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Ganz schön abgefahren - Ausbildungsberufe bei der Bahn

Vielleicht gehören Sie ja auch zu den Buben oder Mädchen, die schon immer davon träumten, Lokführer oder Lokführerin zu werden. Der Lokführerberuf ist jedoch nur einer der vielen Ausbildungsberufe bei der Deutschen Bahn. Wenn es mit diesem nicht klappt, haben Sie noch viele andere Möglichkeiten. Insgesamt können Sie dort circa fünfzig verschiedene Ausbildungen machen. Die Bahn kann somit als Ausbildungsbetrieb auch dann interessant für Sie sein, wenn Sie mit Eisenbahnerträumen nicht so viel am Hut haben.

Lokführer - wohl der bekannteste Bahnberuf
Lokführer - wohl der bekannteste Bahnberuf

Eine Lehre bei der Bahn - Lokführer und mehr

Wenn Sie gerne eine Ausbildung bei der Bahn machen wollen, kommen zunächst einmal verschiedene typische Bahnberufe infrage.

  • Der typischste Bahnberuf ist wohl der Lokführerberuf. Dabei nennt er sich eigentlich Eisenbahner/in im Betriebsdienst der Fachrichtung Lokführer und Transport, das sagt aber kein Mensch. Wenn Sie als Lokführer auf Fahrt gehen wollen, sollten Sie gewisse gesundheitliche Voraussetzungen erfüllen, beispielsweise Ihr Sehvermögen betreffend, und technisch interessiert sein. Von Vorteil ist ein mittlerer Schulabschluss oder das Abitur. Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre. Arbeiten können Sie im Güter- oder im Personenverkehr, im Fern- oder Nahverkehr. Ihre Ausbildung machen Sie auf einem bestimmten Loktyp. Wollen Sie andere Lokomotiven fahren, müssen Sie dafür jeweils einen Extrakurs machen. Weiterbildungsmöglichkeiten haben Sie natürlich auch - zum Beispiel zum Meister für Bahnverkehr.  
  • Bevorzugen Sie eine Arbeit, bei der Sie nicht ständig unterwegs sind, können Sie Fahrdienstleiter oder Fahrdienstleiterin werden. Dieser Beruf heißt genau genommen Eisenbahner/in im Betriebsdienst der Fachrichtung Fahrweg, das sagt aber auch kein Mensch. Als Fahrdienstleiter arbeiten Sie vor allem auf den Stellwerken von Bahnhöfen, von wo aus Sie den Zugverkehr steuern. Wenn Sie sich für diesen Beruf interessieren, sollten Sie mindestens einen guten mittleren Bildungsabschluss haben. Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre, kann aber häufig verkürzt werden. Haben Sie Abitur, können Sie zugleich den Fachwirt für den Bahnbetrieb - eigentlich eine Weiterbildung - erwerben. Außer zum Fachwirt für den Bahnbetrieb können Sie sich später unter anderem zum Disponenten weiterbilden.
  • Bevorzugen Sie körperliche Arbeit, bietet sich eine Ausbildung als Tiefbaufacharbeiter/Gleisbauer an. In diesem Beruf verlegen und warten Sie Gleise. Zur Wartung gehört es, die Gleisanlagen zu kontrollieren und beispielsweise defekte Weichen zu ersetzen. Die Ausbildung dauert drei Jahre. Mit einem Hauptschulabschluss haben Sie beste Chancen, eine Lehrstelle zu bekommen. Ihre Einsatzorte und -zeiten können ständig wechseln, sodass Sie flexibel sein müssen. Auch in diesem Beruf haben Sie verschiedenen Weiterbildungsmöglichkeiten, zum Beispiel zum Weichenmechaniker.  
  • Vor allem in Reisezentren sind Sie beschäftigt, wenn Sie Kauffrau/mann für Verkehrsservice werden wollen, aber auch an den Servicepoints oder in Zügen können Sie eingesetzt werden. Zu Ihren Tätigkeiten gehört es, je nach Einsatzstelle, zum Beispiel Fahrkarten zu verkaufen, über Zugverbindungen zu informieren, Fahrkarten zu kontrollieren oder Reklamationen zu bearbeiten. Die Ausbildung dauert drei Jahre, Sie sollten mindestens einen mittleren Bildungsabschluss haben. Von ihren Bewerbern erwartet die Bahn, dass sie gute Englischkenntnisse haben, weitere Fremdsprachenkenntnisse sind von Vorteil. Wenn Sie Karriere machen wollen, können Sie sich zum Fachwirt für den Bahnbetrieb oder zum Verkehrsfachwirt weiterbilden.  

Weitere Ausbildungsberufe - reinigen, bedienen, zeichnen

Neben den typischen Bahnberufen können Sie einige weitere Berufe erlernen. Darunter sind solche, die zu erwarten sind, aber auch welche, bei denen Sie nicht gleich an die Bahn als möglichen Ausbildungsbetrieb denken.

  • Zu den Berufen, die man bei der Bahn durchaus erwartet, gehören zum Beispiel die Berufe Speditions- oder Industriekaufmann, Fachmann für Systemgastronomie, Mechatroniker oder Anlagenmechaniker. Für diese Tätigkeiten sollten Sie mindestens die mittlere Reife haben, auch wenn Sie mit Hauptschulabschluss nicht völlig chancenlos sind. Für den Speditions- und den Industriekaufmann ist das Abitur von Vorteil. Die Ausbildungen dauern drei bis dreieinhalb Jahre.  
  • Zu den Ausbildungsberufen, die Sie bei der Bahn wohl nicht unbedingt erwarten, gehört jene zum/zur Immobilienkaufmann/frau. Die Bahn bildet Sie innerhalb von drei Jahren dafür aus, die konzerneigenen Bürogebäude, Bahnhöfe und Grundstücke zu verwalten und zu bewirtschaften. Für diese Ausbildung sollten Sie bevorzugt Abitur haben.
  • Sind Sie technisch interessiert und verfügen über ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen, könnte eine Lehre als Bauzeichner das richtige für Sie sein. Innerhalb von drei Jahren lernen Sie, Pläne und Zeichnungen für Gebäude oder auch Brücken zu erstellen.
  • Nicht nur die Bahnhöfe, sondern auch die übrigen Gebäude der Bahn wollen gereinigt werden. Dafür zuständig ist der Gebäudereiniger, ein Beruf, den Sie ebenfalls direkt bei der Bahn lernen können. Die Ausbildung dauert drei Jahre und mit einem Hauptschulabschluss haben Sie hervorragende Chancen auf eine Lehrstelle.

Bei der Bahn haben Sie also in jeder Hinsicht ganz schön abgefahrene Ausbildungsmöglichkeiten - solche, bei denen Sie tatsächlich abfahren und solche, bei denen Sie womöglich sagen: "Das kann man bei der Bahn lernen? Das ist ja ganz schön abgefahren." 

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