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Fenster einsetzen - Hinweise

Fenster einsetzen ist keine besondere Wissenschaft. Ein geübter Heimwerker kann das durchaus bewerkstelligen. Fehler bei der fachgerechten Ausführung sollten nicht passieren, sonst hat man schnell ein Feuchtigkeits- und Schimmelproblem.

Kleinere Fenster lassen sich einfach austauschen und abdichten.
Kleinere Fenster lassen sich einfach austauschen und abdichten.

Was Sie benötigen:

  • Wasserwaage
  • Spezialdübel- und -schrauben
  • Gliedermaßstab
  • Dichtband
  • Bauschaum
  • Holzkeile
  • Hammer
  • Schraubenzieher
  • Bohrmaschine

Der Einbau moderner Isolierglasfenster soll Schwachstellen in luftdichten Gebäudehüllen schließen. Falsch eingebaut ist das gesamte Energiekonzept in Gefahr.

Fenster - Bedingungen beim Einbau

Im Allgemeinen gibt es drei Funktionsebenen, die beim Einsetzen und Abdichten von Fenstern ineinandergreifen. Bei der ersten geht es um die Trennung von Raum- und Außenklima.

  • Diese Trennebene muss über die komplette Fläche der Außenwand vorhanden sein. Es darf keine Unterbrechung geben. Die Temperatur der Außenwand muss über der Taupunkttemperatur des Rauminneren liegen. Die Wandkonstruktion muss zum Raum hin luftdicht sein.
  • Im Funktionsbereich müssen Wärme- und Schallschutz über einen bestimmten Zeitraum sichergestellt werden. Der gesamte Bereich, getrennt vom Raumklima, muss trocken bleiben.
  • Die Ebene des Wetterschutzes hat die Aufgabe den Eintritt von Regenwasser von außen nach innen weitgehend zu verhindern. Dringt Regenwasser ein, muss es kontrolliert nach außen abgeführt werden. Entstandene Feuchtigkeit im Inneren muss zudem nach außen entweichen können. 
  • Beim Abdichten von Fenstern kommt es darauf an, dass alle Funktionsebenen funktionsfähig sind. Die Dampfdurchlässigkeit muss von innen nach außen zunehmen. Die Neigung von Fensterbänken muss ausreichend sein, damit das Wasser abfließen kann.
  • Die zum Einsatz kommenden Materialien müssen sowohl untereinander als auch mit weiteren Materialien (Rahmen, Wand) abgestimmt werden. Beachtung finden müssen außerdem innere und äußere Fensterbänke sowie Lüftungen, Rollladenkästen, Lüftungen und ähnliche Zusatzbauteile.

Fachgerechtes Einsetzen 

  1. Zuerst sind die Fenster horizontal auszurichten. Die horizontale Ausrichtung erfolgt an der Unterkante des Fensterrahmens. Der Abstand links und rechts zur Fassade muss gleich sein. Zur Lastabtragung dienen Tragklötze.
  2. Die Fensterrahmen werden danach vertikal ausgerichtet und mittels Keilen fixiert. Beim Bohren soll sich nichts verschieben. Jetzt können Sie die Bohrlöcher für die Schraubdübel setzen.
  3. Den Fensterrahmen können Sie jetzt endgültig mit der Wand verschrauben. Verwenden Sie spezielle Stahldübel. Beim Anziehen mittels Schraubendreher öffnen diese sich wie eine Blume. Ziehen Sie Schraubdübel besser per Hand an.
  4. Es folgt das Einsetzen der Fenster in den Rahmen. Zuerst führen Sie die Unterseite im Scharnier ein. Danach befestigen Sie die Oberkante mittels Bolzen.
  5. Vorhandene Hohlräume zwischen Rahmen und Mauer füllen Sie mit geeignetem Montageschaum aus. Vorsicht: Schaum quillt mitunter stark auf. Überstehenden Schaum schneiden Sie nach dem Erhärten mit einem scharfen Messer ab.

Es gibt unter Handwerkern ein Sprichwort: Dort, wo die Handwerkskunst aufhört, beginnt der Einsatz von Bauschaum. Somit ist er lediglich ein Ersatz für eine handwerksgerechte Konstruktion. Wenn Sie Fenster und Türen beispielsweise in alten Lehmbauten befestigen möchten, gehört Bauschaum allein nicht zu geeigneten Befestigungsmitteln. Auch zur Herstellung der Luftdichtigkeit sollten Sie besser Füllmaterial wie Jute oder Hanf verwenden.

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