Was Sie benötigen:
- Bundesverband der Zweithaar-Spezialisten
- Handwerkskammer "Frisurhandwerk"
- Friseur
Warum das Haar an Krebskranke spenden
Je nachdem, um welche Krebserkrankung es sich handelt, gehört eine Chemotherapie zur Behandlung. Nicht bei jeder Chemotherapie fallen die Haare aus. Doch gibt es noch genügend Therapien, in denen die Patienten Haare lassen müssen.
- Nach der Diagnose folgt eine besondere und schwierige Lebenssituation. Eine Krebserkrankung ist kein Todesurteil, doch das Schlimmste haben viele Erkrankte noch vor sich: die Chemotherapie.
- Chemotherapie heißt oft, dass die Haare ausfallen. Natürlich gibt es auch viele andere Nebenwirkungen, die wesentlich "wichtiger" sind. Allerdings freuen sich Betroffene durchaus über ein angenehmes Aussehen, was die Therapie etwas vereinfachen kann. Dazu zählt beispielsweise eine Perücke.
- Zwar bekommen die Betroffenen über die Krankenkasse eine Kunsthaarperücke mit einem Eigenanteil angeboten, doch sind diese Perücken nicht echt. Die Echthaarperücken sind oft sehr teuer, und die Patienten müssen einige Euros dafür hinlegen. Dabei können Spenden durchaus helfen. Es ist gar nicht so ungewöhnlich, zum Friseur zu gehen und zu sagen: "Schneiden Sie mein Haar ab und ich verkaufe es Ihnen." Wie wäre es, wenn Sie es nicht verkaufen, sondern spenden?
Darauf sollten Sie beim Friseur achten
Es gibt leider eine Menge Friseure, die Ihr Haar zu Geld machen und die Haarspende unseriös erscheinen lassen. Lassen Sie sich davon nicht abschrecken.
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- Entscheiden Sie sich für eine Spende, achten Sie besonders darauf, zu welchem Friseur Sie gehen. Fragen Sie den Friseur, ob er schon oft Haarspenden für Krebskranke bekommen hat. Fragen Sie ihn auch genau, wie die weitere Vorgehensweise von ihm ist.
- Sind Sie sich nicht sicher, ist es sinnvoll, die Handwerkskammer der Friseurinnung in der jeweiligen Stadt aufzusuchen. Sie werden dort beraten - natürlich auch telefonisch - und Sie können auch ein paar Friseure genannt bekommen, die seriös mit der Haarspende umgehen.
Möchten Sie nicht zum Friseur gehen, um Ihre Haare an Krebskranke zu spenden? Sie können sich Ihren Schopf auch selbst abschneiden und beispielsweise an den Bundesverband der Zweithaarspezialisten senden. Das ist ein Verband, der sich unter anderem damit beschäftigt, Betroffene mit Zweithaar zu versorgen. Achten Sie nur darauf, dass Ihr Schopf nicht verwirrt oder verknotet ist.
So bereiten Sie Ihr Haar für die Spende vor
Haben Sie sich dafür entschieden, die Haare selbst abzuschneiden, gehen Sie ganz einfach vor.
- Waschen und trocknen Sie den Schopf vorab. Der Schopf sollte danach geflochten und vorher so gekämmt werden, dass die Haare in eine Richtung fallen.
- Fixieren Sie den Schopf fest mit einem Zopfgummi. Am besten ist es, wenn Sie den Zopf an beiden Enden gut fixieren. Dann können Sie loslegen und Ihren Zopf an den Friseur oder Verband Ihres Vertrauens senden.
- Noch eine zusätzliche Info: Viele Friseure haben Krankenkassenverträge, um "Perücken auf Rezept" anzubieten. Nur dann können Sie Ihnen eine Perücke mit der entsprechenden Verordnung anbieten. Fast jeder Arzt kann ein Rezept ausstellen, sofern es eine medizinische beziehungsweise therapeutische Begründung dafür gibt.
- Damit ein Friseur Zweithaare mit den Krankenkassen abrechnen kann, benötigt er eine sogenannte Zulassungsnummer (IK-Nummer). Diese IK-Nummer ist ein eindeutiges Merkmal, um mit der Krankenkasse abzurechnen. Um diese zu erhalten, wird der Friseur ein Präqualifizierungsverfahren ableisten müssen. So muss er seine Qualifikation für unter anderem die funktionelle Herstellung und vor allen Dingen auch Zweckmäßigkeit von Perücken nachweisen.
- Mit dem Rezept gehen Sie dann zu einem Friseur oder in ein Perückenfachgeschäft. Die Rezeptzuzahlung reicht meist nur für die günstigeren Perücken. Wurden Haare gespendet, kann die Zuzahlung für eine Echthaarperücke reichen.
Es gibt kaum eine Krankenkasse, die mit einem Friseur wegen des Zweithaares keinen Vertrag hat. Beim Bundesverband erhalten Sie noch weitere Informationen rund um Krankenkassenverträge, Spenden und Echthaarperücken.
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