein. Vereinbaren Sie mit der Bank möglichst auch ein Recht zur Sondertilgung, damit Sie auch außerplanmäßig Ihre Verbindlichkeiten zurückführen können.
- Bedenken Sie auch, dass die in der Werbung gepriesenen Niedrigzinsen in der Regel nur bis zu einem Beleihungswert von 60 % gewährt werden. Müssen Sie höher finanzieren, steigen auch die Zinsen. Sie zahlen also unverhältnismäßig mehr Zinsen, als wenn Sie eigenes Geld einbringen.
Es ist mehr als eine bloße Weisheit, wenn immer wieder festgestellt wird, dass sich viele Bauherren ruiniert haben, weil sie ohne eigenes Geld bauen wollten und ihre Belastbarkeit überstrapaziert haben. Unvorhergesehene Ausgaben (Arbeitslosigkeit, Scheidung, Kinder, Unfall) haben schon manche Baufinanzierung zum Einsturz gebracht.
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