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Eine MDK-Prüfung ohne Probleme - so vermeiden Sie Fehler bei der Prüfung des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen

Die letzte MDK-Prüfung ist mit einigen Mängeln abgelaufen. Um eine erneute Prüfung möglichst ohne Fehler zu bestehen, sollten Sie einige Dinge beachten. Hier eine kleine Checkliste für die wichtigsten Prüfungsansätze.

Eine MDK-Prüfung sichert die Qualität in der Pflege.
Eine MDK-Prüfung sichert die Qualität in der Pflege.

Was Sie benötigen:

  • eine komplett geführte Pflegedokumentation
  • motiviertes Pflegepersonal
  • eigens durchgeführte Kontrollen
  • Teamgespräche

Der MDK kommt - was tun Sie als Mitarbeiter?

  • Heute ist eine MDK-Prüfung schon sehr regelmäßig und läuft meist einmal jährlich ab. Die Kernaufgabe des MDK ist es, die Qualität der Pflege sicherzustellen. Die Prüfer des medizinischen Dienstes der Krankenkassen kommen auch meist nicht allein, häufig kommt auch noch die Heimaufsichtsbehörde mit. Mit vielen Unterlagen ist auch Ihre Heimleitung über die Voraussetzungen genauestens informiert und weiß in den meisten Fällen schon, welche Kriterien geprüft werden und ist deshalb stets darauf vorbereitet.
  • Eine korrekt und vorschriftsmäßig durchgeführte Pflegedokumentation in allen Punkten und Bereichen der Pflege ist der beste Schutz, wenn es im Pflegeverlauf zu Komplikationen kommt, eine MDK-Prüfung ansteht und die Angehörigen einen Fall beispielsweise vor Gericht bringen wollen.
  • Das Pflegepersonal und am Ende die Pflegedienstleitung ist für die genaue, lückenlose und zeitnahe Dokumentation verantwortlich. So muss für jede pflegebedürftige Person, die in einem Pflegeheim ein zu Hause hat, vieles lückenlos dokumentiert werden und Dokumente abgelegt sein: Das Stammblatt mit allen Daten des Pflegebedürftigen, die vollständige Anamnese, die komplette Biografie, eine vollständige Pflegeplanung nach modernsten Kriterien, ein Medikamentenblatt, ein ärztliches Verordnungsblatt, ein täglich geführtes Aktivierungs- und Mobilitätsprotokoll, ein komplett protokolliertes Grundpflegeblatt, ein Sturzprotokoll und noch einige mehr. Bisweilen wurden bis zu 23 verschiedene Pflegeblätter gezählt, die es täglich auszufüllen und zu unterzeichnen galt. Heute gibt es auch die computergestützte Dokumentation in der Pflege, die schon einiges erleichtert, aber immer noch ein Hindernis in der geforderten zeitnahen Dokumentation ist. So soll man eigentlich jeden Pflegeschritt gleich nach dessen Durchführung protokollieren und abzeichnen, was nicht immer machbar ist.
  • Das Pflegepersonal muss täglich die Temperatur der Medikamentenkühlschränke in der Stationsküche prüfen und die genaue Temperatur auf einem Protokoll dokumentieren und unterzeichnen. Alle Medikamente im Kühlschrank und im Medikamentenzimmer müssen mit Namen und Anbruchdatum versehen sein. Das Pflegepersonal muss alle vorhandenen Medikamente verschlossen aufbewahren und abgelaufene Medikamente aussortieren. Das Stationszimmer muss stets verschlossen sein.
  • Hygiene wird groß geschrieben. So gelten verschiedene Vorschriften für die Handhabung der Pflegeutensilien jedes einzelnen Bewohners und der Sauberkeit der Gemeinschaftsräume und Stationsküchen. 

Die Prüfung findet unangemeldet statt

  • Jetzt ist die Heimleitung oder der Heimbetreiber am Zug. Die Mitarbeiter können verlangen, dass die Prüfung im Beisein der Heimleitung stattfindet, welche gleich verständigt werden sollte. Bitten Sie daher die Mitarbeiter des MDK und der Heimaufsichtsbehörde um etwas Geduld oder gehen Sie mit zu den zu kontrollierenden Pflegebedürftigen. Fragen Sie die Bewohner, ob Sie mit einer Kontrolle Ihres Zimmers einverstanden sind.
  • Meist sind die Prüfer sehr nett. Sollte dennoch einer recht forsch auftreten, lassen Sie sich nicht beirren und einschüchtern. Sie führen Ihr Heim ordentlich und korrekt? Dann haben Sie auch nichts zu befürchten. Meist ist es jedoch so, dass wegen Deckung der Kosten des MDK und der Heimaufsicht trotzdem kleine Mängel gefunden werden, die man teuer für das Heim abrechnen kann, obwohl die Prüfung eigentlich eine kostenlose Beratung darstellen sollte.
  • Als Heimleitung sollten Sie zusammen mit der Pflegedienstleitung selbst Kontrollen durchführen. Nehmen Sie sich täglich einen Punkt gemeinsam vor, das dauert nicht lange. Beispielsweise wäre heute dran, den Stationskühlschrank von Station 1 zu kontrollieren. Sind alle Medikamente beschriftet, befindet sich ein abgelaufenes Medikament darunter? Stimmt die Kühlschranktemperatur? Notieren Sie sich, was Sie kontrolliert haben. Am nächsten Tag ist dann Station 2 dran. Die Pflegedienstleitung sollte täglich mehrere Bewohnerdokumentationen auf Ihre Vollständigkeit kontrollieren. Fehlt beispielsweise an einem bestimmten Tag im Monat eine bestimmte Dokumentation, holen Sie sich den Mitarbeiter, der an diesem Tag dafür verantwortlich war, zu sich und fordern ihn auf, wenn möglich Fehlendes nachzudokumentieren. Geht dies nicht mehr, geben Sie dem Mitarbeiter (sozusagen als kleinen Denkanstoß) für eine Woche die Verantwortung für mehrere Dokumentationen auf seiner Station. So wird sein Verständnis für das Geschehen geschärft und seine Motivation an seiner Arbeit gestärkt. Viele Heimleitungen teilen heute dafür Abmahnungen aus. Dies sollte wirklich das letzte aller Mittel sein, wenn gar nichts anderes mehr hilft. Fehler macht schließlich jeder einmal, auch Sie als Pflegedienstleitung und Heimleitung. Achten Sie auch auf tägliche Teamgespräche.
  • In einem Senioren- oder Pflegeheim ist oft noch viel mehr zu beachten, als hier Platz wäre zu schreiben. Führen Sie alles ganz genau auf, dann kann nichts mehr schief gehen.
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