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DIN VDE 0100-718 - Hinweise

Die Norm DIN VDE 0100-718 wurde aufgestellt, um grundlegende sicherheitsrelevante Details bei baulichen Anlagen für Menschenansammlungen festzulegen. Sie basiert zwar auf den alten Normen DIN VDE 0108-1 bis DIN VDE 0108-8, weicht aber von diesen erheblich ab.

Die DIN VDE 0100-718 macht auch Kinos sicherer.
Die DIN VDE 0100-718 macht auch Kinos sicherer.

Grundsätzliches zu VDE und den DIN-Normen

  • Der VDE ist ein technisch-wissenschaftlicher Verband, der sich ausschließlich mit Elektrotechnik und Elektronik befasst. Er stellt auch Prüf- und Zertifizierungsrichtlinien auf.
  • Die DIN-VDE-Normen betreffen also immer elektrotechnische Einrichtungen und Stromleitungen. Nomen mit dieser Bezeichnung sind keine internationalen Normen.
  • Die bisherigen Normen DIN VDE 0108-1 bis DIN VDE 0108-8 mussten aus verschiedenen Gründen überarbeitet werden. Unter anderem, weil sie den Sicherheitsanforderungen nicht mehr entsprachen, aber auch, weil unterschiedliche Gebäude unter einer Norm zusammengefasst werden sollten. Außerdem sollte eine Vorschrift entstehen, die in die Struktur der DIN VDE 0100 passt.
  • Die DIN VDE 0100 befasst sich ganz allgemein mit dem Errichten von Niederspannungsanlagen, die 700-Reihe mit Anforderungen für Betriebsstätten, Räume und Anlagen besonderer Art und die 718 konkret mitbaulichen Anlagen für Menschenansammlungen. Damit sind Räume wie Versammlungsstätten, Ausstellungshallen, Theater, Kinos, Restaurants, Schulen und Parkhäuser gemeint. Erstmalig werden auch Schwimmbäder, Flughäfen und Bahnhöfe damit erfasst. In den genannten Einzelnormen waren immer nur einige der Gebäude erfasst.
  • Die deutsche Norm ist als Übergang, bis die internationale Norm IEC 60364-7-718 verabschiedet ist, zu verstehen.

Typische Regelungen der 0100-718

  • In der DIN VDE 0100-718 sind Anforderungen an Leitsysteme in Gebäuden festgeschrieben. Es geht hier um Regelungen, welche Notstromversorgung vorhanden sein muss oder welches Notlicht bei einer notwendigen Verdunklung z. B. im Kino vorhanden sein muss, nicht um die Beschilderung von Fluchtwegen, das ist in der DIN VDE 0108-100 bzw. DIN EN 1838 geregelt.
  • Es gibt auch Vorschriften, wie Leitungen verlegt und gesichert sein müssen. Hier geht es zum Beispiel darum, dass manche Leitungen auf Putz angebracht sein müssen, damit sie besser überwacht werden können.
  • Außerdem werden die Art und die Häufigkeit von wiederkehrenden Prüfungen und Tests festgelegt.
  • Die Brandschutzvorschriften in dieser Norm betreffen nur elektrische Einrichtungen, also Isolierungen von Stromkabeln, Überhitzungsschutz von Motoren, Abschaltung von Stromkreisen in ungenutzten Räumen und ähnliches.
  • Ferner wird festgelegt, wie Einrichtungen vor mechanischer Beschädigung und unbefugter Bedienung zu schützen sind, aber auch welche Einrichtungen zugänglich sein müssen. Außerdem muss alles so montiert werden, dass von den Einrichtungen keine Gefahr ausgehen kann, z. B. dass Lampen nicht auf Besucher herabstürzen können.
  • Die Norm ist etwas kompliziert, weil es eine Reihe von Querverweisen zu anderen Normen gibt. So sind lichttechnische Inhalte in einer Extranorm geregelt, baurechtliche Regelungen nicht aufgenommen worden, weil sie in die Hoheit der Länder fallen und alles, was über Produktnormung oder eine andere Normierung geregelt ist, wird in der 0100-718 nicht erfasst. Das hat auf der anderen Seite den Vorteil, dass es nicht zu widersprüchlichen Festlegungen in verschiedenen Normen kommen kann.
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