Das Schreiben eigener Geschichten - Ausdruck der Persönlichkeit
Wer mit dem Schreiben von Geschichten beginnt, erhält am ehesten einen Eindruck vom eigenen Stil, indem er sich seinem Sprachschatz intuitiv annähert. Viele erfolgreiche Autoren verfahren so. Hier einige Hinweise dazu:
- Schaffen Sie sich einen Schreibimpuls, indem Sie beispielsweise ein beliebiges Gemälde als Anlass zum Schreiben auswählen. Ein Kunstlexikon bietet eine reichhaltige Auswahl. Schlagen Sie eine Seite auf, betrachten das jeweilige Bild und beginnen, wenn Sie den Zeitpunkt dafür spüren, auf einem Blatt Papier ein Cluster aus allen Stich- und Schlagwörtern zu bilden, die in Ihnen aufsteigen. Es kann hilfreich sein, zuvor den Titel des Gemäldes in die Mitte zu schreiben.
- Nach einiger Zeit wird der Wort- und Bildfluss langsam verebben, nun drängt sich der Impuls in den Vordergrund, loszuschreiben. Geben Sie ihm nach, ohne über den Sinn Ihrer Sätze nachzudenken.
- Lesen Sie Ihren Text nach der Fertigstellung nicht direkt, sondern sammeln Sie ihn mit anderen, die Sie in den kommenden Tagen schreiben. Nehmen Sie sich alle Niederschriften nach etwa einer Woche Wartezeit vor und schauen sie im Hinblick auf wiederkehrende Schreibmuster durch. Machen Sie sich Notizen darüber, was Ihnen zusagt, was Sie so lassen möchten und was Sie überarbeiten wollen.
- Machen Sie diese „Fingerübungen“ regelmäßig, um zu erkennen, was Ihr Schreiben von Geschichten ausmacht, damit Sie trotz der Nutzung allgemein gebräuchlicher Werkzeuge Ihren eigenen Stil transparent machen können.
Sie schreiben gern Geschichten und träumen davon diese zu veröffentlichen? Sie haben ein Buch …
Handwerkszeug der Autoren - Anregungen zur Nutzung von Stilmitteln
Entmutigen Sie sich nicht selbst, wenn Sie den Eindruck haben, dass Sie alle eigenen Texte überarbeiten müssen, um Ihre Ansprüche zu erfüllen. Jede noch so berühmt gewordene Geschichte wurde im Verlauf ihres Entstehens überarbeitet.
- Setzen Sie sich allerdings eine Grenze, was die Anzahl der Überarbeitungsvorgänge anbetrifft, damit diese Handlungen nicht zum Selbstzweck werden. Prüfen Sie, wann die größtmögliche Übereinstimmung mit der Absicht vorliegt, die Sie zu Anfang verfolgt haben, damit Sie Ihre Geschichten nicht bis zur Unkenntlichkeit „umfrisieren“. Auch das Loslassen gehört zur handwerklichen Ausstattung eines Autors.
- Schauen Sie sich Ihren Text auch im Hinblick auf die verwendeten Verben an: Welche Bedeutungsschattierungen sind in ihnen enthalten? Versuchen Sie, mit mehrdeutigen Tätigkeitswörtern dem Leser ein weites Feld für seine Fantasie zu schaffen.
- Die sogenannten Konnotationen beziehen sich auf Bedeutungen, die in Formulierungen unausgesprochen mitklingen. Probieren Sie aus, wie Sie schreiben können, damit Hintergründe transparent werden, ohne dass sie erklärt werden müssen. Dies geschieht bspw. durch die Beschreibung, wie ein Mensch etwas tut. Durch dessen Eigenarten entsteht ein gewisser Eindruck seines Wesens und seiner Haltung.
- Prüfen Sie Ihren Text auf unnötige Doppelungen wie „er schlich leise“; hier bedingt das eine das andere und daher ist das Adverb „leise“ überflüssig. Wenn sich solche Textstellen mehren, wirken Geschichten schnell überladen.
- Lernen Sie an Ihren Vorbildern, indem Sie sich in deren Geschichten Anregungen holen. Machen Sie sich Ihren persönlichen Geschmack zunutze und nicht unbedingt hohe Verkaufszahlen. Sie können nur kreativ mit dem Werkzeug umgehen, wenn es Ihnen Spaß macht, es zu handhaben.
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