Beim Reparieren eines alten Möbelstücks aus Weichholz kann es sein, dass Sie einzelne Teile ersetzen müssen. Je nach Aufwand und handwerklichem Geschick ist dies kein großes Problem. Wenn Sie jedoch kein Altholz zur Verfügung haben, welches bereits die charakteristischen Merkmale von gealtertem Holz aufweist, werden Sie an den unterschiedlichen Farben immer erkennen können, welches Stück ersetzt wurde. Um den Ton des neuen Holzstückes anzugleichen, haben Sie mehrere Möglichkeiten.
Nadelholz altern lassen - Versuche mit Hausmitteln
- Einfach aber recht zeitaufwendig ist es, Nadelholz auf natürlichem Wege, durch Witterungseinflüsse altern zu lassen. Selbstverständlich müssen Sie dazu nicht Jahrzehnte lang warten. Wenn Sie das Holz in die Sonne legen, werden seine Farben mit der Zeit dunkler. Dennoch kann es mehrere Wochen oder gar Monate dauern, bis Sie auf diese Weise den gewünschten Ton erhalten.
- Bei einigen Holzarten funktioniert Lauge ganz gut. Wenn Sie zum Beispiel ein laugenhaltiges Ofenspray haben, machen Sie an einem Teststück einen Versuch. Sprühen Sie es mit dem Spray ein und beobachten Sie, wie die Farben des Holzes sich verändern. Gefällt Ihnen der erzielte Farbton, waschen Sie das Spray rückstandslos ab und neutralisieren das Holzstück mit Essig.
- Sind Sie im Besitz eines Küchenbrenners, können Sie damit möglicherweise den gewünschten Effekt erzielen. Seien Sie jedoch vorsichtig, damit das Holzstück dabei nicht abfackelt.
Größere Flächen - so passen Sie deren Farben an
- Natürlich können Sie Holz auch beizen. Das Problem beim Beizen ist jedoch, dass der Farbton schnell künstlich - wie aufgemalt oder eingefärbt - wirken kann. Dies passiert insbesondere, wenn die gewählten Farben nicht dem natürlichen Farbton des gealterten Holzes entsprechen.
- Eine gute Alternative ist das Auftragen von sogenannter Wachsbeize. Diese ist auch in Farben erhältlich, die den Zusatz "Antik" tragen. Sinnvoll ist die Anwendung von Wachsbeize auf größeren Flächen. Diese werden in einem Arbeitsgang gebeizt und gewachst. Dies hat jedoch nicht nur den Vorteil, dass Sie Arbeit sparen. Durch das enthaltene Wachs lassen sich die Pigmente der Beize gleichmäßiger verteilen. Das Ergebnis wirkt auf diese Weise natürlicher und die Farben gleichmäßiger, was Ihnen insbesondere auf größeren Flächen besser gefallen wird.
- Statt Wachsbeize können Sie auch sogenanntes Antik-Wachs verwenden. Bei diesem steht jedoch das Wachsen im Vordergrund und nicht das Einfärben des Holzes, denn die Pigmentdichte ist geringer als bei Wachsbeize. Um einen guten Effekt mit Antik-Wachs zu erzeugen, sollte die Holzoberfläche nicht allzu glatt geschliffen sein.
Wenn Sie rustikal wirkende Möbel sehen, deren typische Holzstruktur trotz weißlich schimmernder …
Macken und Gebrauchsspuren nachträglich anbringen
Neben dem "alten" Farbton weist Altholz natürlich auch häufig Gebrauchsspuren auf. Außer bei edlem Hochglanzmobiliar, lassen Macken das künstlich gealterte Holz authentischer und somit natürlicher wirken. Beim Anbringen von Gebrauchsspuren ist jedoch Fingerspitzengefühl gefragt.
- Sie können Möbelkanten anschleifen, als wären Sie leicht abgegriffen.
- Tischplatten bekommen dezente Hammerschläge oder Sie lösen einzelne Späne mithilfe eines Stechbeitels aus der Oberfläche.
- Um Schubladengriffe oder Türschlösser herum sind die Gebrauchsspuren bei alten Möbeln häufig recht ausgeprägt. Rauen Sie die Holzoberfläche leicht auf und arbeiten Sie feuchten Kaffeesatz ein.
Was auch immer Sie sich einfallen lassen: Sie sollten es vor dem Altern beziehungsweise Einfärben des Holzes tun. Viele Methoden, mit denen Sie Holz dunklere Farben verpassen, färben nur die Oberfläche. Bringen Sie nach dem Einfärben tiefere Macken an, kommt das helle Holz wieder zum Vorschein.
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